Mengen steigen erneut um zwei Prozent
Im Schnitt 7752 Kilogramm Milch mit rund 586 Kilogramm Fett- und Eiweiß gaben die ganzjährig geprüften Kühe im vergangenen Jahr. Erneut ein Plus und eine kontinuierliche Leistungssteigerung, wie Klaus Drössler, stellvertretender Geschäftsführer beim Landeskontrollverband (LKV) in Stuttgart, den baden-württembergischen Milchkühen bescheinigt.
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Die monatliche Milchkontrolle ist das Werkzeug für Milchviehhalter, die Gesundheit der Herde im Blick zu haben und eröffnet die Möglichkeit, die Tiergesundheit kontinuierlich zu verbessern. Denn nur gesunde, leistungsfähige Tiere sind der Garant für eine erfolgreiche Milcherzeugung. Dazu liefert die Milchleistungsprüfung (MLP) Daten und Auswertungen. Milchviehalter werden dadurch bei der Herdenführung unterstützt.
Leistungen im Vergleich
Das Milchleistungsprüfungsjahr 2017 war für den Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e. V. (LKV) ein Jahr mit vielen Seitwärtsbewegungen. Der schlechte Milchpreis des Jahres 2016 hatte dazu geführt, dass viele Milcherzeuger aus der Produktion ausgestiegen sind. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Mitgliederzahlen des Verbandes. Zirka fünf Prozent (%) weniger Betriebe in 2017 waren das Ergebnis bei einigermaßen konstanten Kuhzahlen. Wie die Kuhzahlen, bewegten sich auch die klassischen Leistungsdaten auf dem Niveau von 2016. Viele Angebote des LKV geben den Mitgliedern Hilfestellung und unterstützen sie beim Führen ihrer Herden – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Gäbe es in der Milchleistungsprüfung eine Bundesliga, läge der LKV Baden-Württemberg knapp hinter Bayern auf dem letzten Platz. Mit 7696 Kilogramm (kg) Milch und 580 kg Fett und Eiweiß bei den durchschnittlich 286.881 geprüften Kühen ist das die rote Laterne bei den klassischen Leistungsmerkmalen und weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, der bei 8541 kg Milch mit 644 kg Fett und Eiweiß liegt.
Vorletzter Platz im bundesweiten Ranking
Den vorletzten Platz nimmt Baden-Württemberg bei der durchschnittlichen Herdengröße ein. Hier liegt das Land mit 57 Kühen noch vor Bayern mit 49 Kühen bei einem Bundesdurchschnitt von 83 Kühen mit Spitzenwerten von über 300 Kühen. Der Grund: Baden-Württemberg ist klein strukturiert, soweit es die Milchviehhaltung betrifft.Immer weniger BetriebeImmer wieder stehen indes die Leistungen von Milchkühen in der öffentlichen Kritik.
Ein Blick auf die MLP-Zahlen in Baden-Württemberg kann helfen, die Lage im Land objektiv einzuschätzen. In Baden-Württemberg gab es 1987 insgesamt 51.900 Milchkuhhalter mit 625.600 Kühen, davon waren unter Milchleistungsprüfung (MLP) 14.778 Betriebe mit 316.671 Kühen. 2017 zeigt sich die Situation in Baden-Württemberg grundlegend verändert. Es gibt noch 7054 Milcherzeuger mit insgesamt 341.494 Kühen. 5086 dieser Milcherzeuger mit 289.606 Kühen sind Mitglieder beim LKV.
Immer mehr Betriebe geben auf
Der Strukturwandel bei den baden-württembergischen Milchviehhaltern in den vergangenen 30 Jahren war gewaltig. Übrig geblieben sind seit 1987 13,6 % der Milchviehhalter und 54,6 % der Milchkühe. Die Zahlen für die LKV-Mitglieder sehen dabei wie folgt aus: 34,4 % der Betriebe und 91,4 % der Kühe sind in der MLP verblieben.
Betrachtet man dazu die Leistungsentwicklung in den LKV-Mitgliedsbetrieben während der letzten 30 Jahre, ergeben sich weitere durchschlagende Entwicklungen: Gaben die ganzjährig geprüften Kühe 1987 4917 kg Milch mit 362 kg Fett und Eiweiß, waren es 2017 7752 kg Milch mit 586 kg Fett und Eiweiß. Das bedeutet bei der Milchmenge ein Plus von 57,6 %, bei Fett und Eiweiß (kg) ein Plus von 61,8 %. Über den genannten Zeitraum betrachtet, entspricht das einem Zuwachs von zirka zwei Prozent jährlich.
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