Bei Ökosaatgut aus dem Vollen schöpfen!
Die Verwendung von Saat- und Pflanzgut ist in den EU-Rechtsvorschriften fürden ökologischen Lanbau klar geregelt: Wenn ökologisch vermehrtes SaatoderPflanzgut verfügbar ist, muss es verwendet werden.
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Im Anschluss an die DLG-Feldtage haben wir von BWagrar zahlreiche Saatgut-Unternehmen nach Ihren Einschätzungen zum Öko-Saatgutmarkt befragt. Die Anregung dazu haben wir bei Gesprächen während der Feldtage im Juni bekommen: Die Anzahl an Unternehmen mit einem Angebot an Öko-Saatgut steigt stets, Anbauer haben Rückfragen zur Zucht, Vermehrung und den Produkteigenschaften.
Welche Stellung nimmt Öko-Saatgut im Unternehmen ein? Haben Sie Öko-Produktspezialisten/-manager?
BayWa AG: Öko-Saatgut wird mehr und mehr zu einer tragenden Säule im Bereich Saatgut. Aufgrund der ununterbrochenen Umstellungswelle bei unseren Kunden fühlen wir uns dazu verpflichtet unseren Kunden Lösungen für den Ökolandbau zu bieten. Diese Aufgabe haben wir gerne angenommen und können inzwischen eine Vielzahl von Saatgutartikeln und Lösungen bieten. Unser Angebot für die ökologische Landwirtschaft präsentieren wir in Form eigener Broschüren und Flyer, aber auch im Online Auftritt unseres Unternehmens. Sowohl in unserer Konzernzentrale, als auch in den Regionen vor Ort haben wir Personen die sich rein mit der ökologischen Landwirtschaft beschäftigen. Dadurch unterstützen wir unsere komplette Vertriebsmannschaft in der Betreuung von Öko Kunden.
BSV-Saaten: Immer mehr. Wir haben Manager und Spezialisten im Außendienst. Alle unsere Außendienstler sind auch Spezialisten im Ökobereich. Wir haben ja auch Außendienstler, die Landwirte sind, und da haben wir auch welche die ökologisch wirtschaften. Wir sind einer der Vorreiter im ökologischen Saatgutbereich. Die BSV hat schon immer Saatgut gemacht. Früher auch sehr viel enger mit Naturland zusammen. Deswegen sind unsere Mischungen auch immer mit N gekennzeichnet. Der Bereich steigt immer mehr, wächst immer weiter, wird immer wichtiger.
Deutsche-Saatgut: Der Öko-Saatgut nimmt bei uns im Hause einen sehr großen Stellenwert ein. Unsere Produktmanagerin, Fr. Schüler ist etwa zu 50 % mit Öko Saatgut bzw. der Erstellung von neuen Mischungen tätig. Daneben bin ich gerne Ansprechpartner für Öko – Betriebe und vor allem Umsteller
DSV-Deutsche Saatveredelung AG: Ökosaatgut ist bei der Deutschen Saatveredelung AG (DSV) ein fester Bestandteil des Produktportfolios und ein stetig wachsender Produktbereich. Als Pflanzenzüchtungsunternehmen ist die DSV bereits seit fast zwei Jahrzehnten im Ökosaatgutgeschäft aktiv. Der Bereich wird durch den hauptverantwortlichen Ansprechpartner Sascha Sokoll betreut. Zu allen Fragen rund um den erfolgreichen ökologischen Pflanzenbau in den einzelnen Regionen stehen den Landwirten DSV Fachberater zur Verfügung.
DuPont Pioneer: Ökosaatgut nimmt einen immer größeren Anteil in unserem Mais-Produktportfolio ein. Das gilt sowohl für Anzahl und Vielfalt an Sorten, wie auch deren Mengen. Im Team gibt es mehrere erfahrene Spezialisten, die sich mit Fragen rund um den Ökolandbau intensiv auseinander setzen und selbst Öko Landbau betreiben.
EURALIS: Die Stellung von Öko-Saatgut wächst und die generierten Umsätze steigen kontinuierlich. Das Öko-Sortiment der EURALIS Saaten GmbH basiert auf einer Sortenwahl, die durch langjährige Anbauerfahrung für den Bio-Markt zusammengestellt wurde.Herr Johannes Erz ist der Ansprechpartner der EURALIS Saaten GmbH wenn es um ökologischen Landbau geht.
Hauptsaaten: Für uns ist ökologisch erzeugtes Saatgut ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Seit einigen Jahren haben wir unsere Aktivitäten in der Öko-Branche intensiviert und ein spezielles Öko-Sortiment zusammengestellt. Mit der zweiten Teilnahme an den Ökofeldtagen in 2019 bestätigen wir unsere Verbundenheit mit der Öko-Branche und unser Engagement, den Landwirten neue, moderne Sorten für den Ökobetrieb zur Verfügung zu stellen. Unser AD berät konventionelle wie ökologische Betriebe. Bei Spezialfragen hilft unsere Öko-Produktspezialistin Mareike Vollmer, die selbst auf einem Öko-Betrieb wohnt und so von ihrer Praxiserfahrung profitiert.
