Huvi-Söhne profitieren von starkem Vater
Mit sechs Bullen unter den Top zehn bleibt das heimische Zuchtprogramm bestimmend für die mitteleuropäische Braunviehzucht. Neben hochwertigen nachkommengeprüften Bullen weist Zuchtprogramm ausgefallene und leistungsstarke Genombullen aus.
- Veröffentlicht am

Nachdem mit Auranto, Anibay und Assay viele Söhne von Anibal im Einsatz waren, sind es nun die Enkel, die den Einsatz bestimmen. Höchster Auranto-Sohn bleibt Atari, der wie sein Vollbruder Aurion auf eine Vanpari-Tochter von Andreas Gütler in Steinach zurückgeht.
Während Atari etwas höhere Fitness und damit einen hohen ökologischen Zuchtwert (ÖZW) bringt, verspricht Aurion etwas mehr Körper und Becken. Der dritte äußerst komplette Auranto-Sohn ist Aussi, der auf eine Vassli-Mutter von Norbert King in Neutrauchburg zurückgeht. Er bringt viel Körper, eine gute Beckenlänge und -breite und verspricht zudem mehr als plus 1100 Kilogramm (kg) Milch.
Bisto steht an der Spitze der Exterieurbullen
Interessanteste Assay-Söhne bleiben Astorio und Axoy. Assay kann sich mit den ersten wenigen Töchterinformationen sowohl im Gesamtzuchtwert als auch in der Eutervererbung leicht verbessern - lässt also Großes erwarten. Davon profitieren nun seine Söhne, die sich entgegen der Abschreibung kaum verändern.
Astorio geht auf eine Huray-Mutter aus dem Bestand von Bernhard Stadelmann in Eisenharz zurück. Er wird viel Rahmen, gute Fundamente und Becken sowie herausragende Euter vererben. Bei mittlerer Milchmenge wird er positive Eiweißprozente hinterlassen.
Axoy ist mit 129 im Gesamtexterieur noch höher. Er geht auf eine Huxoy-Tochter der Heckenberger GbR in Hochdorf zurück und hat die Mono Edge-Familie im Hintergrund. International interessantester Anibal-Enkel bleibt der Anibay-Sohn Antonov. Er büßt zwar aufgrund des leichten Rückganges seines Vaters einige Punkte im GZW auf nun 124 ein, bleibt aber auf vielen internationalen Skalen äußerst hoch und verspricht ein komplettes Exterieur.
Von überragender Bedeutung wird auch Bisto bleiben. Er ist nun mit einem Exterieurzuchtwert von 131 nicht nur der höchste deutsche Exterieurbulle, sondern auch der Exterieurbulle mit dem höchsten Gesamtzuchtwert. Nachdem seine Mutter als Grand Champion der RBW-Schau 2018 erneut ihre Qualitäten unter Beweis stellen konnte, erfährt der Bulle jetzt eine sehr starke Nachfrage. Er ist auch gesext verfügbar.
Vaguno hat als Vanpay-Sohn aus Highway nach Jolax mit 135 den höchsten ÖZW aller Braunviehbullen. Er wurde ebenfalls von Bernhard Stadelmann in Eisenharz gezüchtet und kombiniert hohe Werte in allen Fitnessmerkmalen wie Nutzungsdauer, Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Kalbemerkmale. Bei mittlerem Rahmen verspricht er die leistungsbereite, problemlose Kuh mit hohen Hintereutern und langen Vordereutern.
Huvi-Nachkomme Hochdorf erobert sich vorderen Platz
Nachdem Huvi im Dezember mit ersten Töchterergebnissen angelaufen war, vervollständigt er nun seinen Zuchtwert mit den Exterieurergebnissen. Dabei gewinnt er etwas im Euter, verliert aber auch ein wenig in der Fundamentvererbung. Allerdings legt er um sechs Punkte im GZW zu, was ihn zum Gewinner der Zuchtwertschätzung macht. Davon profitieren auch die meisten seiner zwölf Söhne. Mit Abstand der höchste Bulle bleibt Hochdorf, der sich um zwei Punkte auf einen GZW von 132 hochgearbeitet hat und damit in die Top fünf der Topliste einsteigt.
