Folie & Folie-System bewährt sich
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Das Folie & Folie (F&F)-Wickelsystem nutzt eine besonders breite Polyethylenfolie namens Baletite, um den Inhalt der Siloballen zusammenzuhalten, bevor der Ballen in Folie gewickelt werden. Dabei wird statt einem Ballennetz eine Polyethylenfolie eingesetzt, um den Ballen zu binden. Beim Testen des F&F-Wickelsystems auf dem Feld über die letzten drei Jahre wurde es deutlich, dass dieser Ansatz einige Vorteile gegenüber traditioneller Ballennetze bietet. Zur Prüfung der Effekte hat Formipac (Hersteller von Baletite) den unabhängigen Experten Dr. Dave Davies von Silage Solutions Limited hinzugezogen.
Im Juli 2013 beauftragte Silotite Dr. Dave Davies von Silage Solutions Limited mit einer formellen Untersuchung dieses neuen Wickelsystems. Dr. Davies leitete eine Studie auf einer kommerziellen Schaf- und Rinderzucht im Vereinigten Königreich ein, wo Siloballen von einem Feld Kleegras hergestellt wurden. Die Ballen wurden mit einem McHale Fusion Kombiwickler gewickelt, der zum Anbringen von Wickelnetz oder Baletite ausgestattet war. Um sicherzustellen, dass ähnliches Gras in beiden Behandlungsformen siliert wird, wurde die Wickelmethode alle acht Ballen zwischen Wickelnetz und Baletite abgewechselt. Nach dem Wickeln wurden die Ballen unverzüglich auf Anhängern in den Hof transportiert, wo sie aufgestapelt und mit einem Netz zum Schutz vor Vogelschäden versehen wurden.
Phase 2 der Studie über das F&F (Folie&Folie) Ballenwickel-System hat nach Angaben des Versuchsanstellers aufgezeigt, dass das F&F System ununterbrochen besseren Schutz für gewickelte Silage im Laufe einer längeren Ballenlagerungsdauer von 13 Monaten bietet. Der Einsatz des F&F Wickelsystems führte zu einem besseren durchschnittlichen Futterertrag von 5,7 kg TM (Trockenmasse) pro F&F Ballen. Quantifiziert hinsichtlich der ME (Metabolisierbare Energie) bieten diese zusätzlichen 5,7 kg TM pro Ballen einem Milchbauern ein Plus von 11,6 Liter Milchproduktion oder Rinderzüchtern zusätzlich 1,5 kg Rindfleischproduktion. Obwohl generell gilt, dass eine längere Lagerzeit mehr Möglichkeiten für Verluste bietet, zeigte diese zweite Studienphase auf, dass die mit F&F gewickelten Ballen, welche über ein Jahr gelagert wurden, im Durchschnitt 54 Prozent weniger Verluste verzeichneten als die traditionell in Netz & Wickelfolie gewickelten Ballen, die auch für diese Studie hergestellt wurden.
Die laut Formipac überlegene Leistung des F&F Wickelsystems über eine längere Lagerzeit hinweg folgt einer noch besseren Leistung im Laufe der Studienphase 1, welche aufzeigte, dass das F&F Wickelsystem zusätzlich 7,35 kg TM pro F&F Ballen nach einer gewöhnlichen Lagerungsdauer von sechs Monaten liefert. Quantifiziert hinsichtlich der ME bieten diese früheren F&F Ballen einem Milchbauern 15 Liter Milchproduktion mehr oder Rinderzüchtern 1,9 kg Rindfleischproduktion zusätzlich. Beide Phasen dieser kommerziellen Landwirtschaftsstudie haben aufgezeigt, dass das F&F Wickelsystem für Bauern von Vorteil sein kann.