I.G. Pflanzenzucht GmbH: Der Öko-Markt nimmt bei der I.G. Pflanzenzucht eine zunehmend bedeutendere Rolle ein. Etwa 25 % unseres gesamten Sortenportfolios laufen aktuell auch im Öko-Bereich. Wir wollen auch in Zukunft den Öko-Markt intensiver bedienen und auf den Bedarf der Öko-Landwirte angepasste Sorten anbieten. Saatgut für ökologische Vermehrungen umfasst aktuell in etwa 3 % unseres Gesamtabsatzes im Getreide. Einen direkten Ökoproduktmanager gibt es derzeit noch nicht, dies wird aber vom gegenwärtigen Produktmanagement mitbetreut.
KWS: KWS beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Entwicklung und Prüfung von Sorten für den Ökologischen Landbau. Im deutschsprachigen Markt sind wir führend im Sortenangebot für Öko-Betriebe. In der KWS SAAT SE gibt es speziell für den Ökologischen Landbau ein Team mit Öko-Produktmanagern, die sich um alle Belange des Öko-Landbaus kümmern.
RAGT Saaten: In Anbetracht der Verkaufsmengen nimmt Öko-Saatgut zur Zeit eine untergeordnete Rolle ein. Dennoch ist ein positiver Trend spürbar.
Saaten-Union: Im Bereich der Zwischenfrüchte wurden 2017 die neuen viterra* Öko-Mischungen eingeführt. Darüber hinaus liefert die Saaten-Union mit über 200 Sorten für Getreide, Mais, Zwischenfrüchte, Öl- und Futterpflanzen den Ökolandwirten die genetische Basis für die perfekte Ernte und damit den wirtschaftlichen Erfolg. Zahlreiche Sorten sind bereits als Saatgut in Öko-Qualität verfügbar- Tendenz steigend. insbesondere bei Low-Input-Früchten wie Leguminosen, Hafer oder Dinkel ist die SAATEN-UNION sehr aktiv. Im April 2018 wurde eine neue Stelle des Projektmanagers für den Bereich Biokulturen geschaffen, um die bisherigen Aktivitäten im Biosektor zu bündeln und weiter auszubauen.
Secobra Saatzucht GmbH: Die Secobra Saatzucht GmbH züchtet seit einigen Jahren gezielt für den ökologischen Markt. Generell hat die Pflanzengesundheit in unseren Zuchtprogrammen, auch im konventionellen Bereich, schon immer einen sehr hohen Stellenwert eingenommen. Die ersten Erfolge konnten mit der Neuzulassung der beiden Öko-Weizen Sorten WENDELIN und PURINO im März 2018 verbucht werden. Betreut werden diese Sorten von unseren Regionalberatern und Produktmanagern gleichermaßen.
Südwestdeutsche Saatzucht: Öko- Saatgut nimmt einen wachsende Bedeutung im unserem Unternehmen ein. Durch die Kultur Spelzweizen, die eine starke Bedeutung im ökologischen Anbau hat, haben wir schon einen sehr langen Bezug zum Ökologischen Landbau. Unser Produktmanager für Spelzgetreide und Durum bearbeitet die Kulturen für den ökologischen und konventionellen Bereich.
Welche Zukunft räumt Ihr Unternehmen der Ökobranche ein? Welche Entwicklung stellen Sie bezüglich der Nachfrage nach Öko-Saatgut fest?
BayWa AG: Die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat in den letzten Jahren konstant zugenommen. Das BMEL hat in der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau außerdem das Ziel eines 20% Ökoflächenanteils in Deutschland ausgewiesen. Diese Tatsachen und auch der Wunsch auf Verbraucherseite nach Öko-Lebensmitteln lässt uns in eine positive Zukunft für die Öko-Branche blicken. Die allgemeinen Entwicklungen der Öko-Branche beobachten wir auch in der stetig steigenden Nachfrage nach Öko-Saatgut. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden erweitern wir laufend unser Sortiment an Saatgut und präsentieren dieses gezielt in eigenen Öko-Broschüren und Öko-Flyern.
BSV-Saaten: Eine Steigerung und es wird auch weiter gesteigert. In Süddeutschland wo die Bevölkerung sich auch mehr und mehr öko leisten kann und der Landwirt nicht nur wegen der Überzeugung, dass er ökologisch produzieren muss und will auf öko umsteigt, sondern auch durch wirtschaftliche Einflüsse.
Deutsche-Saatgut: Der ÖKO Branche räumen wir eine geteilte Zukunft ein: - Leider wird diese Branche nun durch Konzerne und Markt Konglomerate überschwemmt – Das wird zu einer großen Bewährungsprobe für die Öko Branche führen, Auch stellen immer mehr Betriebe aus finanzieller und nicht aus ideologischer Sichtweise um, - ÖKO Saatgut verspürt jedes Jahr aufs Neue eine stärkere Nachfrage.
