
Bewährtes verbessert
Annaburger baut sein Vertriebs- und Servicenetz aus und stellt neue Fahrzeuge vor.
von Frederik Masur Quelle Annaburger erschienen am 20.10.2025Das Städtchen Annaburg, zwischen Leipzig und Berlin, ist die Heimat der Annaburger Nutzfahrzeug GmbH. Dort wurden schon zu DDR-Zeiten, seit 1947, Landmaschinen gebaut. Schwerpunkt war das Fortschritt-Güllefass HTS 100. Insgesamt verließen bis zur Wiedervereinigung rund 65.000 Fahrzeuge die Produktionshallen. 1991 stieg die Familie Zunhammer bei Annaburger ein und ist mittlerweile Alleineigentümer. Trotzdem wirtschaftet Annaburger komplett eigenständig und ist somit einer der wenigen Landmaschinenhersteller aus der ehemaligen DDR, die es heute noch gibt. Den Schwerpunkt bildet neben der Gülletechnik der Bau von Muldenkippern, Abschiebe- und Überladewagen sowie Miststreuern. Aufgrund der Herkunft aus der Großflächenlandwirtschaft sind die Maschinen meist sehr voluminös. Allerdings möchte das Unternehmen auch in Westdeutschland weitere Marktanteile hinzugewinnen. Deshalb wird nicht nur das Produktprogramm nach unten erweitert, sondern auch das Vertriebs- und Servicenetz neu ausgerichtet und mit zusätzlichen Mitarbeitern aufgestockt. Insgesamt gehören 178 Beschäftigte zum Annaburger-Team, das seine Fahrzeuge in 40 Länder liefert.
Übergabearm integriert
Für das Zubringfass EcoTanker LS 38F.28 bietet Annaburger jetzt Detailverbesserungen und eine neue Ausstattungsvariante an. Das Fahrzeug mit einer maximalen Transportkapazität von 30 Kubikmetern und einem Eigengewicht von minimal 5,3 Tonnen gibt es jetzt mit einem Sechs-Zoll-Übergabearm. So kann auch ohne Schlauchkuppeln in Feldrandcontainer, offene Güllebehälter und Ähnliches gepumpt werden. Die Reichweite ab Fahrzeugmitte beträgt 6,40 Meter, der Schwenkbereich 285 Grad. Auch die Schwallwände wurden optimiert. Dadurch sollen höhere Absaugleistungen am Zehn-Zoll-Andocksystem bei dickflüssiger Gülle möglich sein. Außerdem sei die Rührleistung der Spülleitung durch die neuen Schwallwände verbessert.
Umfangreiches Facelift
Der Universalstreuer TeleLiner HTS 24D.07 hat – nach 15 Jahren auf dem Markt – ein Facelift bekommen. Laderaumvolumen von 19 bis 32 Kubikmeter (mit Häckselklappe) sind realisierbar. Der zügige Wechsel zwischen Streuwerk und Häckselklappe mittels werkzeuglosem Schnellverschluss ermögliche einen Umbau von Streuer auf Häckselwagen. Als Universalstreuer verfügt er über ein Breitstreuwerk mit drei übereinanderliegenden Reißwalzen, die das Streugut den zwei großen Streutellern mit je sechs Wurfschaufeln und 1,13 Meter Durchmesser zudosieren.
Die Bordwandaufsätze können auf beiden Seiten gemeinsam oder einzeln stufenlos von 1,20 Meter bis zwei Meter hydraulisch hochgefahren werden. Beim Facelift wurde ein Augenmerk auf die Verschleißfestigkeit gelegt. Zu den Verbesserungen gehört die Einführung stärkerer Ketten und neuer Getriebe.
Neuer Abschieber
Annaburger erweitert die Abschiebewagen-Baureihe SchubMax Plus um den Sattelauflieger TS 34G.17 – ein Tandem mit 9,2 Meter Laderaumlänge, 2,2 Meter Bordwandhöhe und einem Transportvolumen von maximal 50 Kubikmetern. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 34 Tonnen, das Einsatzgewicht beträgt 9480 Kilogramm. Die in das Schubschild integrierte Aussteifung der Seitenwände sorgt beim Abschieben für zusätzliche Stabilität am meistbelasteten Punkt, heißt es. Als Höchstgeschwindigkeit sind 65 Kilometer pro Stunde erlaubt, optional ist ein hydraulisch klappbarer Unterfahrschutz verfügbar.
Waage für Sattelauflieger
Mit dem neuen Wiegesystem TrailerScale präsentiert Annaburger eine Innovation zur Nutzlastbestimmung bei Sattelaufliegern – unabhängig vom Zugfahrzeug. Das System misst das Gewicht direkt an der Aufliegeplatte sowie an den Achsen des Sattelaufliegers. So ist es möglich, die Ausbringmenge von Universalstreuern mit einer vollautomatisch gewichtsabhängigen und teilflächenspezifischen Ausbringmengenregelung exakt zu steuern. Die ermittelten Daten können über ein Display, via Isobus oder per Handy-App angezeigt werden.
Neu ist auch eine eigene Inhouse-Lösung beim Thema Isobus, die in Kürze über alle Baureihen hinweg eingeführt wird.
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