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50 Jahre Wolf System Deutschland

Zum Firmenjubiläum Rekordumsatz erwartet

Mit einem erwarteten zweistelligen Wachstum auf rund 350 Millionen Euro kann die Firma Wolf System Deutschland im Jubiläumsjahr 2018 nicht nur selbstbewusst nach vorne schauen, sondern dieses auch gebührend feiern. Dazu hatte das Unternehmen am 5. und 6. Mai Geschäftspartner und Öffentlichkeit an den Firmensitz im bayerischen Osterhofen eingeladen.
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Die Umsatzkurve zeigt nach oben: Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Wolf System Deutschland ein Wachstum auf rund 350 Millionen Euro, erklärt Mitgeschäftsführer Jean-Luc Herrmann.
Die Umsatzkurve zeigt nach oben: Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Wolf System Deutschland ein Wachstum auf rund 350 Millionen Euro, erklärt Mitgeschäftsführer Jean-Luc Herrmann.Neub
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Dass die Firma Wolf System Deutschland als umsatzstärkstes Unternehmen der Wolf-Gruppe heute so dasteht, ist dem aufstrebenden Gründer Johann Wolf zu verdanken. Durch seinen scharfsinnigen Unternehmergeist, seine Willensstärke und seinen ausgeprägten Ideenreichtum machte er die Wolf-Gruppe, welche heute 25 Standorte in 19 Ländern und ein Umsatzvolumen von knapp 600 Millionen Euro umfasst, zu einem wettbewerbsfähigen und innovativen Unternehmen, das sich vor allem im Agrarbau hervorhebt, machte Mitgeschäftsführer Jean-Luc Herrmann vor der Presse deutlich.

Johann Wolf war seiner Zeit voraus

Die Geschichte des erfolgreichen Industrieunternehmens Wolf System Deutschland beginnt am 4. Januar 1933, als Johann Wolf in Österreich in der Nähe von Linz geboren wird. Mit seinen Eltern und seiner Schwester verbringt er seine Kindheit größtenteils auf dem Dickermanngut im Almtal. Er ist ein guter Schüler, aufgeschlossen und technischen Neuerungen sehr zugetan. Ab 1950 arbeitet er an der Modernisierung des elterlichen Hofes, statt Ochsen- und Pferdegespann verwendet er Traktoren, von gemischter Ackerwirtschaft steigt er um auf Grünlandbetrieb und macht das Dickermanngut schon 1959 zum größten Milchviehlieferanten im Almtal. Zur Silageaufbereitung lässt er Betonsilo errichten und wandelt den ursprünglichen Vierseithof zum Zweiseithof mit zweireihigem Kuhstall um. Mit seinen technischen Innovationen ist er ein Vorreiter seiner Zeit. Ab dem Tod seines Vaters 1961 will er sich auch anderen Betätigungsfeldern neben der Landwirtschaft widmen.

Grundsteinlegung für die Wolf-Gruppe

Schon 1962 gründet Johann Wolf im oberösterreichischen Scharnstein eine kleine Handelsfirma. Ein Jahr später erwirbt er das Patent für gasdichte Siloverschlüsse und verzehnfacht seinen Umsatz in nur einem Jahr. Von einer anderen Firma lässt er zudem gasdichte Silotüren produzieren, schließt schnell Geschäftskontakte und verfügt schon bald über ein schlagkräftiges Verkäufernetz. Am 9. März 1966 schlägt die Geburtsstunde der Wolf Gruppe: Die Johann Wolf Gesellschaft m.b.H., ein Bau- und Schlossereibetrieb, wird ins Firmenbuch eingetragen und stellt Stahlbetonbehälter und -silos für die Landwirtschaft her. Trotz behördlicher Rückschläge und Anfeindungen von konkurrierenden Unternehmen lässt sich Johann Wolf nicht unterkriegen. 1968 expandiert er ins benachbarte Deutschland, zunächst mit Firmensitz in München.