DSV-Deutsche Saatveredelung AG: Durch die zunehmenden politischen Rahmenbedingungen und die Ökologisierung der Landwirtschaft stellt der ökologische Markt eine interessante und wachsende Option dar. Die DSV beobachtet, dass ökologische und konventionelle Anbaustrategien sich annähern. Grundlegende Pflanzenbaukonzepte aus der DSV Fachberatung werden sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau erfolgreich angewandt. So stehen z.B. die nachhaltigen TerraLife Zwischenfruchtmischungen in beiden Branchen für den Aufbau und Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Da für den ökologischen Landbau das Kleegras der Motor der Fruchtfolge ist, ist die DSV als Züchter für Futtergräser und kleinkörnige Leguminosen ein wichtiger Ansprechpartner für die gesamte Ökobranche.
DuPont Pioneer: In den vergangenen Jahren hat sich insbesondere die Nachfrage nach Ökosaatgut zur Verwendung als Silomais deutlich erhöht. Angesichts der Preis-Entwicklungen auf den Milchmärkten haben viele landwirtschaftliche Unternehmen den Schritt in Richtung ökologische Erzeugung von Milch vollzogen. Darunter auch viele langjährige Kunden von Pioneer, die mit den Produkten und Services des Unternehmens erfolgreich gewirtschaftet haben und auch in Zukunft auf die Produkte und Services aus dem Hause Pioneer setzen. Der Trend sich ausdehnender Flächen wird sich weiter fortsetzen, im Körner- wie auch im Silomais.
EURALIS: Die Öko-Branche ist ein wachsender Markt mit ansteigender Bedeutung, auf dem EURALIS bereits präsent ist und auch in Zukunft Präsenz zeigen wird. Die Nachfrage nach Öko-Saatgut ist ansteigend.
Hauptsaaten: Die Öko-Branche hat wieder einen guten Ruf in Deutschland und wir sehen die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft positiv. Der Ökolandbau nimmt zu und verzeichnet in den letzten 4 Jahren ein beschleunigtes Wachstum. Auffallend ist auch, dass mehr und mehr Großbetriebe auf ökologische Landwirtschaft umstellen. In Zukunft wird Öko-Saatgut eine interessante Größe erreichen und die gesamte Saatgutbranche wird sich dann stärker um den Ökobereich kümmern.Die Nachfrage steigt jede Saison. Mittlerweile haben wir bei Hauptsaaten schon über 750 ha ökologische erzeugtes Z-Saatgut (Sommer- und Wintergetreide) und wollen in diesem Herbst unsere Flächen nochmal deutlich ausdehnen.
I.G. Pflanzenzucht GmbH: Wir sehen das Öko-Segment mit einer stark steigenden Tendenz. Nicht nur aufgrund der ethologischen Überzeugung, sondern auch aufgrund der zahlreichen Herausforderungen, die auf Landwirte durch die zunehmenden Witterungsextreme während der Vegetationsperiode oder auch die wachsenden regulatorischen Begrenzungen in der Düngung und im Pflanzenschutz zukommen. Auch die starke Volatilität der Agrarrohstoffpreise sind Gründe für viele Landwirte in das Ökosegment einzusteigen. Die Gesamtheit aller Faktoren wird auch in Zukunft zum Wachstum der Öko-Branche beitragen. Wir sehen die Entwicklung als positiv und wollen diese auch in Zukunft mit begleiten.Die Nachfrage nach Öko-Saatgut fassen wir als kontinuierlich steigend auf.
KWS: Der Ökologische Landbau wird in den nächsten Jahrzehnten weiter stark wachsen. Verbraucher kaufen zunehmend Öko-Produkte und die politischen Rahmenbedingungen fördern den Ökologischen Landbau. Wir rechnen für den deutschsprachigen Raum mit einem Wachstum auf 20 % in den kommenden 10 Jahren. Andere große Märkte haben aber den Öko-Landbau auch entdeckt. Somit positionieren wir uns künftig im gesamten europäischen Raum. Die Nachfrage nach Öko-Saatgut erfolgt vor allem aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, da diese Länder die in der EU-Ökoverordnung festgeschriebene Verwendung von Öko-Saatgut am stringentesten Umsetzen. Hinzu kommt, dass die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln im konventionellen Anbau zunehmend eingeschränkt wird, wodurch viele Erkenntnisse und Eigenschaften aus dem Öko-Bereich auch hier wichtiger werden.
RAGT Saaten: Die Nachfrage steigt. Neben Mais bieten wir mittlerweile auch Ökosaatgut von Winterweizen, Sommergerste und Sojabohnen an. Darüber hinaus steht der Einstieg in Triticale bevor. Insofern rechnen wir mit weiterem Wachstum in der Branche.
Saaten-Union: Der Bio-Landbau befindet sich in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Die Vermutung, dass sich nur kleinere Betriebe zertifizieren lassen, um diesen Nischenmarkt bedienen zu können, wird durch die aktuellen Entwicklungen gerade in den neuen Bundesländern widerlegt. Es ist zu beobachten, dass auch größere Betriebe unteranderem aufgrund ökonomischer Vorteile dem Trend der ökologischen Landwirtschaft folgen.Speziell aufgeweitete Fruchtfolgen sowie gesunde und robuste Sorten sind dabei wichtige Stellschrauben für einen effektiven ökologischen Landbau. In diesen beiden Bereichen bietet die SAATEN-UNION mit ihrem breiten und gesunden Portfolio Lösungen für konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe.
