Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Nährstoffversorgung

Wintergetreide fehlts häufig an Schwefel

Die Getreide-Bestände wachsen im Moment sehr schnell und bilden jeden Tag viel Biomasse. Ist jetzt auch nur ein Nährstoff nicht ausreichend  pflanzenverfügbar, kann das Ertragspotenzial nicht ausgeschöpft werden. Viele Landwirte haben sich in den vergangenen Jahren mit Hilfe der Megalab Pflanzenanalysen über den Versorgungs-Zustand Ihrer Bestände informiert. Dabei wurden auch im vergangenen Jahr einige Nährstoff-Defizite entdeckt.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Steinhauer
Artikel teilen:

Bei über 45 Prozent aller eingesandten Proben wurde ein Schwefel-Mangel festgestellt . Dass es so vielen Winterweizen-Beständen an Schwefel mangelte, ist doch sehr überraschend. Schwefel ist ein sehr wichtiger Nährstoff für die Sicherung von Ertrag und Qualität und sollte grundsätzlich bei der Düngung berücksichtigt werden. Ist Schwefel im Mangel, werden die Bestände meist mit geringen Proteingehalten und niedrigen Sedimentations-Werten geerntet. Schon 2013 mangelte es bei 37 Prozent der Proben an Schwefel.

2014 wurde außerdem bei einigen eingeschickten Pflanzen eine nicht ausreichende Versorgung der Grundnährstoffe Phosphor und Kalium festgestellt. Die Anzahl der Weizen-Pflanzen mit einem Zink-Mangel war mit zirka 30 Prozent aller Proben aber noch höher. Die Verfügbarkeit dieses Mikronährstoffes ist abhängig vom pH-Wert und dem Phosphat-Gehalt im Boden. Ist einer der beiden Werte zu hoch, nimmt die Verfügbarkeit ab. Mangelt es den Pflanzen an Zink, sind an den Blättern aufgrund verminderter Chlorophyll-Bildung helle Bereiche zwischen den Blattadern zu erkennen.

Durch eine geringere Zahl an Chloroplasten wird die Photosynthese-Leistung und damit auch das Pflanzen-Wachstum gestört. Eine unzureichende Zink-Versorgung kann deshalb zu verminderten Erträgen und Qualitäten führen. Der häufige Zink-Mangel wurde bereits in den vergangenen Jahren oft beobachtet. Die Nährstoffe Bor, Kupfer und Molybdän waren bei fast allen Proben in ausreichender Menge vorhanden.

Gerste mangelte es an Schwefel und Kupfer
Die Nährstoffe Schwefel und Zink waren auch bei der Gerste häufig im Mangel. 39 Prozent der Gersten-Proben hatten ein Schwefel-Defizit und 25 Prozent der Pflanzen mangelte es an Zink. Dies bestätigt die Ergebnisse aus 2013 mit 26 Prozent Schwefel- und 16 Prozent Zink-Mangel. Des Weiteren war der Mikronährstoff Kupfer bei 23 Prozent der eingeschickten Proben stark im Mangel. Ein häufiges Kupfer-Mangelsymptom ist das Aufhellen der jüngeren Blätter von den Rändern und Spitzen her. Ein weiterer Hinweis auf eine unzureichende Kupfer-Versorgung der Pflanzen ist das Einrollen des jüngsten Blattes. Zu einem Kupfer-Defizit kann es bei hohen Boden pH-Werten oder einem hohen Gehalt an organischer Substanz kommen. Die Kupfer- wie auch die Zink-Aufnahme erfolgt über Diffusion. Ist der Boden zu trocken oder die Wurzeln nicht gut ausgebildet, können Pflanzen Mikronährstoffe schlecht aufnehmen. Kupfer-Mangel kann zu einem weichen Gewebe und damit zu einer schlechten Standfestigkeit und einer höheren Krankheits-Anfälligkeit führen. Die Versorgung mit Magnesium, Bor und Molybdän war meist ausreichend.

Noch nicht zu spät
Unterversorgte Bestände können mit einer Blattdüngung noch behandelt und ein festgestellter Mangel weitestgehend behoben werden. Bei den Mikronährstoffen Zink und Kupfer ist eine Gabe über das Blatt sehr effektiv und direkt pflanzenverfügbar. Auch Schwefel kann über eine Blattapplikation gedüngt werden, das Defizit ist damit aber kaum auszugleichen. Denn die Pflanzen benötigen Schwefel bereits zu Beginn des Wachstums. Deshalb ist eine gute Schwefel-Versorgung zur ersten Gabe sehr wichtig.

Fazit

Die Megalab-Ergebnisse aus 2014 zeigen, dass es den Getreide-Beständen an einigen Nährstoffen, besonders häufig an Schwefel, gemangelt hat. Meist kann dann der Ertrag mit Hilfe einer Blattdüngung noch gesichert werden. Um das Ertragspotenzial der Getreide-Bestände vollständig auszuschöpfen, müssen alle Nährstoffe in ausreichender Form pflanzenverfügbar sein. Fehlt es den Pflanzen nur an einem, kann es zu Ertrags-Verlusten kommen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.