Große Vielfalt auf kleinen Äckern
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Im Rahmen des EU-Projekts "FarmLand" untersuchte ein internationales Forschungstam, ob sich die Artenvielfalt fördern lässt, wenn man landwirtschaftliche Flächen ökologisch aufwertet, ohne den Anteil naturnaher Lebensräume zu erhöhen. Acht Regionen in Europa und Nordamerika wurden für die Studie untersucht.
Die Wissenschaftler staunten, wie wichtig kleine Feldgrößen und der Anbau vielfältiger Kulturen sind. Landschaften mit heterogenen Agrarflächen beherbergen deutlich mehr Arten an Pflanzen, Bienen, Tagschmetterlingen, Schwebfliegen, Laufkäfern, Spinnen und Vögeln als Landschaften, die durch großflächige Monokulturen geprägt sind.
Ihnen stehen in einem Landschaftsmosaik aus vielen kleinen Äckern mehr unterschiedliche Ressourcen zur Verfügung und die Lebensräume sind dank der vielen Randflächen besser vernetzt.
Reduziert sich die durchschnittliche Feldgröße von rund 5 Hektar auf 2,8 Hektar, hat das den gleichen Effekt auf die Biodiversität wie ein Anstieg des Anteils naturnaher Lebensräume von 0,5 Prozent auf elf Prozent. Mehr Kulturartenvielfalt führte zu einem ähnlichen Ergebnis, aber nur, wenn die Agrarlandschaften auch einen höheren Anteil naturnaher Lebensräume aufwiesen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Art der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe einen wesentlichen, bisher unterschätzten Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt in unseren Agrarlandschaften leisten kann“, sagt Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie. „Kleine Felder und wechselnde Bepflanzung können erheblich zur Bekämpfung der dramatischen Biodiversitätskrise bei Insekten und Vögeln beitragen. Leider steht dagegen die aktuelle Intensivierung in der Landwirtschaft mit immer größeren Äckern und großflächigeren Monokulturen“, so Tscharntke.
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