Secobra Saatzucht GmbH: Die steigende Nachfrage nach ökologisch produzierter Konsumware und die vermehrten Verbote/Restriktionen von Pflanzenschutzmitteln sind für uns Indikatoren, dass es in den nächsten Jahren einen erheblichen Bedarf an ökologisch produziertem Saatgut geben wird. Auch die erhöhte Zahl der Umsteller von konventionellem auf ökol. Anbau ist ein Indiz dafür. Wir erwarten eine gewisse Professionalisierung der Öko-Branche und wachsendem Know-How in der ökol. Landwirtschaft.
Südwestdeutsche Saatzucht: Durch das wachsende Interesse an Öko-Anbau und die steigende Anzahl an Betrieben die umstellen gehen wir von einem wachsenden Markt aus. Intern bemerken wir eine wachsende Nachfrage nach Öko- Saatgut.
Werden finanzielle Mittel für die Öko-Saatzucht (Forschung) bereitgestellt?
BayWa AG: Wir haben eine Tochterfirma zusammen mit der RWA, die Intersaatzucht in Hohenkammer. ISZ beschäftigt sich auch mit Sorten für den ökologischen Landbau. Außerdem sind wir an einem namhaften, französischen Züchter beteiligt aus dessen Programm in diesem Jahr zwei Sorten, die extra für den ökologischen Landbau gezüchtet worden sind, in Deutschland zugelassen worden sind.
BSV-Saaten: Nein, learning by doing, die draußen sind bei den Landwirten und wir kriegen das Feedback vom Landwirt über den Außendienstler vor Ort ist zurück, deswegen haben wir da keine Forschung.
Deutsche-Saatgut: Nein
DSV-Deutsche Saatveredelung AG: Als Saatzuchtunternehmen arbeitet die DSV stetig daran den Landwirten verbesserte Sorten und Produkte zur Verfügung zu stellen. Dies beruht auf einer intensiven Forschungs- und Züchtungsarbeit. Innovation für Ihr Wachstum ist dabei das Credo. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Entwicklung neuer Pflanzensorten und innovativer Saatguttechnologien für eine ökonomisch und ökologisch erfolgreiche Produktion. Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Forschungsarbeit ist die innovative Saatgutveredlung DynaSeed LegumeMaxx, speziell abgestimmt auf Luzerne- und Kleearten. Die DSV verwendet dabei modernste Einrichtungen und Ausstattungen, um die klassische Züchtungsarbeit im Feld und im Gewächshaus zu unterstützen. Um immer wieder innovative, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen für den Pflanzenbau anbieten zu können, ist jeder dritte DSV Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.
EURALIS: Die EURALIS Saaten GmbH reinvestiert jährlich 13% des Umsatzes in die Züchtung. Während der Entwicklung neuer Sorten liegt von Beginn an auch ein Schwerpunkt auf der Entwicklung ökologischer Sorten.
KWS: Für Öko-Sortenprüfung- und Entwicklung haben wir ein eigenes Budget.
RAGT Saaten: Eines der wichtigsten Zuchtziele von R.A.G.T. ist es, gesunde sowie standfeste Sorten zur Verfügung zu stellen. Diese Sorten benötigen im besten Fall keinen chemischen Pflanzenschutz und bringen somit gute Eigenschaften für den ökologischen Landbau mit. Investitionen in ökologische Saatzucht sind aktuell nicht vorgesehen.
Saaten-Union: In der SAATEN-UNION arbeiten erfahrene Züchter mit modernsten Verfahren und Technologien daran, Ertragsleistungen, Resistenzen, Klimastabilität und Nährstoffeffizienz der Nutzpflanzen immer weiter zu optimieren. Hierdurch entstehen Sorten, mit hervorragenden Eigenschaften für den ökologischen Landbau, die wir auch in Öko-Qualität anbieten. Wie bereits erwähnt ist die SAATEN-UNION bei der Züchtung von Low-Input-Früchten wie Leguminosen, Hafer oder Dinkel sehr aktiv. Für den Bereich der Öko-Saatzucht (Forschung) werden aber noch keine finanziellen Mittel bereitgestellt.
Secobra Saatzucht GmbH: Ja, die Zuchtprogramme bei der Secobra Saatzucht GmbH sind mit einem erweiterten Budget für die nächsten Jahre ausgestattet.
Südwestdeutsche Saatzucht: In der Zukunft werden wir unsere Zuchtmaterial unter ökologischen Bedingungen im Anbau prüfen um hier frühzeitig Kandidaten für den Ökologischen Anbau zu selektieren.
Ist eine Öko-Zucht aus Sicht eines Saatzucht-Unternehmens notwendig? Was ist bei der Zucht von Ökosorten zu beachten? Kommen Kunden mit dieser Anforderung auf Sie zu?
