Wichtige Wirkstoffe bewahren
Dr. Bernd Augustin vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach befasste sich auf dem 66. Pflanzenschutztag in Bad Buchau am 19. Februar 2019 mit der Situation des Wirkstoffs Glyphosat. “Ein Weiter-so kann früher oder später zum Verlust dieses wichtigen Wirkstoffes führen”, erklärte er. Das oberste Ziel sei, eine Belastung von Oberflächengewässern zu vermeiden.
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“Wünschenswert wären verstärkte Kontrollen von Kleinanwendern, von denen wahrscheinlich ein Teil der Einträge in Oberflächengewässern stammt”, so Augustin. Trotzdem riet er Erzeugern unter anderem, Vor-Ernte-Behandlungen auf das absolute Minimum zu beschränken.
„Die stehen sehr in der Kritik, da hier direkt Lebensmitteln behandelt werden und der Wirkstoff nicht mehr abgebaut werden kann“, kommentierte er. Zudem solle man sicherstellen, dass nur Zielflächen - und nicht etwa Feldwege und Randstreifen - mit Glyphosat behandelt werden.
Für Notfälle bewahren
Es sei wichtig, sich den Wirkstoff für besondere Situationen im Ackerbau aufzusparen. Dazu zählen:
- Einsatz zum Bodenschutz: auf erosionsgefährdeten Flächen und Hanglagen, Reduzierung von Nitrat-Austrag in belastete Grundwasser, Schonung von Bodenlebewesen.
- Gezielter Einsatz gegen schwer bekämpfbare Arten wie Quecke, Trespe, Winde, Distel, resistenter Ackerfuchsschwanz. Quecke und Trespe können auch mit Grubber, Pflug und Futterbau ausgetrieben werden.
- In seltenen Jahren, in denen Bestände vor der Ernte wieder austreiben und ohne Vor-Ernte-Behandlung nicht eingefahren werden können.
Grüne Farbe gegen Missbrauch
Abschließend regte Augustin an, in Zukunft Glyphosatpräparate grün einzufärben – so könne man den Wirkstoff nicht auf Pflanzen, aber überall dort sofort entdecken, wo er nicht hingehört – etwa im Gully.
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