Weitere Investitionen für Innovationen
Die BayWa Württemberg investiert kräftig und setzt auf neue Angebote. Der Umsatz sank 2015 um 14,1 Prozent auf 603 (Vorjahr: 702) Mio. Euro. Ursache sind Mehrjahrestiefstpreise bei Getreide und Rohöl im zweiten schwierigen Agrarjahr in Folge. Der Gesamtkonzern steigerte durch Projektgeschäft bei erneuerbaren Energien und internationalen Agrarhandel das Ergebnis (BWagrar 14/2016, Seite 63). Deshalb investiert er weiter kräftig in seinen heimischen Kernregionen wie Württemberg.
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Stuttgart, 12. April 2016
Die BayWa investiert in Württemberg 2016 rund 9,1 (2015: 9,0) Mio. Euro. „Starker Partner in der Region heißt für uns, kontinuierlich zu investieren“, zeigt sich Hermann Stöckeler, Leiter des Business Service Centers (BSC) Württemberg, beim Pressegespräch am 12. April 2016 in Stuttgart mit der Entwicklung 2015 zufrieden (Übersicht).
Die BayWa ist in Württemberg an 77 Standorten mit 1084 Mitarbeitern vertreten, darunter 93 Auszubildenden.
Preisabsicherung gut nachgefragt
Der Umsatz in der Sparte Agrar beträgt 2015 in Württemberg 235 (Vorjahr: 263) Mio. Euro. „Die Getreidepreise gingen in den Keller, weil weltweit erneut Rekordernten eingefahren wurden. Große Mengen blieben auf den Höfen, da die Landwirte auf höhere Preise hofften“, erklärt Gerd Mezger, Spartengeschäftsführer Agrar. Die BayWa erwartet jedoch 2016 höhere Verarbeitungsmengen.
„Immer mehr Landwirte nutzen Landea. Mancherorts gibt es bereits für 40 Prozent der Anbauflächen Kontrakte vor der Ernte“, freut sich Mezger über den Erfolg des Preisabsicherungsmodells der BayWa. „Das ist eine Bestätigung unserer Arbeit. Viele Landwirte konnten zu 170 bis 180 Euro je Tonne vermarkten!“
In Tettnang investiert die BayWa drei Mio. Euro in modernste Technik. Der bundesweit einmalige Betrieb verarbeitet ab Herbst jährlich 2500 Tonnen Hopfen zu Pellets und Ballots.
Kressbronn wird erweitert
Der ausgewiesene Umsatz im Obsthandel beläuft sich in Württemberg auf 56 (112) Mio. Euro. Die BayWa wendet ab 2018 verpflichtende neue internationale Bilanzierungsvorschriften bereits in der 2015 neu gegründeten BayWa Obst GmbH & Co. KG an. Deshalb ist der Umsatz 2015 deutlich geringer als bisher. Zudem belasten die hohe Ernte 2014 und niedrige Preise bis weit in das Jahr 2015 hinein. „In der aktuellen Saison liegt das Preisniveau über dem Vorjahr, allerdings ist das Angebotsgefälle in Deutschland mit der großen Ernte im Norden und der unterdurchschnittlichen Menge im Süden spürbar“, erläutert Carolin Metzger, Agrarreferentin für Obst.
Zur Stärkung des Obstgeschäfts investiert die BayWa 2016 in Württemberg rund drei Mio. Euro. Zudem plant sie die Erweiterung des Obstgroßmarkts in Kressbronn bis 2018.
Next Farming eröffnet neues Feld
In der neuen Sparte Digital Farming bietet BayWa mit Next Farming Praxislösungen etwa in Anbauplanung und Düngung, auch für kleine und mittlere Betriebe. Dazu gehört das Bestellen von Verschleißteilen in Maschinen automatisch auf digitalem Wege“, betont Erich Geßler, Spartengeschäftsführer Technik.
Die Technik trotzt 2015 mit 115 (124) Mio. Euro Umsatz dem deutlich negativeren Branchentrend. Das Servicegeschäft läuft gut. Weiter ausgebaut werden die mobilen Services wie Reparaturen direkt am Feld.
Innovative Angebote
Die BayWa Württemberg hat 2015 im Umsatz relativ schlechter als der Konzern abgeschlossen. Doch das liegt zum großen Teil an den neuen internationalen Bilanzierungsregeln, welche die BayWa für ihre Sparte Obst im Land früher als vorgeschrieben anwendet. Damit ist sie ihrer Zeit voraus. Innovativ zeigt sich das Unternehmen, wie das Management in Württemberg betont, auch in anderen Feldern. So bei neuen digitalen Angeboten wie Next Farming und Drohneneinsatz. Ebenso im mobilen Service, Preisabsicherung, Modernisierung der Standorte, Hopfenverarbeitung und anderem mehr.
Kennzahl/Sparte | 2015 Mio Euro | 2014 Mio Euro | Änderung % 1) |
---|---|---|---|
Umsatz Konzern | 14.928 | 15.202 | -1,8 |
Umsatz Region | 603 | 702 | -14,1 |
- Agrar | 235 | 263 | -10,6 |
- Obst | 56 2) | 112 | - 3) |
- Technik | 115 | 124 | -7,3 |
- Energie | 119 | 142 | -16,2 |
- Baustoffe | 78 | 61 4) | +27,9 |
Investitionen | 9,05 | 8,35 | +8,4 |
Mitarbeiter 5) | 1.084 | 1.157 | -6,3 |
- Auszubildende 5) | 93 | 113 | -17,7 |
Azubi-Quote 6) | 8,6 | 9,8 | -12,2 |
1) Veränderung 2015 zum Vorjahr in Prozent; 2) BayWa Obst GmbH & Co. KG nach neuen Bilanzierungsvorschriften; 3) nicht vergleichbar zum Vorjahr; 4) ohne abgegebene Baustoffstandorte Weinsberg und Bad Mergentheim; 5) Personen; 6) Prozent. Quelle: BayWa AG, April 2015 |
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