BayWa AG: Wenn speziell für das Produktionsziel BIO Sorten verlangt werden, dann wäre es nur konsequent die Sorten nicht in einem konventionellen Programm zu züchten, sondern eine Öko-Zucht zu etablieren. Da der Landwirt bei der ökologischen Produktion auf chemischen Pflanzenschutz verzichten muss, werden die Anforderungen an die Sorte selbst deutlich höher. So muss die Sorte beim Getreideanbau beispielsweise tolerant gegen verschiedene Krankheitserreger sein und Unkraut gut unterdrücken.
BSV-Saaten: Ja, es gibt natürlich Unterschiede. Da ich beim ökologischen, von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Es gibt Kulturen, wo ich einen schnellen Reihenschluss brauche. Zb. Sojabohne, da brauche ich eine Sorte, die einen schnellen Reihenschluss hat, die nicht zu stängelig ist. Was bei der konventionellen Landwirtschaft geregelt werden kann. Im ökologischen Bereich brauche ich Pflanzen, die schneller den Boden bedecken, die Unkraut unterdrücken.
Deutsche-Saatgut: Absolut notwendig ist das und unabdingbar – Per heute kommen Sorten in den Ökomarkt die zufällig passen. Das muss sich in Zukunft stark ändern.
DSV-Deutsche Saatveredelung AG: Als Saatgutzüchter legt die DSV großen Wert auf ein auf die Anforderungen zugeschnittenes Sortenportfolio. Die sich verändernden politischen- und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen führen zu ähnlichen Ansprüchen der Pflanzenbauer sodass gesunde und ertragreiche Sorten im Fokus stehen. So finden sich viele für den konventionellen Bereich gezüchtete Sorten aufgrund ihrer abgerundeten Eigenschaften in den Sortenempfehlungen des ökologischen Landbaus wieder. Eine spezielle Öko-Züchtung ist nicht zwingend erforderlich.
DuPont Pioneer: Pioneer betreibt keine dezidierte Ökosaatzucht-Forschung. Bislang sind auch keine Kunden mit der Forderung nach spezifischer ökologischer Züchtung an uns herangetreten. Viele der für den ökologischen Anbau relevanten agronomischen Eigenschaften finden auch in der Züchtung konventioneller Maishybriden Berücksichtigung: Z.B. Jugendentwicklung, Stressanfälligkeiten (Kälte, Wassermangel, Wind), Toleranz gegenüber Blattkrankheiten, Anfälligkeiten für Fusariosen. Die Kombination solcher Eigenschaften mit dem Ertragspotential sind dann Kriterien für die Entscheidung, solche Sorten auch im Ökomarkt anzubieten.
EURALIS: Ja, eine Öko-Zucht ist aus der Sicht eines Saatzucht-Unternehmens notwendig. Besondere Themen sind dabei eine schnelle Jugendentwicklung und eine gute Unkrautunterdrückung. Die Bio-Sorten sollten den extensiven Bedingungen des ökologischen Landbaus gerecht werden. Mit 60 Jahren Erfahrung in der Maiszüchtung ergänzt mit neuem genetischen Material wie z.B. Tropical Dent, begegnet EURALIS dem steigenden Trend der Nachfrage an Biomilchprodukten. Im Sonnenblumen Segment ist EURALIS Marktführer und für Sojasaatgut ist EURALIS bereits führender GVO-freier Sojazüchter in Europa. Das nach EUR-Verordnung erzeugte Bio-Saatgut-Sortiment ist nicht chemisch gebeizt und zeichnet sich durch eine starke Jugendentwicklung, gute Blattgesundheit und Stärke gegenüber Beikräutern aus. Kommen Kunden mit dieser Anforderung auf Sie zu? Ja – denn wir sind bereits einen Schritt weiter. Wir kennen uns im Bereich BIO-Saatgut aus und stehen in engem Kontakt mit der Praxis.
KWS: Wir selektieren aus den großen konventionellen Zuchtprogrammen frühzeitig Stämme und Sorten, die für den Öko-Landbau geeignet sein können. Dabei werden die Vorgaben der Öko-Richtlinien z.B. hinsichtlich neuer Züchtungsmethoden oder CMS-Hybriden berücksichtigt. Bei den meisten Arten kommen wir ohne extra Kreuzungsprogramme für den Öko-Landbau aus. Es gibt jedoch Bereiche, wo die Zuchtziele zwischen konventionellem Markt und den Forderungen des Öko-Marktes auseinandergehen. Dort züchten wir speziell für den Öko-Landbau. Wichtig ist eine frühzeitige Selektion der Sorten unter Anbaubedingungen des ökologischen Landbaus, damit eine Eignung der Sorten für den Ökologischen Landbau gewährleistet ist.
RAGT Saaten: Wir produzieren und verkaufen Öko-Saatgut von aktuell 15 Sorten aus konventioneller Züchtung. Die meisten dieser Sorten werden auch in ökologischen Landessortenversuchen geprüft und erzielen dort sehr gute Ergebnisse. Demnach werden wir weiterhin versuchen gute Sorten konventionell zu züchten und deren Eignung für den ökologischen Bereich parallel prüfen.
