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Mitgliederversammlung und 25-jähriges Jubiläum

Vereinigte Hagel: Vom Hagel- zum Ernteversicherer

Die bislang höchste Entschädigungsleitung in ihrer Geschichte hat die Vereinigte Hagelversicherung im  Jahr 2017 ausgezahlt: 180 Millionen Euro erhielten die versicherten Mitglieder im vergangenen Jahr zur Kompensation der durch Unwetter verursachten Ernteschäden. Diese Zahlen nannte Vorstandsvorsitzender Dr. Rainer Langer auf der Mitgliederversammlung am 17. Mai 2018 in Gießen. Zum gleichzeitigen 25-jährigen Jubiläum konnte Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Mugele den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und DBV-Präsident Joachim Rukwied begrüßen. Beide betonten in ihren Ansprachen die Notwendigkeit der privaten Risikovorsorge und die Rolle der Vereinigten Hagel als verlässlicher Partner der Landwirtschaft.

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Mitgliederversammlung und Jubiläumsfeier mit (v.l.n.r.):  Joachim Rukwied (Präsident Deutscher Bauernverband), Volker Bouffier (Hessischer Ministerpräsident), Klaus Mugele (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Rainer Langner (Vorstandsvorsitzender).
Mitgliederversammlung und Jubiläumsfeier mit (v.l.n.r.): Joachim Rukwied (Präsident Deutscher Bauernverband), Volker Bouffier (Hessischer Ministerpräsident), Klaus Mugele (Aufsichtsratsvorsitzender) und Dr. Rainer Langner (Vorstandsvorsitzender).Vereinigte Hagel
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Konnten in den letzten beiden Jahren dank moderater Schäden Mittel in die Schwankungsrückstellung eingebracht werden, so kommen diese der Solidargemeinschaft nun wieder zugute. Vorstandsvorsitzender Dr. Rainer Langner erläuterte in seinem Bericht, dass zur Auszahlung der Entschädigungsleistungen aus der Schwankungsrückstellung 8,4 Mio. Euro entnommen wurden. Mögliche weitere schwere Schadenjahre könne die Vereinigte Hagel aufgrund der gebildeten Rückstellungen gut abfedern.

Wachstum auf ganzer Linie

Bei allen relevanten Kennziffern konnte Dr. Langer von Wachstum berichten: so sind beim Marktführer rund 5,3 Mio. ha Fläche mit einer Versicherungssumme von 9,4 Mrd. Euro in Deckung gegeben. Der Versicherungsbeitrag aus dem direkten und indirekten Geschäft betrug im vergangenen Jahr 168,3 Mio. Euro. Die Nachfrage nach einer Deckung über Hagel hinaus hat seit der Reform der Versicherungssteuer im Jahr 2013 kontinuierlich zugenommen. „Für 2018 erwarten wir eine Fläche von rund einer Mio. ha, für die eine Mehrgefahrenversicherung abgeschlossen wird“, so Dr. Langner. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Sturm- und Starkregenereignisse sei dies zu erwarten: „Kannte man so etwas in der Vergangenheit nur aus dem Fernsehen, gibt es heute kaum noch jemanden, der ein solches Ereignis nicht selbst oder  zumindest im Familien- und Freundeskreis miterleben musste.“

„Bei Schadensfällen und wetterbedingten Ernteausfällen ist die Vereinigte Hagel ein wichtiger Partner der Landwirte, Obst- und Gemüsebauern und Winzer. Das gesamte Anbauspektrum dieser Branchen kann versichert werden und je nach Kulturgruppen bestehen für verschiedene Wetterrisiken vielfältige Lösungsmöglichkeiten. Wir wissen alle: Diese Wetterrisiken steigen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. Die Landesregierung trete für die Umsetzung von nationalen und internationalen Klimaschutzvereinbarungen ein: „Wir in Hessen sind Vorreiter und haben mit dem Klimaschutzplan 2025 ein ehrgeiziges Maßnahmenbündel auf den Weg gebracht.“

Rukwied: Eine Erfolgsgeschichte

DBV-Präsident Rukwied ging in seiner Ansprache auf die Fusion vor genau 25 Jahren ein: „Die Verschmelzung von Norddeutscher und Leipziger Hagelversicherung vor 25 Jahren zur Vereinigten Hagelversicherung ist eine echte Erfolgsgeschichte. Die große Solidargemeinschaft von über 100.000 Landwirten, Winzern, Obst- und Gemüsebauern nutzt heute die maßgeschneiderten Versicherungsangebote für das Risikomanagement von Wetterrisiken. Mit der offensichtlichen Zunahme von Wetterextremen und -risiken steigen jedoch auch die Herausforderungen für die Versicherungsgemeinschaft. Dafür sind zusätzliche Versicherungslösungen notwendig. Der Vereinigten Hagelversicherung wünschen wir eine weiterhin erfolgreiche Zukunft als Spezialversicherer im Dienst der Landwirtschaft“, sagte Rukwied.

