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Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung

Vorschläge erfordern hohe Investitionen

Das vom früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert geleitete Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung hat seinen Abschlussbericht nun offiziell an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner übergeben. Den Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes zufolge steht der deutschen Nutztierhaltung ein großer Umbauprozess bevor.

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Nutztierhaltung versus gesellschaftliche Akzeptanz

In seiner Darstellung der aktuellen Situation der deutschen Landwirtschaft, sieht das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung die Kritik an den Bedingungen in der intensiven Nutztierhaltung als eine der drei größten Herausforderungen. Sowohl die Haltungsverfahren wie auch die Züchtung aus Tierschutzgründen werden zunehmend und teilweise massiv sowohl von fachwissenschaftlicher Seite als auch aus der Mitte der Gesellschaft heraus kritisiert, heißt es im Positionspapier.

Das Beratergremium des Bundeslandwirtschaftsministeriums vertritt die Meinung, dass sich die Situation für die Tierhalter weiter verschärfen wird und die derzeitigen Haltungsverfahren auf dem Rechtsweg als auch politisch zunehmend unter Druck geraten werden. Hier sieht das Kompetenznetzwerk großen Handlungsbedarf und empfiehlt einen deutlichen Umbau der Nutztierhaltung, unter der Prämisse den fachlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen an den Tier- und Umweltschutz zu entsprechen und trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben.

Umstellung der gesamten Nutztierhaltung auf höheren Tierwohlstandard

Konkret schlägt das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung für die Haltungsvorschriften ein Stufensystem vor, wie es auch in der planten Tierwohlkennzeichnung des Bundeslandwirtschaftsministerium vorgesehen ist:

Stufe 1/Stall plus: mehr Platz, mehr Beschäftigungsmaterialien etc..

Stufe 2/verbesserte Ställe: zusätzlicher Platz, Strukturierung, Klimazonen möglichst mit Kontakt zu Außenklima, teilweise Planbefestigung u. a., Neubauten mit Kontakt zum Außenklima, Umbauten möglichst mit Kontakt zu Außenklima.

Stufe 3/Premium: mehr Platz als in den Stufen 1 und 2, Auslauf beziehungsweise Weidehaltung (Rinder, Geflügel) etc.c. Das Niveau dieser Stufe orientiert sich weitgehend an den Haltungskriterien des ökologischen Landbaus.

Längerfristig soll erreicht werden, dass die deutsche Nutztierhaltung komplett in Stufe 2 überführt wird. Dass das nicht von heute auf morgen passieren kann, wurde bei der Zielführung berücksichtigt. In langen Übergangszeiträumen soll die Umstellung erfolgen und dabei ausschließlich auf freiwilliger Basis und durch Förderanreize erfolgen. Der Zeitplan im Positionspapier sieht vor, dass im Jahr 2040 die oben aufgeführte Haltungsstufe 2 als gesetzlicher Standard gelten soll. Stufe 3 solle zu einem Marktanteil von mindestens zehn Prozent vorhanden sein.

 

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