Saaten-Union: Eine Öko-Zucht ist nicht zu vernachlässigen, da hierbei Pflanzen direkt in dem System entwickelt werden, in dem sich diese auch behaupten müssen. Bisher sind noch keine Kunden auf uns zugekommen, die speziell Sorten aus ökologischen Züchtungsprogrammen verlangen, da die SAATEN-UNION noch kein Öko-Zuchtprogram hat. Bei den Züchtungsprogrammen der SAATEN-UNION stehen die Ertragsleistung, Resistenzen, Klimastabilität und Nährstoffeffizienz der Sorten im Vordergrund. Diese Eigenschaften sprechen für den Einsatz der Sorten im ökologischen Landbau, was wiederum durch offizielle Öko-Empfehlungen der Länderdienststellen bestätigt wird.
Secobra Saatzucht GmbH: Aus unserer Sicht ist eine spezialisierte Ökozüchtung notwendig, da an Öko- Sorten teilweise andere Ansprüche als an konventionelle Sorten gestellt werden. Der ökologische Markt fordert beispielsweise bei Winterweizen etwas andere Parameter als im konventionellen Bereich. So ist nicht etwas der Proteingehalt abrechnungsrelevant, sondern der Feuchtklebergehalt. Auch werden im Ökobereich längere Typen auf Grund ihrer besseren Konkurrenzeigenschaften gegen Unkraut bevorzugt, während in konventionellen Sorten eher kurze Typen gesucht werden. Des Weiteren wird auf eine schnelle Jugendentwicklung im Hinblick auf die Unkrautkonkurrenz ein besonderes Augenmerk gelegt. Ansonsten ähneln sich die Zuchtziele im ökologischen und konventionellen Bereich: Hohe Resistenzeigenschaften gegen Krankheiten, Standfestigkeit sowie Qualitätseigenschaften wie Fallzahl und Backvolumen.
Südwestdeutsche Saatzucht: Eine reine Öko- Züchtung sehen wir nicht als notwendig an. Das prüfen und selektieren nach Kandidaten mit Eigenschaften für den Ökologischen Anbau unter deren Bedingungen sehen wir aber als eine wichtigen Baustein an. Hier stehen Punkte wie Pflanzengesundheit, Standfestigkeit und Beschattungseffekt im Fokus. Natürlich auch der Ertrag aber ebenfalls die Qualität. So sollte unter den Bedingungen des ökologischen Anbaus auch entsprechende Qualitäten erreicht werden. Dies spielt bei unseren Kulturen Spelzweizen, Emmer und Durum eine wichtige Rolle für die Vermarktung.
Am Markt ist fast ausschließlich Saatgut aus ökologischer Vermehrung aus konventioneller Zucht verfügbar. Welche konventionellen Sorten setzt Ihr Unternehmen für die ökologische Vermehrung ein? Auf welche Eigenschaften achten Sie dabei?
BayWa AG: Wir haben ein breites Portfolio für den ökologischen Landbau angefangen mit Getreide, über Mais, Feldsaaten, Mischungen und vieles mehr. Im Getreide beispielsweise vermehren wir nur Sorten für den ökologischen Landbau, die
- einen für die Kulturart langen Wuchs,
- hohen Ertrag in unbehandelten Prüfungen
- und gute Resistenzen gegen verschiedene Krankheiten haben
Darunter fällt zum Beispiel Winterweizen Elixer, Triticale Cedrico & Winterweizen Axioma.
BSV-Saaten: Es gibt viele Sorten aus der konventionellen Vermehrung, und da achten wir eigentlich darauf auf die Jugendentwicklung, die Gesundheit, was ich im ökologischen Bereich nicht über Pflanzenschutz regeln kann.
DSV-Deutsche Saatveredelung AG: Im Vordergrund bei der Sortenauswahl für die ökologische Vermehrung stehen die agronomischen Eigenschaften Ertrag und Gesundheit. Basis für die Auswahl sind neben den jahrelangen Beobachtungen aus der Züchtung die unabhängigen Ergebnisse der Offizialberatung.
DuPont Pioneer: Pioneer bietet Maishybriden mit einer Reife von 210 bis 330 an. Fast alle der 12 Hybriden sind Doppelnutzungshybriden zur Verwendung als Körner- wie auch als Silomais, womit sich flexibel auf die jeweiligen Gegebenheiten eines Jahres reagieren lässt. Bis auf eine handelt es sich um Zahnmaishybriden („Dent“), die Vorteile gegenüber den zumeist in Deutschland eingesetzten Hartmaisen („Flint“) aufweisen: Eine bessere Trockenstress-Toleranz ermöglicht den Anbau insbesondere auch auf leichten Standorten. Erhöhte Gehalte leicht verdaulicher Stärke verbessern die Milchleistung aus dem Grundfutter. Besseres Dry Down der Zahnmaiskörner ermöglicht Körnermais auf dem Feld auf niedrige Wassergehalte trocknen zu lassen. In der Trocknung geben die Körner aufgrund ihrer Physiologie das Wasser leichter ab.
