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Drittkleinste Erntemenge der letzten zehn Jahre

Apfelernte deutlich unter Vorjahresniveau

Nach den besonders schlechten Erntejahren 2017 und 2013  nimmt die Apfelernte 2023 Platz 3 der niedrigsten Apfelernten der vergangenen zehn Jahre ein. Ursache für die geringe Erntemenge waren in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse.

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Die Apfelernte im Herbst 2023 fiel in Deutschland deutlich geringer aus als im Vorjahr. Mit 941.000 Tonnen wurde die drittkleinste Menge der vergangenen zehn Jahre eingefahren.
Die Apfelernte im Herbst 2023 fiel in Deutschland deutlich geringer aus als im Vorjahr. Mit 941.000 Tonnen wurde die drittkleinste Menge der vergangenen zehn Jahre eingefahren.Werner-Gnann
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Mit großem Abstand ist der Apfel das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Allerdings blieb die Ernte im vergangenen Jahr unter der in den Vorjahren meist erreichten Marke von einer Million Tonnen.

Mit 941.200 Tonnen Äpfeln wurden rund 129.800 Tonnen oder 12,1 Prozent weniger geerntet als im Jahr 2022 (1,1 Millionen Tonnen). Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach der Feststellung der endgültigen Ernteergebnisse mit. Damit fiel die Apfelernte um rund 39.900 Tonnen oder 4,1 Prozent geringer aus als im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022. 

2017 wurden 596.700 Tonnen geerntet, 2013 waren es 803.800 Tonnen. Damit erreicht die Apfelernte 2023 Platz 3 der niedrigsten Apfelernten der vergangenen zehn Jahre. Das nasse und kalte Wetter zum Zeitpunkt der Blüte wirkte sich negativ auf die Bestäubung aus und führte teilweise zu Frostschäden. Im Frühsommer auftretende Hitze und Trockenheit setzten vielen Bäumen zusätzlich zu und förderten Sonnenbrand und Trockenstress. Hinzu kamen ein erhöhtes Auftreten von Krankheiten (wie zum Beispiel Schorf) und lokal auftretende Niederschlags- und Hagelereignisse, die im Hochsommer die Früchte beschädigten, wie Destatis mitteilt. 

Weniger Äpfel im Alten Land und am Bodensee

In der Statistik schlagen sich insbesondere die geringeren Ernten in den beiden größten deutschen Apfelanbaugebieten Altes Land und am Bodensee nieder. In Baden-Württemberg wurden 2023 mit 313.600 Tonnen die meisten Äpfel geerntet, jedoch 60.800 Tonnen oder 16,2 Prozent weniger als 2022. In Niedersachsen wurden mit 282.700 Tonnen 31.000 Tonnen oder 9,9 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Vorjahr. Gemessen an der bundesweiten Apfelernte erzielten Baden-Württemberg und Niedersachsen Anteile von 33,3 beziehungsweise 30,0 Prozent.

Rund 75 Prozent der Ernte als Tafelware 

Etwa drei Viertel (74,4 Prozent beziehungsweise 699.600 Tonnen) der Apfelernte 2023 waren zur Vermarktung als Tafelobst vorgesehen. Als Verwertungs- oder Industrieobst, etwa zur Produktion von Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein, wurden rund ein Viertel der Ernte (24,1 Prozent beziehungsweise 226.600 Tonnen) verwendet. Der verbleibende Rest (1,6 Prozent beziehungsweise 15.000 Tonnen) konnte aufgrund von Lager- oder Verarbeitungsverlusten nicht vermarktet werden.

Zwetschgenernte ebenfalls unter Vorjahresniveau

Die Erntemenge von Pflaumen und Zwetschen lag 2023 mit 43.800 Tonnen um 6,5 Prozent unter dem Vorjahreswert von 46.800 Tonnen. Die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre (45.500 Tonnen) wurde damit um 3,7 Prozent unterschritten.

Da Pflaumen und Zwetschen zu den alternierenden Baumobstarten gehören, sind von Jahr zu Jahr schwankende Ernteerträge charakteristisch. Aufgrund von ungünstigen Witterungsbedingungen, Schädlingsbefall (zum Beispiel Essigfliegen) und durch Regen verursachtem Aufplatzen der Früchte kam es in einigen Regionen zu Ertragseinbußen. Bei den geernteten Pflaumen spielte die Vermarktung als Tafelobst mit 37.900 Tonnen (86,5 Prozent) eine noch bedeutendere Rolle als bei den Äpfeln. Zur Nutzung als Verwertungs- oder Industrieobst wurden nur 4300 Tonnen (9,9 Prozent) verwendet. Unter die Kategorie „nicht vermarktet“ fielen 1600 Tonnen und damit 3,6 Prozent der Früchte.

Die wichtigsten Bundesländer bei der Pflaumenernte waren wie schon in den Vorjahren Baden-Württemberg mit 18.300 Tonnen (+0,8 Prozent zum Vorjahr) und Rheinland-Pfalz mit 9000 Tonnen (-18,4 Prozent zum Vorjahr). Die Erntemenge dieser beiden Länder umfasste 62,3 Prozent der diesjährigen deutschen Pflaumenernte.

An der gesamten erfassten Erntemenge von 1,1 Millionen Tonnen Baumobst im Jahr 2023 hatten Äpfel einen Anteil von rund 88,1 Prozent. Der Anteil von Pflaumen und Zwetschen lag bei 4,1 Prozent. Zusätzlich wurden in Deutschland 37.800 Tonnen Birnen (3,5 Prozent), 32.400 Tonnen Süßkirschen (3,0 Prozent), 7800 Tonnen Sauerkirschen (0,7 Prozent) sowie 5800 Tonnen Mirabellen und Renekloden (0,5 Prozent) geerntet.

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