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Arbeitskalender Obstbau im Februar

Bedarfsgerechte Düngung beim Baumobst

Im Vergleich zu Ackerkulturen ist der Nährstoffbedarf der Obstgehölz eher gering. Doch fehlen die notwendigen Nährstoffe, wachsen die Pflanzen auch unter sonst perfekten Bedingungen nicht optimal. Da aber auch die Spanne zwischen Über- und Unterversorgung nur gering ist, sollte das Nährstoffangebot gut an den Bedarf angepasst sein.
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Zur Ermittlung des Düngebedarfes bei den Grundnährstoffen müssen zuerst die im Boden verfügbaren Nährstoffmengen bekannt sein. Das erfolgt über eine Bodenuntersuchung. Die Proben werden im Obstbau am Übergang zwischen Fahrgasse und Baumstreifen aus der Bodenschicht von 0 bis 30 cm gezogen. Laut Düngeverordnung ist alle sechs Jahre nur eine Analyse des Phosphatgehaltes vorgeschrieben, in der Praxis sollten aber die pflanzenverfügbaren Gehalte aller Grundnährstoffe (P, K, Mg) sowie der pH-Wert ermittelt werden. Schwefel ist in den meisten Böden ausreichend vorhanden. Da die Verfügbarkeit der Nährstoffe und die Speicherfähigkeit je nach Bodenart und pH-Wert unterschiedlich sind, werden die Ergebnisse der Bodenuntersuchung in Abhängigkeit von der Bodenart in Gehaltsklassen eingeordnet. Diese ermöglichen dem Obstproduzenten eine einfache Bestimmung des Düngebedarfes. Angaben dazu sind in der Tabelle am Ende des Beitrags zu finden.

Auf Vorrat düngen

Da die Grundnährstoffe nicht auswaschungsgefährdet sind, kann der Bedarf für bis zu drei Jahre in einer Gabe ausgebracht werden. Vor allem beim Apfel sollte aber darauf geachtet werden, dass ein hohes Angebot an Kalium die Calciumaufnahme behindert und dadurch zu Stippe und Fleischbräune führen kann. Auch bei starkem Kaliummangel sollte daher nicht mehr als 150 kg K2O in einer Gabe ausgebracht werden. Phosphor ist im Boden nur schwer beweglich und kann daher in Obstkulturen nur vor einer Neupflanzung effektiv in den Wurzelhorizont eingearbeitet werden. Phosphatdünger dürfen von 1. Dezember bis zum 15. Januar nicht ausgebracht werden. Eine Ausbringung von Düngemitteln auf gefrorenen, schneebedeckten, überschwemmten oder wassergesättigten Böden ist generell verboten. Einzige Ausnahme bilden Kalkdünger mit einem Gehalt von weniger als zwei Prozent P2O5, die auch auf gefrorenen Böden ausgebracht werden dürfen.

Kalkdüngung und ein optimaler pH-Wert sind für den Boden von besonderer Bedeutung, da sie die biologische Aktivität, die Wasseraufnahme und Strukturstabilität des Bodens fördern und die Verfügbarkeit der Pflanzennährstoffe sicherstellen. Auch bei optimalem pH-Wert sollte in bestehenden Anlagen alle drei Jahre eine Erhaltungskalkung mit etwa 1,0 t CaO/ha durchgeführt werden, um Kalkverluste durch Auswaschung und sauer wirkende Stickstoffdünger auszugleichen.

Stickstoff ist Motor des Wachstums

Der Hauptnährstoff Stickstoff (N) unterliegt einer ganz besonderen Dynamik im Boden und hat zudem den stärksten Einfluss auf das Wachstum der Obstgehölze. Der größte Teil des Stickstoffs liegt im Boden in Form von organischer Substanz vor und ist damit nicht direkt pflanzenverfügbar. Erst nach der Mineralisierung kann er von den Pflanzen aufgenommen werden, wird aber als Nitrat auch leicht ausgewaschen. Da die Mineralisierung in erster Linie von der Bodentemperatur abhängig ist, ist sie im Sommer am stärksten. Die Obstgehölze haben aber bereits zum Austrieb und zur Blüte einen sehr hohen N-Bedarf, wenn der Boden noch kalt und die N-Verfügbarkeit gering ist. Die N-Düngung muss daher so früh durchgeführt werden, dass der Nährstoff zur Blüte pflanzenverfügbar ist.
Der N-Bedarf im Sommer wird in der Regel durch die Mineralisierung aus Humus und Grasschnitt gedeckt. Eine zu späte N-Düngung wirkt sich vor allem beim Apfel negativ aus, da ein N-Überschuss im Sommer die Ausfärbung und Haltbarkeit der Früchte beeinträchtigt und zu übermäßigem Triebwachstum führt.
Bei Kernobst mit einem Ertrag von 40 t/ha beträgt der Entzug durch die Früchte 44 kg N/ha und bei Steinobst mit einem Ertrag von 20 t/ha werden 36 kg N/ha entzogen. Die Höhe der Düngung orientiert sich aber nicht allein am Entzug, da der Obstbaum im Ganzen betrachtet werden muss. Für die genaue Ermittlung des N-Düngebedarfes wird der Basisbedarf (Entzug) daher durch weitere Faktoren korrigiert. Dies kann mit dem angehängten Schätzrahmen erfolgen.

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