Neue Niederlassung eröffnet
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Auf der Gästeliste standen allen voran Herman Lohbeck, Sprecher der Claas Konzernleitung und Jan Nachtwey, Geschäftsführer der Claas-Vertriebsgesellschaft Deutschland sowie die Investorenfamilie Dietrich Wild-Geng, Geschäftsführender Gesellschafter mit Tochter Barbara Wild, Geschäftsführende Gesellschafterin der Mühlschlegel Holzhandelsgesellschaft mbH Co. KG in Oberessendorf. Bei der Eröffnung nicht fehlen durften zahlreiche Händlerkollegen, Vertreter der Hersteller und Lieferanten von Claas sowie die am Bau beteiligten Firmen, das komplette Claas-Team Oberessendorf, plus die Mitarbeiter und Kollegen der Claas Württemberg.
Buntes Abendprogramm – Glückwünsche zum Einzug
Nach den Reden, darunter den Grußworten von Guntram Grabherr, Bürgermeister von Eberhardzell und von Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV), folgten ein leckeres Dinner-Büffet sowie eine Kabarett-Einlage mit dem Schauspieler und Kabarettist Uli Boettcher aus Weingarten. Musikalisch begleitet wurde die Feier mit Blasmusik vom Feinsten von der eigenen Werkskapelle „First Claas“ aus Bad Saulgau. Glaser gratulierte Claas Württemberg zur neuen Niederlassung und betonte die Bedeutung der Standwortwahl für die Region Oberschwaben und die Landwirte. Claas dazu bei, dass die Landwirte wettbewerbsfähig bleiben können. Der Druck auf die Betriebe sei hoch. „Wir leiden unter steigenden Kosten und zunehmender Bürokratie“, betonte Glaser.
Mehr Platz und gut ausgestattete Werkstatt
„Oberessendorf ist nicht irgendein Standort. Vielmehr ist Claas Württemberg hier 2001 (27.9.2001) gegründet worden, bevor man 2002 den Standort in Langenau errichtet hat“, berichtete Wolfgang Rück. Der Einzug in die neue Niederlassung hat Claas dem Investor Dietrich Wild-Geng von der Firma Mühlschlegel zu verdanken, nachdem man in Oberessendorf kein freies Grundstück mehr erwerben konnte. Spatenstich war am 10. August 2018. Realisiert wurde der Bau über das Betonwerk Oberessendorf GmbH & Co. KG in einem Zeitfenster von nur 16 Wochen. Schlüssel-Übergabe war am 17. Dezember, der Umzug von dem nur wenige hundert Meter entfernten alten Standort erfolgte im Januar 2019 innerhalb von drei Wochen. Ausgestattet ist die neue Niederlassung mit einer 12.000 Quadratmeter großen Grundfläche, 1300 Quadratmeter Gebäudefläche mit 700 Quadratmeter Lagerhalle und Werkstatt mit 6 Meter Höhe. Darin gibt es die neueste Diagnosetechnik, ein dreistöckiges Ersatzteillager, eine Ausstellungsfläche und weitere Maschinenhalle.
Claas Württemberg ist kräftig gewachsen
Claas Württemberg unterhält mittlerweile elf Niederlassungen mit insgesamt 90 Mio. Euro Umsatz. Hauptsitz für Claas Württemberg und die Claas Vertriebsgesellschaft Deutschland ist in Langenau. Hier gibt es auch das größte Gebrauchtmaschinenangebot in Süddeutschland, u.a. mit 150 Gebrauchttraktoren. Wie Rück erläuterte, wurde das Vertriebsgebiet mit seinen insgesamt 26 qualifizierten Verkaufsberatern über die Jahre immer weiter ausgebaut. Es ist aufgeteilt in die drei Verkaufsregionen Nord, West und Süd. Pro Region gibt es eine Verkaufsförderung, von wo aus die Maschinen gezeigt und vorgeführt werden. Für den Süden war und ist Oberessendorf ein Zukunftsstandort - verkehrstechnisch gut angebunden mitten in einer landwirtschaftlich geprägten Region unweit vom Claas-Werk in Bad Saulgau und unterstützt von der eigenständigen Landtechnikfirma Duffner.
Neben den Claas-Produkten verkauft Claas Württemberg unter anderen auch Maschinen und Geräte von Lemken, den Agro-Liner von der Firma Kröger oder Gülletechnik von der Firma Eckart. Angeboten werden auch Finanzierungsmöglichkeiten für den Kauf oder Leasing der Maschinen.
