Ab auf die Weide?
Weidehaltung kommt dem natürlichen Verhalten der Milchkühe am nächsten. Dennoch kommen weniger Kühe auf die Weide als insgesamt in Deutschland gehalten werden. Das hat aus Sicht der Landesvereinigungen Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verschiedene Gründe:
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So sorgten wie in diesem Jahr anhaltende Sommertrockenheiten mit hohen Temperaturen für weniger Kühe auf den Weiden. Zum einen wachse dort wegen des ausbleibenden Regens nicht mehr genug Futter nach, zum anderen sei es den Kühen zum Teil schlicht zu heiß. Etliche Landwirte, so die beiden Landesvereinigungen, hätten darüber berichtet, dass die Kühe selbst bei der Möglichkeit zum Weidegang lieber im Stall bleiben würden.
Es gebe aber noch weitere Gründe, warum Kühe zum Teil das ganze Jahr über im Stall bleiben: Oft seien die Wege vom Stall auf die Weide für einen täglichen Austrieb zu weit. Betriebe in Stadtnähe müssten die Kühe zum Teil über viel befahrene Straßen auf die Weiden treiben.
Auch das automatische Melken mit Melkrobotern, zu denen die Kühe freiwillig im Durchschnitt rund 2,7-mal pro Tag gingen, ließe sich beim Weidegang nur dann verwirklichen, wenn alle Weiden direkt um den Stall herum liegen würden. Hinzu komme noch ein weiterer Aspekt: Moderne Boxenlaufställe böten in punkto Stallklima, Bewegungsmöglichkeiten und Kuhkomfort hohe Standards. Die Kühe fühlten sich dort sichtlich wohl.
Und dennoch: Im bundesweiten Vergleich stünden in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen immer noch sehr viele Kühe regelmäßig auf der Weide – und das Interesse der Verbraucher an Weidemilch wächst, wie die beiden Landesvereinigungen den gegenwärtigen Trend beschreiben.
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