Dass die Landwirte, Obst- und Gemüsebauern sowie die Winzer mit ihrer Arbeit zu einer funktionierenden Umwelt beitragen und hochqualitative Lebensmittel produzieren, betonten beide Redner. Der Ministerpräsident brachte es abschließend auf den Punkt: „Deshalb sind die Folgen dieser Extremwetterlagen auch Folgen für uns alle. Wir dürfen die Landwirte nicht mit diesen Konsequenzen alleine lassen.“

25 Jahre Vereinigte Hagel

Im Jahr 2018 kann die Vereinigte Hagelversicherung auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit hat sich der Versicherungsverein vom nationalen zum europäischen, vom analogen zum digitalen und vom reinen Hagel- zu dem Ernteversicherer in Deutschland und weiteren Ländern der Europäischen Union entwickelt.

Bereits im Jahr 1992 waren strukturelle Umbrüche in der Landwirtschaft als Folge der GATT-Verhandlungen und der sog. Mc-Sharry-Reform absehbar und führten im weiteren Verlauf zu einem Preisverfall der Agrarerzeugnisse sowie Flächenverlusten aufgrund obligatorischer Stilllegung seitens der Betriebe (im Jahr 1993 etwa 1,4 Mio. ha). Es war daher eine weise und weitblickende Entscheidung der Verantwortlichen, die beiden in Deutschland führenden Versicherungsvereine – Norddeutsche und Leipziger Hagel – miteinander zur Vereinigten Hagelversicherung VVaG zu verschmelzen mit dem Ziel ihre Kernkompetenzen zu bündeln: Landwirtschaftliches Know-how und unmittelbare Kundennähe.

Leitgedanke Gegenseitigkeit

Der Gegenseitigkeitsgedanke spielt seit nunmehr über 190 Jahren (Die Leipziger Hagel wurde bereits 1824 gegründet) eine entscheidende Rolle in der Philosophie des Versicherungsvereins. Informations- und Mitbestimmungsrechte auf der einen Seite, aber auch der fachliche Input der Mitglieder auf der anderen Seite haben die Vereinigte Hagel in einem Vierteljahrhundert zum führenden Ernteversicherer in Deutschland gemacht.

Mit der Produktlinie Secufarm ® - der ersten echten Mehrgefahrenversicherung – können Landwirte seit mittlerweile zehn Jahren ihre Ernte gegen die Gefahren Hagel, Sturm, Starkregen und Starkfrost absichern. War früher der gesamte Bestand nur gegen Hagel versichert, erwartet der Marktführer für 2018 eine Fläche von einer Mio. ha, die umfassend gegen weitere Gefahren versichert ist.

Die Internationalisierung begann bereits in den frühen 90er Jahren. Mit Gründung der Niederlassung Luxemburg vor mittlerweile 17 Jahren startete dann die Entwicklung zum europäischen Ernteversicherer. Mit der Aufnahme des Geschäftes u. a.  in Italien, den Niederlanden, Litauen, Lettland und zuletzt Kroatien ist es gelungen, das Risiko europaweit zu verteilen und so auch für den Hauptmarkt Deutschland einen wirksamen Ausgleich über die Fläche zu erreichen. Mittlerweile bietet die Vereinigte Hagel Versicherungsschutz in zehn europäischen Ländern. Mit Ausnahme von Deutschland wird die Ernteversicherung dort übrigens staatlich gefördert. Der Gegenseitigkeitsgedanke wird dabei in den Niederlassungen genauso gelebt und von den Mitgliedern geschätzt wie in Deutschland.

Einsatz modernster Technik

PC, Notebook und Smartphone sind aus unserem heutigen Leben nicht wegzudenken. Daher war es nur logisch, dass die Vereinigte Hagel in den letzten 25 Jahren auch diese Technologien im Sinne ihrer Mitglieder konsequent genutzt hat und stetig weiterentwickelt. Von der Einführung des so genannten PC-Anbauverzeichnisses bereits im Jahr 1998 über das moderne Webportal gut zehn Jahre später bis hin zur mobilen digitalen Schadenregulierung MODIS - sämtliche digitalen Prozesse haben das Risikomanagement für die Mitglieder erleichtert. Zudem ist durch MODIS eine frühere Auszahlung der Entschädigungsleistungen möglich geworden.

Die Entwicklung vom nationalen zum internationalen, vom analogen zum digitalen, vom Hagel- zu dem Ernteversicherer zeigt sich eindrucksvoll in den relevanten Kennziffern: Waren 1993 erst 3,3 Mio. ha in Deckung genommen, so sind es heute rund 5,3 Mio. Die Versicherungssumme stieg von 4,3 Mrd. Euro auf 9,4 Mrd., der Versicherungsbeitrag von 56 Mio. auf heute rund 170 Mio. Euro.

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