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Biologische Helfer gegen Nematoden

Ein Pilz als Retter für die Landwirtschaft?

Nematoden sind für Landwirte ein unsichtbares, aber großes Problem, das zu Ertragsverlusten führen kann – auch in Baden-Württemberg. Forschende haben nun entdeckt, dass der Bodenpilz Mortierella alpina eine natürliche Waffe gegen diese Schädlinge besitzt: sogenannte Malpinine, die die Verdauung der Würmer blockieren. Diese Erkenntnis könnte den Weg für eine nachhaltige Alternative zu chemischen Pestiziden ebnen und die Landwirtschaft umweltfreundlicher machen.

von Redaktion Quelle Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) erschienen am 13.01.2025
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Fadenwürmer (Nematoden) stellen für Landwirte eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Diese mikroskopisch kleinen Schädlinge schädigen Wurzeln und verursachen erhebliche Ertragsverluste – insbesondere im Ackerbau Baden-Württembergs. Bisher greifen Landwirte vor allem auf chemische Pestizide zurück, die jedoch zunehmend kritisch betrachtet werden. Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) in Jena könnte nun eine vielversprechende, natürliche Alternative aufzeigen: den Bodenpilz Mortierella alpina.

Dieser in kühleren Böden vorkommende Pilz produziert sogenannte Malpinine, bioaktive Moleküle, die die Verdauung der Nematoden stören und deren Population auf natürliche Weise reduzieren. Forschende konnten nun erstmals die Wirkmechanismen dieser Moleküle entschlüsseln. Mit hochmodernen Verfahren wie Fluoreszenzmikroskopie zeigten sie, dass Malpinine im Verdauungstrakt der Würmer wirken, indem sie wichtige biochemische Prozesse blockieren. Besonders bedeutsam ist dabei die Aminosäure Dehydrobutyrin, die eine zentrale Rolle in der wurmtötenden Wirkung spielt.

Die Ergebnisse der Studie bieten Landwirten in Baden-Württemberg eine interessante Perspektive: Der gezielte Einsatz von Mortierella alpina könnte helfen, den Einsatz chemischer Mittel zu reduzieren und gleichzeitig Erträge zu sichern. Dies wäre nicht nur ein Gewinn für die Landwirtschaft, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Zwar sind weitere Forschungen notwendig, um die Nutzung in der Praxis zu ermöglichen, doch die Vorteile liegen auf der Hand – eine nachhaltigere, ökologischere Landwirtschaft rückt in greifbare Nähe.

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