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PhönixGroup startet mit Zuchtprogramm

Visionen für die Rinder von morgen

Fünf große Rinderzuchtorganisationen in Deutschland wollen künftig in einer Kooperation zusammenarbeiten. Die RinderAllianz GmbH (Woldegk/Bismark), die Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), die Qnetics GmbH, die Rinder-Union West eG und die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. haben hierfür ein gemeinsames Zuchtprogramm entwickelt, wie die Partner am Donnerstagabend (17. September) in einer Online-Pressekonferenz mit teilten.

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Offiziell an den Start gehen und mit der Arbeit beginnen, soll der Züchterzusam-menschluss am 1. Januar 2021. Im Dezember dieses Jahres wird hierzu der neue Bullenkatalog an die Züchter versandt. In dem neu geschaffenen Verbund, an dem Rinderzüchter aus mehreren Bundesländern beteiligt sind, darunter Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, sollen die Bullenbestände künftig gemeinsam für die Zucht genutzt werden.

Ein Novum, wie die Vertreter der einzelnen Zuchtorganisationen in der Online-Pressekonferenz deutlich machten. Dabei bleiben die Zuchtbullen im Eigentum der jeweiligen Verbände, sollen aber für die Züchter gleich angeboten werden. Dazu soll es einen Verteilschlüssel geben, der sich nach der Produktion in der jeweiligen Region ausrichtet, erläuterte Silvio Reimann, Aufsichtsratsvorsitzender der Qnetics GmbH im hessischen Alsfeld. „Das Sperma wird dadurch nicht teurer, da die Bullen deutlich besser ausgelastet sind“, widersprach Heinrich Buxtrup, Vorstandsvorsitzender der Rinder-Union West eG im nordrheinwestfälischen Münster, diesbezüglichen Befürchtungen. Vielmehr sollen die Preise mit der Kooperation stabil gehalten werden.

Züchterisches Potenzial nutzen

Derzeit halten die Mitglieder der Phönix Group mit über einer Million Holsteinkühen 50 Prozent der deutschen schwarzbunten und rotbunten Holsteinrinder. In diesem Bereich könne die Zuchtorganisation auf mehr als 1,2 Millionen Besamungen verweisen. Die neu geschaffene Kooperation soll fortan auch die Richtung in der Fleckvieh- und Brown-Swiss-Zucht vorgeben. In den fünf einzelnen Organisationen zähle man insgesamt beinahe 300.000 Fleckvieh- und 54.000 Brown Swiss-Besamungen. Zudem werden außerdem Jersey-Bullen und Vererber heimischer Rassen angeboten, denn Vielfalt sei ein Teil der Zuchtphilosophie der PhönixGroup. Auch mit „Beef on Dairy“ wolle man Sicherheit und höchste Qualität gewährleisten. „Der Fleischrindereinsatz in der Milchviehzucht hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen“, erklärte Frank Groß, stellvertretender Vorsitzender des RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH, auf der Pressekonferenz. 

Größere Auswahl an Bullen

Ingrid Epting, die stellvertretende Vorsitzende der Rinderunion Baden-Württemberg (RBW), setzt derweil große Hoffnungen in den neu geschaffenen Züchterverbund: „Vor über 20 Jahren haben wir mit der Gründung der Rinderunion Baden-Württemberg 20 verschiedene Rassen unter einen Hut gebracht – mit gegenseitiger Wertschätzung und auf Augenhöhe. Das läuft bis heute sehr gut. Wenn wir uns jetzt in die PhönixGroup einbringen, dann ist das ein weiterer Schritt mit Blick in die Zukunft“, bilanzierte Epting auf der Online-Veranstaltung. Die Holsteinzüchterin, die mit ihrer Familie in Königsfeld-Erdmannsweiler (Schwarzwald-Baar-Kreis) einen Milchviehbetrieb mit 70 Kühen bewirtschaftet, erwartet sich von der Kooperation Synergieeffekte für die Züchter, die künftig Zugriff auf alle Bullen in der PhönixGroup haben sollen. Der Verbund erhöhe die Chancen, den unterschiedlichen Milchviehbetrieben in den verschiedenen Regionen gerecht zu werden. Nicht zuletzt, so Epting, gehe es darum, die Rinderzucht zukunftsweisend aufzustellen und Kühe zu züchten, die das Futter erfolgreich verwerteten und klimastabil seien.

Kompetenzen bündeln

Mit dem Zusammenschluss der fünf bisher einzeln agierenden Rinderzucht-organisationen soll die züchterische Arbeit in Zukunft gebündelt werden und gemeinsames Wissen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse in die PhönixGroup einfließen. Daraus erwarte man sich Vorteile, unter anderem soll die nationale und internationale Position der Kooperation erweitert werden.Um weitere Fortschritte in der Zucht zu erzielen, arbeite man deshalb auch mit Hochschulen und Universitäten zusammen. Die Biotechnologie soll durch den Bau einer eigenen Station weiterentwickelt werden.

Und: Alsbald plant die Gruppe überdies den Zukauf von weiblichen Embryonen und Zuchtrindern, um das gemeinsame Zuchtprogramm weiter aufzuwerten. Ohnehin sei man für weitere Zuchtorganisationen offen, die sich dem Verbund anschließen wollen. „Wir haben die Möglichkeit, mit weiteren Partnern ein deutsches Zuchtprogramm zu kreieren, das weltweit Anerkennung finden würde“, betonte Heinrich Buxtrup von der Rinder-Union West. Damit könne man den Gesamtzuchtwert (RZG) stärken.

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