Lactalis legt Kompromissvorschlag vor
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Beim Annehmen dieses Kompromissvorschlags durch die OOMV wären somit die Möglichkeiten gegeben, dass ein Großteil der Geschäftsanteile in den kommenden Wochen an die Milcherzeuger ausbezahlt werden könnte, heißt es in der Mitteilung, die BWagrar vorliegt. Zitiert wird Morten Felthaus, Geschäftsführer bei Lactalis mit den Worten. „Mit unserem Entgegenkommen hoffen wir den Weg für eine gütliche Einigung geebnet zu haben, so dass es auch zu einer zügigen Auszahlung der Geschäftsanteile an die Milcherzeuger kommen kann. Unser Unternehmen wünscht sich eine vertrauensvolle, solide Partnerschaft mit unseren Milchlieferanten auch über den aktuell bestehenden Milchvertrag hinaus."
Noch keine Stellungnahme von der Oberland
Bei der OOMV zeigte man sich auf Nachfrage am 12. Februar noch zurückhaltend. Solange das Verfahren noch läuft, wolle man diesbezüglich keine Stellungnahme abgeben, heißt es bei der OOMV-Geschäftsleitung. Dort geht man davon aus, dass in den kommenden Wochen weitere Gespräche geführt werden. Verwundert äußerte man sich über die Kommunikationsform von Lactalis. Das Lactalis-Angebot erreichte die OOMV-Geschäftsleitung nach eigenen Angaben erst am Samstag, 9. Februar beziehungsweise am Montag, 11. Februar, während es über die Milchsammelwagen bereits am Freitag, den 8. Februar auf den Höfen ankam.
Warum Lactalis geklagt hat
Laut Lactalis kam es bei Übernahme des Geschäftsbetriebs der Omira-Gruppe zu Differenzen zwischen Lactalis und der Omira Oberland-Milchverwertung als Verkäuferin dieses Geschäftsbetriebs. Aus diesem Grund habe Lactalis im Dezember 2018 eine Klage gegen die OOMV eingeleitet. Die geltend gemachten Schadensersatzansprüche resultieren laut Lactalis aus der Verletzung von Pflichten des Kaufvertrags sowie aus der finanziellen Mehrbelastung durch die bevorstehende Änderung des Milchumrechnungsfaktors. Sie belaufen sich insgesamt auf circa 23,5 Millionen Euro.
4 Millionen Euro sind weiterhin offen
Lactalis bedauere nun, dass es bislang zu keiner konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Vertragspartner kommen konnte und dass den Milcherzeugern ihre Geschäftsanteile wegen der ungeklärten Situation noch nicht durch die Omira Oberland Milchverwertung ausgezahlt wurden. Lactalis sei sehr daran gelegen eine langfristige, partnerschaftliche Beziehung zu
seinen Milcherzeugern aufzubauen. Daher sei der OOMV am 8. Februar schriftlich ein Angebot zur außergerichtlichen Lösung der Differenzen unterbreitet worden. Darin erklärt sich Lactalis bereit, die künftigen Mehrkosten aus der Anpassung des Milchumrechnungsfaktors vollumfänglich zu tragen. Dies entspricht einer Summe von 19,5 Millionen Euro. Darüber hinaus biete Lactalis an, aus den aus notariellen Sicherungszwecken hinterlegten 10 Millionen Euro einen Betrag von 6 Millionen Euro zur Auszahlung freizugeben. Für die OOMV würde dies bedeuten, auf den Rest des notariell hinterlegten Sicherungsbetrages von rund 4 Millionen Euro zu verzichten und für die Kosten aufzukommen, die vor der Übernahme durch die Omira Oberland Milchverwertung verursacht wurden und aus nicht erfüllten Vertragspflichten resultieren.
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