"Klar geregelte Veterinär-Kontrollen"
Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) in Baden-Württemberg, räumt dem Schutz von Nutztieren großen Stellenwert ein. Entsprechend entsetzt hat er auf die Bilder der vergangenen Woche reagiert, die Tierschutzverstöße auf einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach im bayerischen Allgäu zeigen.
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BWagrar: Herr Minister Hauk, die Vorwürfe der Tierquälerei auf einem großen Milchviehbetrieb im Unterallgäu haben für Aufsehen gesorgt. Kommt das staatliche Kontrollnetz bei solchen, offensichtlich mutwilligen Verstößen gegen die Tierhalterpflichten, an seine Grenzen?
Hauk: Die Bilder, die wir aus Bad Grönenbach kennen, haben absolut nichts mit unserer Vorstellung von Tierschutz und Landwirtschaft zu tun, geschweige denn decken sie sich mit geltendem Recht. Grundsätzlich muss jeder Nutztierhalter ein Interesse daran haben, dass seine Tiere ordentlich gehalten werden und gesund sind. Nur so können sie die Leistungen erbringen, die von ihnen erwartet werden. Hinter den meisten Tierschutzfällen stehen eher persönliche und oder auch finanzielle Probleme, die zu Mängeln im Management oder auch baulichen Mängeln führen können.
Fälle von aktiver Tierquälerei sind die große Ausnahme. Zwei Betriebsstätten des betroffenen Tierhalters im Landkreis Ravensburg habe ich umgehend kontrollieren lassen. Dort waren die Verhältnisse und der Zustand der Tiere in Ordnung. Das staatliche Kontrollsystem ist auf Grundlage von EU-Vorschriften organisiert, planmäßige Kontrollen erfolgen risikoorientiert und stichprobenhaft.
Neben den Kontrollen durch die Veterinärbehörden unterliegen die Betriebe zahlreichen anderen Kontrollen beispielsweise nach Markt- oder Subventionsrecht sowie privaten Kontrollsystemen in der Lebensmittelkette. Niemand kann wollen, dass wir hinter jeden Landwirt einen Kontrolleur stellen. Das ist auch nicht notwendig. Die absolute Mehrheit unserer Bauern im Land arbeitet rechtschaffen. Wir sehen die im Tierschutzgesetz festgeschriebene Eigenverantwortung des Tierhalters für seine Tiere im Mittelpunkt. Diese hat er zu übernehmen, ob er kontrolliert wird oder nicht.
Lesen Sie das gesamte Interview in der aktuellen Ausgabe 29/2019 von BWagrar, die am kommenden Samstag erscheint.
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