Pustertaler Rind ist gefährdet
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Noch im letzten Jahrhundert ein vertrautes Bild und gängige Berufe: der Rinderhirt mit ein bis zwei Kuhhunden und der gemeinsam geführten Rinderherde. Die Rinder waren meist Vertreter der jeweils typischen Landrasse, die Hunde mittelgroße, braun-rötliche mutige Hunde mit Hüteeigenschaften. Nachdem der Beruf des Rinderhirten nicht mehr benötigt wurde, war auch die Arbeit des Kuhhundes nicht mehr gefragt, womit der Typ des Kuhhundes hierzulande innerhalb weniger Jahre fast ausstarb. Beim Pustertaler Rind vollzog sich ebenfalls, neben der Bestandsbedrohung, eine Nutzungsänderung – wurde das Zweinutzungsrind ursprünglich auch gemolken, so werden Pustertaler heute im Wesentlichen als Mutterkühe eingesetzt. Im Umgang mit Mutterkühen liegt heute auch ein wesentlicher neuer Arbeitsbereich des Kuhhundes, zu dem auch der Schutz des Menschen beim Umgang mit Rindern zählt.
Beide Nutztierrassen haben neue Aufgabenfelder bekommen, in denen sie sich bestens bewähren und sie vor dem Aussterben bewahren – darauf möchte die GEH mit der Ernennung der „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2020" hinweisen, den Züchtern danken und neue Züchter zu motivieren.
Das Pustertaler Rind aus der gleichnamigen früheren Grafschaft in Südtirol war im 19. Jahrhundert als die schwerste und eine der milchergiebigsten Rinderrasse des Alpenraums bekannt. Seine heutige Verbreitung liegt in Südtirol, Österreich, der Schweiz und Deutschland mit einem Gesamtbestand von 1500 bis 2000 Tieren.
Der Westerwälder Kuhhund stammt aus dem Westerwald und Siegerland und gilt als arbeitswilliger, eigenständiger Hütehund. Die Hunde sind mittelgroß mit Steh- oder Kippohren. Der Gesamtbestand liegt derzeit bei ca. 50 erwachsenen Hunden.
Die GEH ernennt seit 1984 alljährlich die „Gefährdete Rasse" und macht damit deutlich, dass nicht nur bei den Wildtieren und Wildpflanzen, sondern auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt zugenommen hat.
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