Der Payssli-Sohn Dario verliert einige Punkte im GZW. Davon nahezu unberührt bleiben jedoch die beiden Söhne Dragon und Dorian aus dem Angebot der RBW. Dorian hält sich bei einem GZW von 130 unter besten 20 Bullen der Rasse und kann sich bei mittlerer Milchmenge und 130 im Euter festigen. Dragon bringt etwas mehr Milchmenge, kann aber nicht ganz an Dorians Euter heranreichen, verspricht jedoch etwas mehr Körpervererbung.
Mit einem GZW von 129 bleibt der Ifeeling-Sohn Ifendi ebenfalls unter den Top- 20 und deutlich vor seinem Vater. Bei über 1200 kg Milchmengenvererbung gehört er zu den leistungsstärksten Bullen der Rasse. Er geht auf eine Vassli-Mutter aus dem Bestand von Klaus Hänsler in Wangen zurück.
Nachkommengeprüfte Bullen Purpro und Julau festigen Gesamtzuchtwert
Während aus Frankreich mit Namur ein Vassli-Sohn auftaucht, der aus der Luther-Kuhfamilie stammend wahrscheinlich auf absehbare Zeit noch nicht verfügbar sein wird, kann die RBW mit Vavigo bereits auf einen geprüften Vassli-Sohn blicken. Er ist der höchste nachkommengeprüfte Neueinsteiger und geht auf Vigor Noris, und damit die Mutter von Vintor und Figaro zurück.
Vavigo hat seine Vorzüge in der guten Formatvererbung in Kombination mit guten Fundamenten und Eutern. Bei der Paarung sollte man die Melkbarkeit beachten. Auch der Bulle Vantast zeigt die Kombination Vassli x Vigor. Er wurde von Karl-Josef Müller in Altbierlingen gezüchtet und zeigt plus 951 kg Milch bei guter Fundament- und Eutervererbung. Vassli selbst tauscht mit Husold den Platz in der Spitze der nachkommengeprüften Bullen und zeigt nun bei 1224 Töchtern in der Zuchtwertschätzung einen GZW von 131, der Huray-Sohn Husold einen GZW von 133.
Zu den interessantesten nachkommengeprüften Bullen gehören auch Purpro und Julau. Julau kann sich mit einem GZW von 123 deutlich festigen. Purpro bestätigt seine Dezemberzahlen bei einem GZW von 126. Von Julau ist mit Jurassic bereits ein Sohn im breiten Angebot.
Neu im Angebot finden sich die Bullen Figaro und Firestar. Figaro ist ein Figo-Sohn und damit Feuerstein-Enkel, der auf Vigor Noris zurückgeht und bei über 900 kg Milch das volle Exterieurpotential der Mutter ausschöpft. Er bringt Größe und gute Becken in Kombination mit korrekten Fundamenten und fehlerfreien Eutern, was ihm zu einem Gesamtexterieur von 123 verhilft.
Ebenfalls ein Feuerstein-Enkel ist Firestar, der auf Fireplay als Vater blicken kann. Firestar geht auf Verdi und Payssli zurück und hat seinen Ursprung in der intensiv genutzten Naomi-Familie von Werner Frey in Rot an der Rot. Er kann sich mit seinen hohen Zahlen in Leistung und Fitness und einem GZW von 131 auf Anhieb auf Platz acht der Top-Liste katapultieren.
Hornlosbulle Vision P weckt hohe Erwartungen
Ein Neuzugang ist auch Valdrin, ein Valtra-Sohn und damit Volvo-Enkel, der auf Payssli und Vasir gezogen ist und aus dem Bestand von Thomas Weber in Untermooweiler stammt. Er bringt mittleres Format bei guten Fundamenten und Eutern. Durch seine hohen Werte für Nutzungsdauer, Persistenz und Fruchtbarkeit kommt er auf einen ÖZW von 130.
Interessantester neuer Hornlosbulle dürfte Vision P werden. Er ist als Viper-Sohn aus Payssli und Ellection von der Lang GbR in Ringschnaidt leistungssicher gezogen und blickt auf ein hohes Gesamtexterieur. Er wird als hornloser Bulle Körper, Becken, Fundamente und Euter nachhaltig verbessern, was ihn zu einem der exterieurstärksten hornlosen Braunviehbullen macht.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.