Starker Service
Der 24-Stunden-Service im Werkstatt-Bereich zur Wartung und Reparatur der Maschinen ist Schwerpunkt der Arbeit in den Niederlassungen. „Es gibt einen 24-Stunden-Service. Das ist nicht selbstverständlich“, so Rück. Er bedankte sich ausdrücklich beim Service-Team, so dass der Applaus in der vollbesetzten Halle nicht lange auf sich warten ließ. Rück’s Credo lautet: Eine Maschine kann noch so gut sein, entscheidend ist der Service und die Verfügbarkeit der Ersatzteile. Um entsprechend schnell reagieren zu können, hält Claas Württemberg insgesamt Ersatzteile im Wert von 10 Mio. Euro vor, in Oberessendorf in Höhe von 1,0 Mio. Euro. Zudem gibt es unter anderen einen überregionalen Motoren-Service, einen eigenen Außendienst und einen Online-Shop.
Hohe Ausbildungsquote
Rück hob die hohe Ausbildungsquote im Unternehmen hervor. Von den 175 Mitarbeitern seien rund 25 Prozent Auszubildende. Fort- und Weiterbildungen würden großgeschrieben. Allein für Service-Schulungen, um die Maschinen warten und bei Ausfall schnell reagieren zu können, würden pro Jahr 250.000 Euro ausgeben. Beim Blick auf die Verkaufszahlen wies Rück auf die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Liebherr beim Teleskoplader Scorpion hin und verwies auf die Erfolgsgeschichte bei den Claas-Traktoren, von denen seit 2003 über die Claas Württemberg 2655 Stück verkauft wurden.
Kundennutzen im Vordergrund
Herman Lohbeck von der Konzernleitung zeigte sich begeistert vom neuen Standort und überzeugt davon, dass der Vor-Ort-Service von den Kunden gut angenommen werden wird. „Wenn man was aus Leidenschaft macht, dann macht das richtig Spaß“, so Lohbeck. Weil eben dieser Kundenutzen konzernweit mit im Vordergrund stehe, hätten Handel und Vertrieb eine ganz zentrale Bedeutung bei Claas. Das gilt für Lohbeck gerade auch auf dem hart umkämpften deutschen Markt, der im weltweit agierenden Konzern mit rund 800 Mio. Euro Umsatz (20 Prozent) einen großen Anteil ausmacht. Insgesamt beträgt der Umsatz von Claas mit 11.000 Mitarbeitern (3500 in Deutschland) fast 4,0 Mrd. Euro, so Lohbeck.
Unternehmen sieht Claas-Traktoren als Erfolgsgeschichte
Wie Wolfgang Rück hob auch Hermann Lohbeck, der neben seinem Sitz in der Konzernleitung auch seit vier Jahren in Bad Saulgau die Geschäfte leitet, die Bedeutung der Claas-Traktoren hervor. Nachdem man bei Mähdreschern, Häckslern und Pressen bereits seit Jahrzehnten einen hohen Marktanteil hatte, wollte man, um weltweit erfolgreich zu sein, auch bei den Traktoren vorne mit dabei sein, meinte Lohbeck: Und: „Mir liegt der Traktor besonders am Herzen, weil ich an meinem 40. Geburtstag nicht zuhause war, sondern in Paris, um die Übernahme von Renault-Agriculture vorzubereiten.“ Das sei vor 16 Jahren gewesen. Mittlerweile habe Claas 50 verschiedene Traktoren-Modelle auf den Markt gebracht. Getreu der Vorgabe von Helmut Claas, dem langjährigen geschäftsführenden Gesellschafter der Claas Gruppe, habe man sich bei den Traktoren nicht in den Markt „reingeboxt“, sondern viel mehr in den Markt hinein gedient. „Qualität und Zuverlässigkeit ist ein Versprechen, an dem wir jeden Tag arbeiten“, so Lohbeck. In die Produktion und Entwicklung der Traktoren investiere man einen dreistelligen Millionenbetrag.
Claas will weiter vom globalen Markt profitieren
Sorge bereitet Lohbeck der Trend zur Abschottung, der in vielen Ländern zu beobachten sei und ein zu stark regulierender Staat. „Für uns hat sich die Internationalisierung immer gelohnt, auch für die Arbeitsplätze in Deutschland“, so Lohbeck. Claas stehe weltweit vor großen Herausforderungen, die man aus der eigenen Stärke heraus meistern möchte. „Technologieführerschaft ist für uns als Premiumhersteller ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben Produkte, die kein anderer hat. Da sind wir stolz darauf“, so Lohbeck. Er nannte eine ganze Reihe von Maschinen, unter anderen den Lexion oder den Jaguar, bei denen man weltweit Maßstäbe gesetzt habe.
