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Ferkelkastration

Zählt das Tier mehr als der Mensch?

Wenn die Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration damit verbunden ist, dass die tierarzneimittelrechtliche Zulassung des Narkosemittels Isofluran und die Durchführung der Narkose durch den Landwirt ermöglicht wird und gleichzeitig der vierte Weg unmöglich gemacht wird, dann war das Ganze für die Ferkelerzeuger ein Griff ins Klo.

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Ast
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In einem Leserbrief stellt Ferkelerzeuger Hans Götz die Situation auf den Betrieben unverschönt dar:

Durch mein Drängen hat die SVLFG - Abteilung BG im April 2017 auf meinem Betrieb Gasmessungen beim Kastrieren mit einem Narkosegerät durchgeführt. An zwölf Punkten waren die Gasmessröhrchen angebracht. Es wurde am Gerät, am Kastrierer ( Tierarzt), an den Hilfspersonen, an den Aufwachwannen, in der Liegebox ( Ferkelnest) und in der Raumluft (Abluftschlauch war im Abluftkamin) gemessen. Die Dauer der Kastration betrug knapp vier Stunden. Die Messergebnisse haben leider meine Befürchtungen bestätigt. Die Belastungen für das Stallpersonal durch das Isofluran sind erheblich.

Der Mensch wird belastet

Dass Isofluran nicht nur die Umwelt schädigt sondern auch die Leber des Menschen ist bekannt. Es gibt keine Langzeitstudien die besagen wo der Grenzwert liegen soll. Für Kollegen, die zwanzig, dreißig, oder gar vierzig Berufsjahre noch vor sich haben besteht ein unverantwortbares Gesundheitsrisiko. Die Geschäftsführung der SVLFG hat in einem Brief an die Bundesministerin Klöckner auf das Gesundheitsrisiko durch den Einsatz von Isofluran hingewiesen. Offenbar erfolglos. Sollte das Isofluran-Verfahren, das Verfahren der Wahl werden, dann kann ich jedem Ferkelerzeuger, nur raten, dem die Gesundheit der Mitarbeiter und seine Eigene oberste Priorität hat, zu überlegen, ob die Ferkelerzeugung unter diesen Umständen für Ihn noch das richtige ist.

Traurige Erkenntnis

Meine Erkenntnis ist, dass der Tierschutz höher gewichtet ist als der Gesundheitsschutz des Bauern. Messungen wie sie auf meinem Betrieb durchgeführt wurden wären meiner Ansicht nach ureigenste Aufgaben der Versuchs- u. Lehranstalten für Schweine. Vielleicht hat man es auch unterlassen, weil man Angst vor Ergebnissen hatte, die nicht in die politische Landschaft passen.

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