Hofgut-Milch jetzt „Ohne Gentechnik“
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Durch die breit angelegte Umstellung ist die Hohenloher Molkerei der mengenmäßig größte Anbieter von gentechnikfreier Milch in Baden-Württemberg.Derzeit erhalten bereits 875 Milcherzeuger 1,0 Cent mehr pro Liter für ihre Bereitschaft, in der Fütterung auf Gentechnik zu verzichten. Bereits im Herbst letzten Jahres verkündete die Hohenloher Molkerei ihren regionalen Milcherzeugern im Rahmen von Milcherzeugerversammlungen, dass sie dem Wunsch des Handels nach Milch „Ohne Gentechnik“ so schnell wie möglich nachkommen wolle. Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema erklärten sich auf Anhieb 860 von 1.109 landwirtschaftlichen Betrieben bereit, sich freiwillig dem Produktionsstandard „Ohne Gentechnik“ zu verpflichten. Seit 1. Juli 2016 erhalten die betreffenden Landwirte auf jeden Liter Milch „Ohne Gentechnik“ 1 Cent Zuschlag. Dieser wird von der Hohenloher Molkerei ausbezahlt. Der Handel honoriert den Mehraufwand unserer Landwirte.
Anforderungen erfolgreich erfüllt
Bis das grüne Siegel „Ohne Gentechnik“ auf die Hofgut-Verpackungen aufgebracht werden durfte, gab es zahlreiche Anforderungen zu erfüllen. Vorgegeben werden diese durch das EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz. Ergänzt werden sie durch die Regelungen des Verbands für Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). In regelmäßigen Abständen abgeprüft werden sie zukünftig von externen Auditoren, wie z. B. dem Milchprüfring Baden-Württemberg e.V. Zentrale Grundforderung ist, dass die Fütterung der gesamten Milchviehherde eines Betriebes ausschließlich mit Futtermitteln ohne gentechnisch veränderte Organismen (GVO) erfolgen muss. Der Anteil an regionalen Futtermitteln steigt dadurch weiter an.
Umstellung auf GVO-frei braucht Kraft und Zeit
Sobald keine GVO-kennzeichnungspflichtige Ware mehr auf dem Hof war, konnte mit der Reinigung von Futterlagern und technischen Anlagen, der Eingangskontrolle sämtlicher Lieferanten und schließlich der eigentlichen 3-monatigen Umstellungsphase auf den Höfen begonnen werden. All das bedeutete in kurzer Zeit einen erheblichen Mehraufwand, den alle Betriebe – einem „Fahrplan“ der Hohenloher Molkerei folgend – hervorragend meisterten, so das Unternehmen.
Investitionen in der Molkerei
In der Hohenloher Molkerei waren umfangreiche Investitionen notwendig, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Im Bereich des Roh- und Fertigmilchtanklagers wurden fünf weitere Tanks mit einer zusätzlichen Lagerkapazität von 900.000 Liter errichtet. Im Bereich der Abfülltechnologie ist eine weitere Linie für Frischmilch vor wenigen Tagen in Betrieb gegangen. Mit insgesamt 14 Abfülllinien können in der Hohenloher Molkerei sehr flexibel alle Kundenwünsche erfüllt werden.
Komplett gentechnikfreies Produktsortiment wird angestrebt
Parallel zur Umstellungsphase auf den Höfen, erfüllte auch die Hohenloher Molkerei ihre vielfältigen Hausaufgaben und wurde bereits am 28. April 2016 erfolgreich zertifiziert. Mit der getrennten Milcherfassung konnte somit wie geplant pünktlich zum 1. Juli 2016 begonnen werden. Ziel der Hohenloher Molkerei ist ein komplett GVO-freies Sortiment – von der Butter, über die Sahne, bis hin zum Naturjoghurt. Mittelfristig soll auch Bio-Milch verarbeitet werden.
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