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Delegiertenversammlung Main-Tauber-Kreis

Sorgen wegen Strukturbruch und Auflagen

Die Landwirtschaft hat Zukunft. Davon ist Friedlinde Gurr-Hirsch überzeugt und danach will das Land die Agrarpolitik ausrichten. Das erklärt die Staatssekretärin bei der Delegiertenversammlung des Bauernverbandes Main-Tauber-Kreis am 7. April 2017 in Unterschüpf bei Boxberg. Die Landwirte treibt Sorge um vor Strukturbrüchen, Auflagen und wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage. So bekommt Gurr-Hirsch ein ganzes Bündel an Aufgaben mit.
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Nimmt zahlreiche Forderungen und die aktuelle Stimmung im Main-Tauber-Kreis ins Ministerium mit: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch bei der Delegiertenversammlung in Unterschüpf mit Geschäftsführer Martin Geißendörfer (links) und Vorsitzendem Alois Fahrmeier.
Nimmt zahlreiche Forderungen und die aktuelle Stimmung im Main-Tauber-Kreis ins Ministerium mit: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch bei der Delegiertenversammlung in Unterschüpf mit Geschäftsführer Martin Geißendörfer (links) und Vorsitzendem Alois Fahrmeier.Krehl
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Boxberg-Unterschüpf (Main-Tauber-Kreis), 7. April 2017

Die Landwirte unterstützen zu wollen. Das versichert Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch den Delegierten des Bauernverbandes Main-Tauber-Kreis, die sich am Freitagabend, 7. April 2017, im Wasserschloss Unterschüpf bei Boxberg (Main-Tauber-Kreis) versammelt hatten. Die „Landwirtschaft hat Zukunft“ – davon ist die Staatssekretärin überzeugt und danach wollen Minister Peter Hauk und sie die Agrarpolitik in Baden-Württemberg ausrichten.

Angemessener Preis für regionale Produkte

Wenn die Konsumenten gesunde, hochwertige Lebensmittel und eine gepflegte Kulturlandschaft wollen, „müssen sie einen angemessenen Preis für regionale Produkte zahlen“, betont Gurr-Hirsch. Die Einsicht hierfür beginne bereits in der Schule. „Nur ein gutes Miteinander von Landwirten und Verbrauchern wird den Agrarstandort Baden-Württemberg sichern können“.

Ganzes Bündel an Aufgaben

Gleich in seiner Einführung hatte Alois Fahrmeier, Vorsitzender des Bauernverbandes Main-Tauber-Kreis, die Verzögerung bei den Ausgleichszahlungen angesprochen und einige Hausaufgaben angekündigt, um welche sich die Staatssekretärin im Ministerium kümmern solle. Friedlinde Gurr-Hirsch war kurzfristig für Minister Peter Hauk eingesprungen und dazu von einer Veranstaltung in Weinsberg nach Unterschüpf geeilt.

Gewässerrandstreifen verursachen Einbußen

So bringen Fahrmeier und Kreisgeschäftsführer Martin Geißendörfer der Staatssekretärin die Einbußen durch die neue Abstandsregelung bei den Gewässerrandstreifen bildlich nahe. In Fotos aus dem Landkreis sind angeblich wasserführende Gräben zu sehen, deren Profil gar nicht mehr erkennbar ist und die bereits seit Langem kein Wasser mehr geführt haben. „Wir nehmen den Minister beim Wort. Er hat in der Opposition versprochen, diese Regelung wieder abzuschaffen“, erinnert Fahrmeier.

„Wir hätten das gemacht“, versichert Gurr-Hirsch, „aber in der Koalition war das bisher nicht umzusetzen“. Sie nehme das mit und versuche, mit den gezeigten Bildern den Umweltminister zu überzeugen.

Strukturbruch in der Ferkelerzeugung befürchtet

Der enorme Rückgang der Ferkelerzeugung im Kreis und Land lässt die Landwirte einen Strukturbruch befürchten. Sie fordern, Praktiker in die Beratungen beispielsweise zur betäubungslosen Ferkelkastration und zum Magdeburger Urteil zur Kastenstandhaltung von Sauen mitzunehmen und anzuhören. Sonst hätten die Sauenhalter überhaupt keine Perspektive mehr. Bereits jetzt sei die Stimmung schlecht, viele Betroffene sehr verbittert über die Lage. Ein Schweinehalter zitiert in einer Art Galgenhumor Loriot (Vicco von Bülow, 1923-2011): „Ein Leben ohne Schweine ist möglich, aber sinnlos“.

Petition für Versuchgsfeld übergeben

Fahrmeier übergibt Gurr-Hirsch zudem die Petition der Kreisbauernverbände Main-Tauber und Neckar-Odenwald, das Versuchsfeld Boxberg-Schwabhausen zu erhalten und zu stärken.

Düngeverordnung macht „Angst und Bange“

Ferner bekommt die Staatssekretärin die Sorge der Landwirte über die Länderöffnungsklausel bei der Düngeverordnung mit, die vielen Landwirten „Angst und Bange“ mache.

Ackerbaustandorte kommen in FAKT zu kurz


Gurr-Hirsch räumt in der Diskussion ein, im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) kämen Ackerbaustandorte zu kurz. Sie bestätigt die Absicht, eine Lösung in Zusammenhang mit Mulchsaat, Klimaschutz und bodennaher Ausbringung organischen Düngers zu finden.

Für Verlässlichkeit in der Politik

Gurr-Hirsch spricht sich für Verlässlichkeit in der Politik aus. Für sie ist es „klar“, weiterhin die Erste und Zweite Säule in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 zu haben. Weil zum Beispiel die Umweltverbände die Erste Säule abschaffen wollten, sei es wichtig, an der öffentlichen Konsultation der EU zur zukünftigen GAP im Internet teilzunehmen.

Online-Konsultation zur GAP noch bis 2. Mai 2017

An der öffentlichen Online-Konsultation zur Modernisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU können Sie sich noch bis 2. Mai 2017 beteiligen. Der Bauernverband ruft zum Mitmachen auf. Informationen auf www.bwagrar.de, Webcode 5360941.

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