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Omira

Lactalis fordert Schadensersatz

Wie am 12. Januar bekannt wurde, erhebt Lactalis Forderungen in Höhe von rund 23,4 Mio. Euro gegenüber der Omira Oberland-Milchverwertung GmbH (OOMV). Dazu hat der französische Molkereikonzern eine Klage gegen die OOMV beim Landgericht München I eingereicht. Das berichtet die Schwäbische Zeitung in ihrer Wochenendausgabe.
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Streit ums Geld: Lactalis erhebt Forderungen in Höhe von über 23 Mio. Euro gegenüber der Omira Oberland-Milchverwertung GmbH (OOMV).
Streit ums Geld: Lactalis erhebt Forderungen in Höhe von über 23 Mio. Euro gegenüber der Omira Oberland-Milchverwertung GmbH (OOMV). Borlinghaus
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Bei der Übernahme hatte Lactalis 27 Mio. Euro für die damalige Omira gezahlt. 17 Mio. Euro gingen direkt an die OOMV, die restlichen 10 Mio. Euro landeten auf einem Sperrkonto als eine Art Pfand. Die OOMV mit Geschäftsführer Erich Härle setzt sich dafür ein, dass die Milcherzeuger ihre Geschäftsanteile aus der früheren Omira möglichst vollständig zurückzubezahlt bekommen. Aufgabe der OOMV als bäuerliche Nachfolgegesellschaft ist es, die Milch der rund 2000 Milchbauern zu bündeln und an Lactalis beziehungsweise seit September 2018 an die neu gegründete Omira Milchunion Süd GmbH (Milcherfassung Lactalis) zu verkaufen.

Erste Auszahlung war zum Jahreswechsel geplant

Eine erste Auszahlung der Geschäftsguthaben war eigentlich für Ende des Jahres 2018 beziehungsweise für Anfang 2019 geplant, wie Erich Härle gegenüber BWagrar bereits im Sommer 2018 ankündigte. Dazu wollte man jedoch die Frist zum 1. Dezember 2018 abwarten, nach deren Ablauf die 10 Mio. Euro auf dem Sperrkonto freiwerden sollten. Dieses Geld wäre geflossen, wenn bis zum Ablauf der Frist keine Gewährleistungsansprüche von Seiten Lactalis gestellt worden wären. Doch das war nun offenkundig nicht der Fall.

Umrechnungsfaktor im Fokus

In einem Schreiben an die Milcherzeuger vom  10. Januar, das von Dr. Johannes Eder, Leiter Milcheinkauf bei der Omira Milchunion Süd GmbH, unterzeichnet ist und das BWagrar vorliegt, gibt man sich auf der einen Seite versöhnlich. Man habe kein Interesse an einem für beide Parteien mit hohen Risiken behafteten Rechtsstreit und wolle schnellstmöglich eine außergerichtliche Lösung finden. Auf der anderen Seite werden die Forderungen von Lactalis aufgelistet und vornehmlich mit dem Umrechnungsfaktor der Milch von Liter in Kilogramm begründet. Die Erhöhung des Umrechnungsfaktors von 1,02 auf 1,03, so der Vorwurf von Lactalis, wurde bei der Ausarbeitung des Milchliefervertrages nicht berücksichtigt beziehungsweise angeblich verschwiegen. Lactalis sei nicht bereit, die finanziellen Auswirkungen der Änderung des Milchumrechnungsfaktors alleine zu tragen, heißt es in dem Schreiben. Beziffert wird allein dieser angebliche Schaden auf 19 Mio. Euro, wenn man die Mehrkosten über die Laufzeit des zehnjährigen Liefervertrages hochrechnet. Beim Verkauf an Lactalis wurde den Omira-Milcherzeugern für zehn Jahre (bis 2027) ein Milchpreis garantiert, der dem Milchpreisindex AMI-Bayern entspricht.

Weitere Forderungen

Bei den weiteren Forderungen handelt es sich unter anderem um Brandschutz-Nachrüstungen für das Verwaltungsgebäude der Molkerei in Ravensburg, um Produktschäden, um Rechtsanwalts- und Recyclingkosten sowie um Bonuszahlungen an ehemalige Omira-Angestellte.

Unverständnis bei der OOMV

Bei der OOMV sieht man sich mit diesen Forderungen völlig vor den Kopf gestoßen und kann die Argumentation vor allem mit dem Umrechnungsfaktor in keinster Weise nachvollziehen, sagt Härle. Durch die eingereichte Klage von Lactalis werden sich nun die Auszahlung der Geschäftsanteile an die Landwirte erst einmal weiter verzögern. Die OOMV will nach ihrer außerordentlichen Gesellschafterversammlung diese Woche am 16. Januar Stellung nehmen.



 

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