Wolf System Deutschland in Osterhofen

1978 kauft Johann Wolf ein vier Hektar großes Areal mit bestehender Produktionshalle in Osterhofen. An diesem Standort bilden Nagelplattenbinder die Basis der Produktion. 1980 wird ein Gleisanschluss ins Firmengelände verlegt, sechs Jahre später werden bereits ein Bürotrakt sowie eine Stahlproduktionshalle neu erbaut. Gemeinsam mit seinem Neffen, Michael Stadler, der seit den 1980er Jahren zunehmend Verantwortung im Unternehmen übernimmt, arbeitet Johann Wolf voller Tatendrang und Schaffenskraft immer weiter an Neuerungen zur Optimierung des Produktionsablaufes. Einer Umgehungsstraße zur Ausweitung des Firmengeländes 2001 folgt 2002 der Neubau eines Musterhauses in Altenmarkt, 2007 die Errichtung des „Wolf’s Bauherrenstudio“ mit 1800 m² Ausstellungsfläche sowie eine Aufstockung des Bürogebäudes, 2011 eine neue Hausbauproduktion, Abbundhalle sowie Magazinhalle, 2013 eine Verlängerung des Bürotraktes und der Stahlhalle, der Neubau einer Magazinhalle und 2014 die Auslagerung der Parkplätze, der Bau einer Fußgängerbrücke und einer Imprägnierhalle, welche das Firmengelände auf insgesamt 20 Hektar ausweiten. Im Jahr 2014 müssen sich die Mitarbeiter des Unternehmens aber auch vom zielstrebigen Gründer Johann Wolf verabschieden, der am 18. Juli im Alter von 81 Jahren verstarb.

Auf Wachstumskurs

Unter der Leitung der drei Geschäftsführer Michael Stadler, Jean-Luc Hermann und Alois Konrad wird das Unternehmen in Deutschland weiterhin im Sinne des  Gründers Johann Wolf geführt. Erweiterte und neue Lager- sowie Produktionshallen und eine erneute Verlängerung des Bürogebäudes auf insgesamt 260 Meter inklusive Kantinenbereich zeugen vom anhaltenden Erfolg von Wolf System. Das Firmengelände in Osterhofen umfasst heute eine Gesamtfläche von 26 Hektar. Die insgesamt 1346 Mitarbeiter arbeiten engagiert an der Umsetzung jedes einzelnen Bauvorhabens, wodurch das Unternehmen einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro (2017) verzeichnen kann. Pro Jahr werden 1600 Behälter und Silos, 1100 Ställe und Hallen im Agrarbau, 600 Hallen und Büros im Industrie- und Gewerbebau sowie 240 Häuser individuell geplant, produziert und aufgestellt. Für die Produktion werden daher jährlich 30.000 Tonnen Profilstahl, 50.000 Kubikmeter Holz sowie 300.000 Kubikmeter Beton verarbeitet.

170 Wolf-eigene Montagetrupps bringen die produzierten Teile zur Baustelle und fügen sie mit Unterstützung von rund 350 weiterer Sub-Monteuren dort zu Häusern, Hallen, Ställen und anderem zusammen. Der Fuhrpark umfasst 598 Fahrzeuge, davon 60 Montage-LKW und 127 -Busse.

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Wolf laut Geschäftsführer Jean-Luc Herrmann einen Umsatzsprung um rund 50 Millionen auf rund 350 Millionen Euro. Diese Wachstum komme maßgeblich aus der Sparte Behälterbau, weil durch die neue Düngeverordnung ein gewaltiger Zubau von Güllelageraum erforderlich sei. Hier rechne man mit einer Verdoppelung des Umsatzes.

Der Standort Osterhofen wird auch in Zukunft konsequent weiter ausgebaut. So steht gerade die Erweiterung der Produktionskapazitäten im Stahlbau um zunächst weitere 15.000 Tonnen, so dass ab 2020 jährlich bis zu 45.000 Tonnen Profilstahl verarbeitet werden können. In diesem Segment zählt Wolf eigenen Angaben zufolge zu den größten Stahlverarbeitern in Europa. Diese Investition habe ein Gesamtvolumen von rund 15 Millionen Euro, sagte Herrmann.

Gleiches Gewicht wird dem Holzbau – insbesondere dem Holztafelbau – beigemessen. In näherer Zukunft wird hier ebenfalls in eine neue Hausproduktion investiert. Auch bezüglich der Geschäftsleitung steht die nächste Generation bereits in den Startlöchern, um die Tradition des familiengeführten Unternehmens fortzuführen.

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