Wie fit ist mein Bestand?
Die Bestimmung des Zuckergehaltes im Pflanzensaft ist eine einfache und schnelle Methode, um festzustellen, wie es den Pflanzen geht. Ackerbauberater Dietmar Näser erklärt auf einem Feldtag bei Schwäbisch Hall, wie's geht.
- Veröffentlicht am

Den Zuckergehalt seiner Pflanzen kann man mithilfe eines Refraktometers ganz einfach selbst bestimmen:
Zuerst muss man Pflanzensaft für die Analyse gewinnen. Dies funktioniert sehr gut mithilfe einer Knoblauchpresse, die zusätzlich noch mit einem Filter ausgelegt wird. Anschließend gibt man das grüne Pflanzenmaterial hinein und presst dieses aus.
Imker-Werkzeug für den Ackerbau
Der gewonnene Saft wird auf das Prisma des Refraktometers gegeben und man kann durch hindurchschauen auf der Skala den Zuckergehalt in Brix (Zuckeranteil in Prozent je Masseneinheit) ablesen. Dieser liegt dort, wo die Farbgrenze ist. Wenn die Brechungsgrenze unscharf ist, ist die Pflanze auch mit anderen Nährstoffen gut versorgt. Bei einer scharfen Brechungsgrenze befindet sich die Pflanze vermutlich in einem Mangelzustand.
Referenzwerte sind schwierig anzugeben, da diese immer individuell unterschiedlich ausfallen. Deswegen sollte man solche Verfahren über einen längeren Zeitraum anwenden, um für sich selbst Referenzwerte festlegen zu können. Generell sind die Zuckergehalte bei Stress niedriger.
Wer misst, weiß früher Bescheid
Man kann diese Analyse innerhalb der Pflanze durchführen, um festzustellen, wie gut die Zuckerverteilung in der Pflanze ist, oder man führt es für einen kompletten Bestand durch, um herauszufinden, ob eine Behandlung notwendig ist, da man bei dieser aktuellen Bestandsaufnahme Probleme erkennen kann, die erst zwei Wochen später in der Kultur sichtbar sind.
Das Messen dient als eine Art „Frühwarnsystem“. Auch kann man hier direkt Effekte testen, wenn man vor und nach einer Düngung den Zuckergehalt bestimmt und dadurch die sofortigen Auswirkungen dokumentiert.
Einfache analoge Handrefraktometer gibt es schon ab etwa 30 Euro. Der Skalenbereich sollte wenn möglich zwischen null und dreißig liegen, damit man die Werte noch gut ablesen kann.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.