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Dezember-Zuchtwerte Brown Swiss

Delano führt das Ranking an

Trotz des Rückgangs im Herdbuch zeigt sich die Rasse Brown Swiss in stabiler Verfassung. Die Leistungszunahme im Rassedurchschnitt, der moderate Zuchtfortschritt sowie eine breite Palette konkurrenzfähiger Vererber – von leistungsorientierten Dacapo-Söhnen bis hin zu vielversprechender Hornlosgenetik – bestätigen die züchterische Vitalität der Rasse. Besonders die konstante Stärke der töchtergeprüften Spitzenbullen unterstreicht, dass Brown Swiss im genomischen System verlässlich genetischen Fortschritt liefert und nur wenige „Ausrutscher“ erwarten lässt.

von Dr. Philipp Muth, Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) Quelle Dr. Philipp Muth, Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) erschienen am 03.12.2025
1 Der Bulle Valmont P*S aus der Zucht von Martin Rehm und Dr. Stefan Birkenmaier punktet mit einem GZW von 146. © RBW
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Der Landeskontrollverband vermeldet zum Stichtag am 30. September 2025 eine erfreuliche Leistungsentwicklung: Der Brown Swiss-Rassedurchschnitt legte gegenüber dem Vorjahr um 195 Kilogramm (kg) zu und erreicht nun 8518 kg Milch. Zudem erreichten 55 Brown Swiss-Kühe die 100.000-Liter-Marke; bezogen auf die Anzahl der Herdbuchkühe entspricht dies der höchsten Quote an Lebensleistungskühen im Vergleich der Hauptrassen. Bedenklich bleibt jedoch die Situation bei den Herdbuchkühen. Trotz günstiger Rahmenbedingungen für die Milchproduktion verzeichnete die Rasse mit minus 4,4 Prozent den stärksten relativen Rückgang der vergangenen zehn Jahre. Dennoch überwiegen die positiven Signale. Der durch die gleitende Anpassung ausgewiesene Zuchtfortschritt zur Hauptzuchtwertschätzung im Dezember fiel mit 0,8 Punkten im Gesamtzuchtwert (GZW) sowie 25 kg beim Milchzuchtwert ordentlich aus, sodass die Rasse zuchtfähig bleibt und genetischen Fortschritt generieren kann.

An der Spitze der Bullenrangierung behauptet Orkan mit einem GZW von 152 seine Führungsposition. In der Topliste setzt sich die Dacapo-Dominanz unvermindert fort. Mit Darby (GZW 149) und Dacia (GZW 147) schieben sich zwei weitere Vertreter dieser Blutlinie in die von der Future Alliance Brown Swiss geprägten Phalanx der Dacapo-Söhne. Darby (Dacapo x Vance), gezogen vom Zuchtbetrieb Keller Agrar in Gutenzell-Hürbel, bringt die Leistungsstärke seines Vaters mit. Von seinen Halbgeschwistern hebt er sich jedoch über sein ausgeprägtes Strichfundament ab: Er macht längere, dickere und optimal positionierte Striche. Darüber hinaus bietet er ein Verbesserungspotenzial bei der Melkbarkeit und der Eutergesundheit. Dacia, gezüchtet von Helmut Schöllhorn in Ummendorf, entspringt mit Vollmacht Piazza einer bereits in der ersten Laktation überdurchschnittlich typstarken Mutter. Neben einem hohen Milchzuchtwert von plus 1553 kg überzeugt er durch ein Exterieurprofil der Extraklasse (116 R, 106 B, 106 F, 115 E) und empfiehlt sich als moderner Allround-Vererber.

Leistungsfähige Vererber im Lot

Als Alternativen zu den Dacapo-Söhnen stehen insbesondere Delano (GZW 151), Olymp (GZW 145), Vitruv (GZW 141) und Pollock (GZW 139) im Fokus. Delano aus der Zucht der Hefele GbR in Hopferau, ist ein Derby P*S-Sohn aus Tank Dana, der als Neueinsteiger mit positiven Inhaltsstoffen, einer ausgeprägten Töchterfruchtbarkeit und der Eignung zur Rinderbesamung punktet. Seine Töchter werden sich mit balancierten, robotertauglichen Eutern präsentieren. Die Mutter des beliebten Ohio-Sohns Olymp – Canyon Ellen von der Miller GbR in Gutenzell-Hürbel – glänzt im dritten Kalb mit einer Bewertung von 89-86-85-90 und besten Fett- und Eiweißprozenten. Neu in der Gesamtzuchtwertliste ist Vitruv, einer der ersten Vanilla-Söhne. Er stammt aus der Namur-Tochter Marryli von Helmut Schöllhorn in Ummendorf, und verbindet plus 1170 kg Milch bei positiven Fettprozenten mit einer überdurchschnittlichen Gesamtnote im Exterieur. Profiteur des Töchterzuwachses seines Vaters ist der Portland-Sohn Pollock, der sich auf einen GZW von 139 steigert. Seine leistungsstarke Mutter Hochdorf Balisto aus der Zucht von Andreas Hörmann in Kirchdorf-Unteropfingen, befindet sich in der fünften Laktation und wurde kürzlich mit 86-84-84-87 bewertet.

Im hornlosen Segment bleibt weiterhin Duncan P*S (GZW 147) das Maß der Dinge. Ab Dezember ergänzt ihn sein mütterlicher Halbbruder Valmont P*S (GZW 146). Dessen Vater Varese stellt bislang keinen weiteren Besamungsbullen, was Valmont P*S zusätzlich interessant macht. Mutter beider Bullen ist Virus Nikita P aus der Zucht von Martin Rehm und Dr. Stefan Birkenmaier, eine mittlerweile eindrucksvoll entwickelte Zweitkalbskuh, die ihre erste Laktation mit über 12.000 kg abgeschlossen hat. Der Chagall-Sohn Colorado P*S (GZW 135) gewinnt über seinen Vater einen Punkt hinzu. Der bereits stark genutzte Vecondios Pp (GZW 134) sowie die Boxer Pp-Söhne Baliga P*S (GZW 134) und Bianchi Pp (GZW 132) verlieren etwas an Boden, bleiben jedoch hervorragende Exterieurvererber.

Töchtergeprüfte Bullen bieten viel Qualität

Bei den töchtergeprüften Bullen führt nach wie vor kein Weg an der Future Alliance Brown Swiss vorbei, die geschlossen die ersten fünf Plätze belegt und ihre anhaltende Dominanz unterstreicht. Mit Chagall (GZW 141) übernimmt die RBW die Führung. Es folgen Amorie (GZW 140), Pasadena (GZW 138), Dior (GZW 138) und Austria (GZW 137). Pasadena gewinnt reichlich Töchter hinzu, die seinen Status als Eiweißmacher und das solide Linearprofil mit Daten untermauern. Auch seine Söhne Parsival und Palizzi können dank dieses Rückenwinds in der Rangierung zulegen. Neben Pasadena halten mit Piccard (GZW 128) und Portland (GZW 128) weitere Piano-Söhne Einzug in die Top 100 der töchtergeprüften Brown Swiss-Bullen. Erfreulich: Portland legt durch die Nachkommenprüfung in der Milchmengen- und Exterieurvererbung zu. Seine Töchter zeigen sich mittelrahmig mit optimal positioniertem Umdreher und einem breiten Hintereuter. Boxer Pp (GZW 117) hingegen verliert durch massiven Töchterzuwachs deutlich an Leistung, bestätigt jedoch seine Vorzüge im Exterieur.

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