Frostschäden bei Steinobst
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Kältester Ort unter 1000 Meter Seehöhe war Gars/Kamp mit minus 10,2 Grad. In Kombination mit der durchschnittlich um zwei Wochen (in vereinzelten Lagen um bis zu drei Wochen) verfrühten Vegetation führte der andauernde Kaltluftvorstoß seit dem Mitt/Ende März teilweise zu schweren Schäden im Obstbau. Betroffen ist vor allem das Steinobst, also Aprikosen, Kirschen und Pfirsiche, in fast allen Lagen.
"Aktuell gehen wir bei diesen Obstkulturen von einem Gesamtschaden in einer Höhe von rund 15 Millionen Euro aus", berichtet der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, nach ersten Schätzungen. Das tatsächliche Schadensausmaß bei allen Obstarten wird aber erst in den nächsten Wochen sichtbar sein, wenn die Temperaturen wieder ansteigen und die Blüte abgeschlossen ist.
Spätfrost als existenzielle Bedrohung
"Fakt ist, dass die Vegetationsperiode im Obstbau durch den Klimawandel immer früher beginnt und die Pflanzen dadurch für Spätfröste immer empfindlicher werden. Das ist ein Phänomen, mit dem die Landwirtschaft aufgrund der Erderwärmung in der Zukunft deutlich öfter rechnen muss und auf das auch wir als agrarischer Spezialversicherer reagiert haben", so Weinberger.
Frost bei Obstkulturen ist seit 2013 bei der Österreichischen Hagelversicherung mit der umfassendsten Produktpalette Europas versicherbar. "Aufgrund der Prämienbezuschussung durch Bund und Länder sind je nach Obstkultur bis zu 60 Prozent der Flächen versichert. Landwirte betreiben somit verantwortungsvoll Eigenvorsorge", weist Weinberger auf die Bedeutung des Bundes- und Länderzuschusses hin. Die zunehmenden Schäden unterstreichen die Notwendigkeit einer rechtzeitigen und flächendeckenden Risikovorsorge zur Absicherung bäuerlicher Landwirtschaft.
Rasche Hilfe wichtig
"Als verlässlicher Partner der heimischen Landwirtschaft ist es in der jetzigen Phase unser oberstes Ziel, rasche Hilfe zu leisten. So sind die ersten Sachverständigen unter Einhaltung aller Vorsorgemaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise im Einsatz", betont Weinberger.
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