Unkrautmanagement ohne Glyphosat
Seit September vergangenen Jahres ist der Einsatz von Glyphosat-haltigen Herbiziden in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten verboten. Auch in anderen Schutzgebieten gelten Einschränkungen. Damit fehlt der wesentliche Grundbaustein für die Unkrautregulierung im Baum- und Strauchbeerenobst im Frühjahr und Herbst. Mit anderen Herbiziden kann das nicht vollständig kompensiert werden.
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Eine gewisse Alternative für die sehr breit wirksamen Glyphosat-Herbizide kann Vorox F (Flumioxazin) sein. Bei hohem Anteil an Ungräsern empfiehlt sich die Kombination mit einem Gräserherbizid wie Fusilade Max. Näheres dazu finden Sie im Arbeitskalender von BWagrar in der Ausgabe 13/2022. Im weiteren Jahresverlauf unterscheiden sich die Möglichkeiten für eine Anwendung von Herbiziden in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten nicht von denen außerhalb dieser Schutzgebiete. Nach der Ernte konnte mit Glyphosat-Präparaten der Pflanzstreifen vor dem Winter offengehalten werden. Dadurch war Mäusen die Deckung genommen. Das ist in besagten Schutzgebieten nun nicht mehr möglich, weshalb Alternativen gefragt sind.
Erfahrungen im Öko-Obstbau
Mechanische Alternativen werden im Öko-Obstbau seit vielen Jahren praktiziert. In der Regel kommen verschiedene Geräte im Jahresverlauf – je nach Witterung und Obstkultur – zum Einsatz. Eine Unkrautregulierung mit alternativen Verfahren ist im Vergleich zu Herbiziden viel teurer. Zu den Anschaffungskosten kommen laufende Betriebsmittelkosten für den höheren Energieaufwand und Lohnkosten durch die höhere Anzahl von Durchfahrten. Häufig sind mehrere Geräte im Betrieb erforderlich. Vor allem für kleinere Betriebe sind die Investitionen hoch. Eine überbetriebliche Nutzung oder die Vergabe an Dienstleister könnte eine mögliche Lösung sein. Im Öko-Obstbau sind Fadengeräte, Krümler,und Rollhacken, zum Teil in Kombination mit Fingerhacken im Einsatz. Bei Strauchbeerenkulturen wird zunehmend mit Abdeckmaterialien gearbeitet. Dazu zählen Flachfolien (meist Bändchengewebe) bei Him- und Brombeeren, organisches Abdeckmaterial, wie Rindenmulch bei Heidelbeeren und Stroh bei Johannisbeeren.
Schwierig frei zu halten ist der Übergangsbereich vom abgedeckten Bereich zum Mulchstreifen in der Fahrgasse. Hier gibt es noch keine zufriedenstellenden Möglichkeiten ohne Total-Herbizide.
Eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten zur Unkrautregulierung finden Sie in der angehängten pdf-Datei.
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