EURALIS: Bio-Körnermais liefert unter Bedingungen des ökologischen Anbaus hohe Erträge. Die Kombination aus hohen Erträgen und hohen Marktpreisen macht Bio-Körnermais leistungsfähiger im Vergleich zu Winterweizen. Insbesondere die Tropical Dent-Genetik ermöglicht einen hohen Ertrag und Stabilität.EURALIS Empfehlung Mais: Die Sorten: ES Eurojet, ES Asteroid, ES Cirrius, ES BigBenES Eurojet ca. S 210 ca. K 210 empfiehlt sich durch eine schnelle Jugendentwicklung mit frühem Reihenschluss zur intensiven Beschattung. Die sehr gute Standfestigkeit, sowie Fusarium- und Kältetoleranz bringen der Sorte Ertragsstabilität. Das sehr hohe Kornertragspotenzial von ES Eurojet in Kombination mit guten Druscheigenschaften sogt für eine hervorragende Wirtschaftlichkeit.ES Asteroid ist ein klassischer Körnermais mit Tropical Dent-Genetik und den Reifezahlen ca. S 250 und K 250. Das sehr hohe Kompensationsvermögen dieser Sorte ermöglicht den Anbau auch unter widrigen Bedingungen wie Trockenstress. Die Sorte ist extrem gesund und ertragsstark und für den Anbau amtlich empfohlen.ES Cirrius ca. S 230 K 230 präsentiert sich mit einer fantastischen Kolbengesundheit. Die sehr gute Stresstoleranz dieser Sorte lässt sich durch den genetisch hohen Zahnmaisanteil begründen. Als Silo- und Körnermais auf ertragsschwachen, trockenen und sandigen Standorten liefert ES Cirrius hohe und beständige Ertragsleistungen.ES BigBen ca. S 240 K 240 ist ein hochertragreicher Silo- und Energiemais mit einem gesunden Blattapparat punktet. Die sehr gute Standfestigkeit sorgt für eine sichere Ernte. ES BigBen ist ein Qualitätstyp mit hoher Energiedichte.SOJADie Sojabohne zeichnet sich durch natürliche Resistenzen gegenüber Krankheiten für den Ökolandbau aus. Sorten mit Starker Jugendentwicklung verringern den Unkrautdruck. Sie eignet sich als regionale GVO-freie Proteinquelle gut für den Futterbau. Zusätzlich hat sie einen hohen Vorfruchtwert, da sie als Leguminose mit Hilfe von Rhizobien Stickstoff aus der Luft fixieren kann und eine gute Bodenstruktur hinterlässt. Als Nachfolger profitieren dann insbesondere Stickstoff zehrende Kulturen wie z.B. Wintergetreide.EURALIS Empfehlung Soja: Die Sorten ES Comandor, ES Mentor, ES 152 (ES Favor). ES Comandor Reifegruppe 000 ist eine ertragsstarke Sojabohnensorte mit früher Abreife und hohem Proteingehalt. Bis zur Ernte verfügt diese Sorte über eine ausgezeichnete Standfestigkeit. ES Comandor ist eine gesunde Sorte mit mittelhohem Hülsenansatz, die eine gute Beerntbarkeit gewährleistet.ES Mentor Reifegruppe 00 ist eine der meistangebauten 00-Sorten in Europa. Sie verfügt über eine exzellente Stnadfestigkeit für Anbausicherheit und geringe Druschverluste. Die gute Bestandsentwicklung von ES Mentor sorgt für eine sichere Beerntbarkeit.ESG 152 (ES Favor) Reifegruppe 000 liefert Spitzenerträge bei hervorragenden Proteingehalten. Eine Pflanze die bei kurzer Pflanzenlänge extrem standfest ist. ES Favor verfügt über eine zügige Jugendentwicklung.SonnenblumeLohnt sich der Bio-Sonnenblumenanbau? Neben Raps und Sojabohnen sind Sonnenblumen eine der wichtigsten Ölpflanzen im Ökolandbau. Sonnenblumen lassen sich gut unter ökologischen Bedingungen anbauen, da sie einen geringeren Schädlings- und Krankheitsdruck haben und sie deutlich weniger Stickstoff benötigen als z.B. Raps.EURALIS Empfehlung Sonnenblume: Die Sorten: ES Columbella, ES SavanaES Columbella ist eine Körner-Sonnenblume die beim Bundessortenamt die Höchsteinstufung mit einer 9 im Kornertrag bekommen hat. Die Sorte verfügt über eine sehr zügige Jugendentwicklung mit einem frühen Reihenschluss. Eine gesunde Sorte mit einer sehr geringen Anfälligkeit für Phoma und Verticillium. Als Ertragsstärkste Sorte im E’U-Sortenversuch konnte ES Columbella 2016 und 2017 glänzen.ES Savana ist eine früh abreifende Körner-Sonnenblume. Sie verfügt über eine sehr aufrechte Korbhaltung und ist sehr robust gegenüber Krankheiten durch Resistenzgene. Bei einer mittleren Pflanzenlänge und einer sehr guten Jugendentwicklung liefert sie optimale Eigenschaften.
