Misteln bedrohen Apfelhochstämme
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Misteln werden durch Vögel wie Misteldrossel und Mönchsgrasmücke verbreitet. Die Tiere fressen die Beeren und scheiden sie unverdaut wieder aus. Oder sie säubern ihre Schnäbel an Beerenresten und sorgen so dafür, dass die Samen verfrachtet werden.
Dass die Schmarotzerpflanze zwischenzeitlich immer stärker auftritt, hat verschiedene Ursachen. Ein Grund ist sicherlich in der mangelnden Pflege der Bäume zu sehen. Beim früher noch üblichen regelmäßigen Schnitt wurden die Misteln ausgeschnitten, eine weitere Ausbreitung damit unterbunden. Eine zweite Ursache ist im Klimawandel zu suchen. Durch die höheren Jahresdurchschnittstemperaturen wachsen Mistelkeimlinge besser an. Außerdem verweilen Zugvögel, die maßgeblich an der Ausbreitung beteiligt sind, in milderen Wintern länger in unseren Breiten.
Den Anfängen wehren
Die Mistel schädigt, da sie ihrer Wirtspflanze Wasser und Mineralstoffe entzieht. Wichtig ist es, die Schmarotzerpflanze frühzeitig zu entfernen, denn sie kann sich im Holz ihrer Wirtspflanze vegetativ vermehren. Dazu bildet sie im Rindengewebe Sekundärwurzeln und aus den dortigen Knospen können sich neue Mistelpflanzen bilden. Diese vegetative Vermehrung erschwert es, einen Befall zurückzudrängen. Empfehlenswert ist es, im Winter die Äste etwa 30 cm hinter der Ansatzstelle des Strauches abzusägen. Dabei darf der Aststumpf aber keine Wurzelstränge der Mistel mehr enthalten.
In der Praxis ist dies nicht immer umsetzbar, wenn die Schmarotzerpflanze auf mehreren Leitästen bereits wuchert. Es können große Wunden entstehen und auch sprossfähige Seitenwurzeln zurückbleiben, die neue Jungpflanzen hervorbringen. Bessere Erfolgsaussichten hat die Beseitigung, wenn der Befall noch nicht so weit fortgeschritten ist. Dabei sollten Mistelpflanzen durch Schneiden , durch Kerben oder einfach durch Abstreifen beseitig werden.
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