Digitalisierung: das eine tun und das andere nicht lassen
Derzeit, so Lohbeck, würden traditionelle Geschäftsmodelle durch die Digitalisierung zunehmend infrage gestellt. „Wir glauben nicht daran, dass man mit dem Handy oder Smartphone morgen säen oder ernten kann“, so Lohbeck. Deshalb investiere man hier vor Ort in den Standort. „Uns ist wichtig, dass wir ganz nah am Kunden sind, dass wir Service, Dienstleistung und Ersatzteilversorgung sicherstellen können“, versprach Lohbeck. Gleichwohl betonte er aber auch: „Wir glauben schon daran, dass wir eine Symbiose brauchen zwischen Mechanik und digitaler Intelligenz.“ Deswegen sehe man die Digitalisierung nicht als Bedrohung, sondern als riesengroße Chance. Claas habe diese Chance längst ergriffen. Als Beispiele nannte er zum einen das Cemos-Automatiksystem auf dem Lexion. „Wir wissen heute, dass selbst ein guter Fahrer dieses System nicht schlagen kann.“ Zum anderen teste man gerade in Oberschwaben auf den Pilotbetrieben Dreher, Lampertsweiler und der Firma Hackmann das Managementsystem 365FarmNet. „Wir sind in der Lage, durch unsere Aktiv-Box auch die Implements in ein solches System einzubinden, sodass die Daten automatisch in solche Farmmanagement-Systeme eingebunden werden.“ Über Satellitenbilder könne man erkennen, was auf dem Feld wächst, wann gedüngt oder geerntet werden muss. Hier gebe es einen Mehrwert durch die Digitalisierung.
50 Jahre Claas in Bad Saulgau
In Bad Saulgau feiert Claas dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum. Mit der Übernahme der Firma Bautz vor 50 Jahren sei dies damals die erste Übernahme der Claas Gruppe gewesen, erinnerte Lohbeck. Für ihn war das bis heute „extrem erfolgreich“. 500.000 Futtererntemaschinen, Ladewagen und Häcksler wurden seitdem in Bad Saulgau gebaut. „Wir sind Marktführer bei Großflächen-Mähwerken, bei Großflächen Schwadern und bei vielen Ladewagen“, so Lohbeck. Vor wenigen Tagen wurde der 40.000ste Jaguar gebaut, der an der Sima ausgestellt wurde. Auch darin steckten zum Beispiel Trommelgehäuse aus Bad Saulgau. Mit dem Kauf des benachbarten Grundstückes von Kaufland wird der Standort künftig weiter vergrößert. Eingerichtet wurde in Bad Saulgau auch ein Testgelände für über eine Mio. Euro. Stolz zeigte sich Lohbeck auch darüber, dass man es geschafft habe, die Firma Liebherr, einer der größten Baumaschinenhersteller der Welt, als starken Partner an der Seite zu haben.
Tolle Bauleistung von Bewo mit Bauleiter Achim Menig
Peter Gröber, Geschäftsführer beim Betonwerk Oberessendorf GmbH & Co. KG (Bewo), bemühte in seiner Laudatio das Bild des Filmemachens: Oberessendorf I, Langenau, Tuningen, Herbolzheim und Oberessendorf II. „Das war fünfmal ein Abenteuerfilm mit der Firma Claas“, so Gröber mit Blick auf die vielen gemeinsamen Bauprojekte in den vergangenen Jahren. Gröber bedankte sich gleichermaßen beim Hauptdarsteller (Claas) und beim Produzenten, der Investoren-Familie Wild-Geng, für das entgegengebrachte Vertrauen. Die Rolle des Regisseurs nahm Bewo-Bauleiter Achim Menig ein. Er habe für den reibungslosen Ablauf auf der Baustelle gesorgt. „Das war nicht immer einfach“, lobte Gröber. Damit ein Bau am Ende des Tages aber gelänge, brauche man immer auch ein Quäntchen Glück sowie Gottes Segen. „Der strenge Zeitplan, das Gebäude in viereinhalb Monaten hochzuziehen, könnte man auch als Speed-5 bezeichnen“, meinte Gröber. Als offizielle Übergabe des Standortes überreichte Gröber eine Plakette, auf der alle Daten abgebildet sind.
Hinweis: Wer vom 1. bis 15. April einen Wender, Mäher oder Schwader kauft, bekommt einen Warengutschein über 250 Euro. Beim Kauf einer größeren Maschine bekommen die ersten fünf Kunden eine Reise nach Bischofshofen geschenkt, mit Besichtigung der Radlader-Produktion im dortigen Liebherr-Werk.
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