Hauptsaaten: Unser Öko-Sortiment beinhaltet spezielle Öko-Sorten, die nur ökologisch angeboten werden, wie auch „Doppelnutzer“, die konventionell und ökologisch vermehrt werden. Die konventionell gezüchtete Sorte ALESSIO E gibt es z.B. in Deutschland nur aus ökologischer Vermehrung. ALESSIO E besitzt neben einer breiten Gesundheit mit sehr guter Gelbrostresistenz, auch eine sehr gute Elite-Qualität bei hoher Ertragsleistung. Öko-Sorten die auch konventionell genutzt werden, wie WG ZITA zz, WG BELLA mz, TIW JOKARI, WW TURANDOT A und SPW BADENSONNE, zeichnen sich alle durch eine gute Gesundheit, lange Pflanzenlänge, gute Bodenbedeckung und zügiges Wachstum bei hohen, stabilen Erträge aus.
I.G. Pflanzenzucht GmbH: Folgende konventionelle Getreidesorte stehen in Öko-Vermehrung:
- WW: APOSTEL, MOSCHUS
- SPW: FRANCKENKORN, COMBURGER, HOHENLOHER, ROTER HEIDFELDER, RAMSES
- TIW: SECURO, SOMTRI
- GW: SANDRA, HIGHLIGHT
- HA: MAX
- GS: SOLIST
Darüber hinaus verfolgen wir auch Sorten, die direkt als Öko-Sorten in der Wertprüfung geprüft werden und auch explizit für den Öko-Bereich gezüchtet und geeignet sind. Diese Sorten werden dann auch ausschließlich im Öko-Bereich vertrieben.
Bei den Sorten in Öko-Vermehrung sind folgende Eigenschaften neben Ertrags- und Qualitätssicherheit essentiell:
- Schnelle Jugendentwicklung
- Hohe Nährstoffeffizienz
- Sehr guter Bodenbedeckungsgrad zur Unkrautunterdrückung
- Hervorragende Resistenzeigenschaften bei Blatt-, Ähren- und samenbürtigen Krankheiten
- Sehr gute Strohstabilität
KWS: Alle Sorten, die wir für den Ökologischen Landbau anbieten, durchlaufen eine mehrjährige Prüfung unter den Bedingungen des Öko-Landbaus. Sowohl auf unserem Naturland-Versuchsbetrieb Klostergut Wiebrechtshausen, als auch auf weiteren Öko-Prüfstandorten wird die Sortenleistung ermittelt. Je nach Kultur unterscheiden sich die Eigenschaften, auf die wir im Öko-Landbau achten.Es ist wichtig Sorten mit zügiger Jugendentwicklung und hohem Bodenbedeckungsgrad zu verwenden, damit man den Wachstumsvorsprung gegenüber Unkräutern zur Unkrautregulierung nutzen kann. Ebenso sollten die Sorten auf eine verzögerte Mineralisation angepasst sein, da mineralische Stickstoffdünger nicht genutzt werden können. Letztlich ist aber die nachhaltige Leistung der Sorten entscheidend.Da es bei KWS ein sehr breites Sortenportfolio für den ökologischen Landbau gibt, sind die folgenden Sorten nur ein Auszug aus dem Angebot: KWS TALENT, KWS INFINITY, BENEDICTIO KWS oder ANNAROSA KWS.
RAGT Saaten: Der Ertrag ist natürlich auch in diesem Bereich ganz entscheidend. So setzen wir Sorten ein, die unter ökologischen Produktionsbedingungen den höchsten Ertrag erzielen. Meist sind das Sorten, welche den hohen Ertrag aufgrund einer sehr guten Stickstoffeffizienz, sowie eines sehr guten Resistenzlevels generieren.
Secobra Saatzucht GmbH: Sorten wie der E-Weizen AXIOMA, unsere Neuzulassung im A-Bereich ASORY oder die weit verbreitete Wintergerstensorte QUADRIGA können sehr gut im ökologischen Anbau eingesetzt werden. Diese Sorten zeichnen sich durch eine gute bis sehr gute Blatt- bzw. Ährengesundheit und einer guten Kornausbildung aus. Qualitativ erfüllen diese Sorten die gängigen Öko-Standards. Unseren Neuzulassungen WENDELIN und PURINO sind jedoch eine starke Konkurrenz für die konventionellen Sorten.
Südwestdeutsche Saatzucht: Aus unserem Haus sind folgende Sorten als ökologisches Saatgut verfügbar, Spelzweizen Oberkulmer Rotkorn und Zollernspelz, die Sorte Zollernperle wird diesen Herbst ebenfalls ökologisch vermehrt. Ebenfalls ist der Emmer Späths Albjuwel ökologisch verfügbar. Im Bereich Durum merken wir Interesse an ökologischer Konsumware aus Deutschland und damit verbunden auch das Interesse an Ökosaatgut.
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