Wohingegen die Ballen in Phase 1 genau 206 Tage nach dem Silieren geöffnet und untersucht wurden, sind die Ballen in Phase 2 noch 200 Tage länger gelagert worden und hatten somit insgesamt eine Silierzeit von 406 Tagen. Die Haupterkenntnisse der Untersuchung und chemischen Analyse, sowohl in der Anwendung von F&F als auch Netz & Wickelfolien, innerhalb der Landwirtschaftsbetriebe, waren laut Formipac:
• Das F&F Wickelsystem bietet besseren Schutz und bessere Konservierung für länger gelagerte Siloballen.
•Während die gesamten Verluste für beide Wickelsysteme bei längeren Lagerzeiten zunahmen, waren die Verluste der mit Netz & Wickelfolie gewickelten Balle (24,5 kg) mehr als doppelt so groß wie die Verluste der F&F Ballen (11,4 kg).
•Der durchschnittliche Schimmelverlust der mit Netz & Wickelfolie gewickelten Ballen von 16,8 kg TM war bedeutend größer als der durchschnittliche Schimmelverlust von 6,59 kg TM, der bei den F&F Ballen aufgezeichnet wurde.
•Nach 13 Monaten zeigten die F&F Ballen erst einen etwa ähnlichen Lagerverlust auf, wie die mit Netz & Wickelfolie gewickelten Ballen nach 6 Monaten.
•Während bei der längeren Lagerungsdauer der Zuckergehalt bei beiden Wickelsystemen abfiel, war der festgestellte Zuckergehalt in den F&F Ballen (48,8 g/kg TM) 21 % höher als der Zuckergehalt in den mit Netz & Wickelfolie gewickelten Ballen (38,4 g/kg).
Wie bei Studienphase 1 bedeuteten die geringeren Verluste, welche durch Einsatz des F&F Wickelsystems erreicht wurden, dass der Landwirt mehr Futter für seine Herde gewinnen konnte. Für den Rinderzüchter, der an dieser Studie teilnahm, bedeutete das zusätzliche Futter folgendes:
• Der Landwirt gewann durchschnittlich 5,7 kg TM pro F&F Ballen .
• Da 1 kg Trockenmasse 11,8 MJ ME entspricht, gewann der Landwirt 67,26 MJ ME pro F&F Ballen (5,7 kg TM x 11,8 MJ ME).
• Um 1 kg Rindfleisch herzustellen, benötigt man circa: 45 MJ ME. Somit ermöglichten die durchschnittlich gewonnenen 67.26 MJ ME für jeden F&F Ballen eine zusätzliche Rindfleischproduktion von 1,5 kg.
Für einen Milchbauern würde das zusätzliche Futter eine Produktionssteigerung wie folgt ermöglichen:
• Ein Milchbauer würde eine Zunahme von durchschnittlich 5,7 kg TM pro F&F Ballen erreichen.
• Da 1 kg Trockenmasse 11,8 MJ ME entspricht, gewann der Landwirt 67,26 MJ ME pro F&F Ballen (5,7 kg TM x 11,8 MJ ME).
• Um 1 Liter Milch herzustellen, benötigt man: ± 5,8 MJ/Liter MJ ME. Somit ermöglichten die durchschnittlich gewonnenen 67.26 MJ ME für jeden F&F Ballen eine zusätzliche Milchproduktion von 11,6 Liter (67,26 / 5,8 = 11,5 Liter).
Bart Geeraert, Commercial Director von Silotite kommentierte die Ergebnisse der Phase 2: „Die zusätzlichen 15 Liter Milchproduktion durch Anwendung des F&F Systems in Phase 1 wurden noch weiter verbessert durch die zusätzlichen 11,6 Liter Milch für jeden F&F Ballen, der in Phase 2 geöffnet wurde. Kollektiv könnte das F&F System insgesamt 387,5 Liter mehr Milch- oder 49,3 kg mehr Rindfleischproduktion ermöglichen, über die 27 Ballen hinweg, die in Laufe dieser Studie anhand des F&F Systems hergestellt wurden.“
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