Verfahren über die E.V.G. eröffnet
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Trotz intensiver Bemühungen und einer Vielzahl von Gesprächen war kein Investor bereit, eine Gesamtlösung zu realisieren. 193 Mitarbeitern muss daher gekündigt werden. Die Beschäftigten wurden darüber bereits in einer Betriebsversammlung informiert. Die Maßnahme war unumgänglich, da die Genossenschaft ohne einen Investor nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
Für eine Vielzahl der 16 Märkte kommen nun Insellösungen in Betracht. Im Rahmen des regulären Insolvenzverfahrens sollen die einzelnen Filialen an Einzelinteressenten veräußert werden. Sanierungsvorstand Dipl.-Kfm. Martina Hengartner, die mit dem heutigen Tag als Sanierungsvorstand aus der Genossenschaft ausscheidet, hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche geführt. Die weiteren Verhandlungen finden nun über den Insolvenzverwalter Dr. Karg statt. Unterschriftsfähige Angebote liegen aber noch nicht vor.
Vorübergehend bleiben die Filialen geschlossen, um die notwendigen Maßnahmen strukturiert vorzubereiten und den möglichen Interessenten ungestörten Zugang zu den einzelnen Geschäftsräumen zu ermöglichen. Sofern ein Abverkauf des aktuellen Warenbestandes in Betracht kommt bzw. Einzellösungen gefunden werden können, wird gesondert berichtet.
„Ich danke allen Beteiligten und vor allem der Belegschaft für ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Wochen. Leider ist es uns nicht gelungen, eine Gesamtlösung für die Genossenschaft zu realisieren. Die aufgelaufenen Finanz- und Strukturprobleme waren dafür zu gravierend“, so Martina Hengartner.
Der Insolvenzverwalter Dr. Thomas Karg erklärt: „In den vergangenen Tagen hat sich immer deutlicher herauskristallisiert, dass allenfalls Einzellösungen möglich sind. Mein Ziel ist es nun, möglichst viele Filialen einzeln zu veräußern.“
Die E.V.G-Erkheim wurde 1963 gegründet. Die Genossenschaft hat derzeit rund 10.400 Genossenschaftsmitglieder und ist an 16 Standorten in Erkheim, Ruderatshofen, Unterweilbach, Babenhausen, Eisenharz, Sulzberg, Altshausen, Altenstadt, Bernbeuren, Scheffau, Lamerdingen, Hurlach, Lechbruck, Igling sowie zweimal in Kimratshofen vertreten. Die Standorte liegen im Allgäu, in Oberschwaben sowie im angrenzenden oberbayerischen Raum.
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