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Milchwirtschaft

BMI hält an Strategieplan fest

Die anhaltende Krise auf dem Milchmarkt wirkte sich auch auf die Umsatzsituation der Bayerischen Milchindustrie eG (BMI) aus. Obwohl die Zentralgenossenschaft mit Sitz in Landshut sowohl Absatz als auch Produktion, ohne Versandmilch, im Jahr 2015 um jeweils 2,4 Prozent steigern konnte, sank der Jahresumsatz um - 10,7 Prozent auf 540,4 Mio. Euro (2014: 605 Mio. Euro).
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In Jessen, Sachsen-Anhalt, wurde ein starker Standort für die Käsesparte geschaffen, das Bild zeigt die Reibelinie in Jessen.
In Jessen, Sachsen-Anhalt, wurde ein starker Standort für die Käsesparte geschaffen, das Bild zeigt die Reibelinie in Jessen.BMI
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Der Jahresüberschuss betrug 0,5 Mio. Euro (6,0 Mio. Euro im Vorjahr). Das Molkereiunternehmen zahlte 2015 im Durchschnitt einen Milchpreis von 30,31 Cent pro kg bei 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß, inklusive Nachzahlung und einer geleisteten Sonderleistung Milchgeschäft. Damit liegt die BMI über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 28,81 Cent pro kg.

Große Herausforderungen
„Die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen mit einem weltweiten Überangebot an Milch bei gleichzeitig rückläufiger Nachfrage, stellten unser Unternehmen 2015 vor enorme Herausforderungen. Das Ziel muss jetzt umso mehr sein, die langfristig angelegte Wertschöpfungsstrategie der BMI konsequent und klar weiterzuverfolgen und dabei die stabile Finanzlage der Genossenschaft zu erhalten. Hierfür haben wir bereits wichtige Voraussetzungen geschaffen“, so Vorstandsvorsitzender Peter Hartmann.

Mehr Rohstoff erfasst und Produktion gesteigert
Mit insgesamt 725,2 Mio. Kilogramm erfasste die BMI im vergangenen Jahr 2,0 Prozent mehr Rohmilch von ihren Mitgliedern. An den neun Produktionsstandorten in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt wurden rund 917 Mio. Kilogramm Milch und 2,1 Milliarden Kilogramm Molke verarbeitet. Im Jahresvergleich seit 2011 ist hier ein durchschnittlicher Anstieg der verarbeiteten Rohstoffmengen von jährlich + 1,8 Prozent festzustellen. Über alle drei Sparten hinweg – Käse, Frische- und Trockenprodukte – wurde die Produktion, ohne Versandmilch, gegenüber 2014 um +2,4 Prozent auf rund 330.600 Tonnen (2014: 323.000 Tonnen) gesteigert. Der Zuwachs in der Trockensparte lag bei +1,9 Prozent: 122.300 Tonnen wurden hergestellt. Der Frischebereich nahm um
+2,7 Prozent zu. Mit 143.000 Tonnen wurden hier die größten Mengen erzeugt. Ebenfalls ein Anstieg von +2,7 Prozent (auf 65.300 Tonnen) zeigte sich bei der Käseproduktion.

Preiseinbußen vor allem bei Käse und Pulver
Betroffen waren vor allem Käseprodukte mit einem Umsatzrückgang von -13,1 Prozent sowie Pulver (-13,7 Prozent). Die Preiseinbußen hatten nicht nur Erlösrückgänge, sondern auch Bestandswertkorrekturen zur Folge. Um den sinkenden Margen entgegenzuwirken, verfolgte die BMI außerdem ein striktes Kostenmanagement und konnte unter anderem bei Energiekosten und Einständen für Zusatzstoffe Einsparungen erzielen.

Bio-Kompetenz weiter ausgebaut
Sehr erfolgreich entwickelte sich der Bio-Bereich. Mit rund 70 Mio. Kilogramm Bio-Milch (2014: 62 Mio. Kilogramm) und 272 Mio. Kilogramm Bio-Molke (2014: 234 Mio. Kilogramm) zählte die BMI 2015 zu den zehn größten Bio-Milchverarbeitern Deutschlands. Damit nahmen die verarbeiteten Biorohstoffmengen um +15,3 Prozent zu. Der Absatz für Bioprodukte entwickelte sich im Fünfjahresvergleich positiv und legte durchschnittlich um jährlich + 10,6 Prozent zu.

Breit aufgestellt im Export
Durch eine breite Aufstellung und die Erschließung neuer Märkte konnte die BMI die rückläufige Nachfrage im Exportbereich teilweise kompensieren. Für die wichtigen asiatischen Märkte ist, über einen Zeitraum von fünf Jahren betrachtet, insgesamt ein konstantes Absatzwachstum von + 10,9 Prozent festzustellen.
Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Standorte
Mit Investitionen in einem Gesamtvolumen von 24,8 Mio. Euro (+50,3 Prozent) setzte die BMI ihre langfristige Strategie für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens fort. Schwerpunkt war dabei die Weiterentwicklung der bayerischen Standorte, mit Investitionen in Höhe von 16,8 Mio. Euro. So wurde im niederbayerischen Winzer die Kapazität der Vollentsalzungsanlage verdoppelt. Im nordbayerischen Zapfendorf sorgt eine Mikrofiltrationsanlage und weitere Ultrafiltrationsanlage für optimale Rohstoffverwertung und höhere Wertschöpfung. Im Frischebereich wurde am Standort Würzburg in eine neue Flotations-, Kälte- und Pasteurisationsanlage investiert. Für das Frischewerk Zapfendorf wurde die bisherige UF-Anlage durch einen zweiten neuen Quarkseparator ersetzt. Im Käsebereich investierte die BMI in moderne und wettbewerbsfähige Anlagen im fränkischen Ebermannstadt sowie am Standort Jessen in Sachsen-Anhalt.

Weichen für die Zukunft gestellt
„Mit der Entscheidung, in Jessen einen starken Standort für die Käsesparte der BMI zu schaffen, haben wir Ende April 2015 wesentliche Weichen für die Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens gestellt“, so der Vorstandsvorsitzende. In den kommenden drei Jahren werde man dort ein Investitionsvolumen in Höhe von 72 Mio. Euro verbauen.

Das Unternehmen
1952 in München von Molkereien zur Verarbeitung und Vermarktung überschüssiger Milchmengen gegründet, umfasst die Bayerische Milchindustrie eG (BMI)  mit Hauptsitz im bayerischen Landshut als Zentralgenossenschaft 27 Milchliefergenossenschaften und Molkereien (2015). Die Mitglieder sind zugleich die Eigentümer des Unternehmens und bilden damit das Fundament der Genossenschaft. Damit besteht bis heute eine enge Verbundenheit zur Landwirtschaft; die Milcherzeuger können gewiss sein, dass die BMI als ihr Unternehmen im Sinne und zum Vorteil der Landwirte handelt. An neun Produktionsstandorten in Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden jährlich mehr als 917 Millionen Kilo Milch und knapp über zwei Milliarden Kilo Molke zu Pulver, Käse, Trinkmilch & Co. verarbeitet. Insgesamt 2.150 deutsche Milchbauern liefern ihre Milch – täglich etwa zwei Millionen Liter – an die BMI.

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