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Baden-Württemberg

Waldstrategie 2050 vorgestellt

Forstminister Peter Hauk hat am 5. November 2020 in Freiburg die Waldstrategie 2050 für Baden-Württemberg vorgestellt. Diese formuliert 21 Ziele und Handlungsfelder und soll als Richtschnur bei der Entwicklung der Wälder der Zukunft dienen.

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„Unsere Waldbesitzer und Forstleute arbeiten auch vor dem Hintergrund des weiter fortschreitenden Klimawandels an den Wäldern der Zukunft. Mit unserer Waldstrategie 2050 für Baden-Württemberg stellen wir schon heute die Weichen für klimastabile Wälder der Zukunft, die auf lange Sicht den vielfältigen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden. Dabei gehen bei unseren Überlegungen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte Hand in Hand“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, bei der Vorstellung der Eckpunkte der Waldstrategie Baden-Württemberg im Rahmen des Forum Waldzukunft. Die Landesregierung setze dabei auf eine breite Beteiligung zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen. Ergänzend zum bereits 2019 auf den Weg gebrachten ‚Notfallplan‘, der die Waldbesitzer kurzfristig bei der Bewältigung der aktuellen Schäden unterstützt, zielt die Waldstrategie auf die nähere und fernere Zukunft ab.

Leitlinien als Rahmen

„Unsere Waldstrategie 2050 formuliert den waldpolitischen Rahmen und die Leitlinien für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Durch den breiten Abstimmungsprozess ist sichergestellt, dass die wichtigen Themen und die erforderlichen Handlungsfelder abgedeckt sind. In diesem Rahmen wird das Land gemeinsam mit den Akteuren rund um den Wald die konkreten Maßnahmen entwickeln, um die Ziele der Waldstrategie zu erreichen“, erklärte Minister Hauk.

In einem breit angelegten, mehrstufigen Beteiligungsprozess seien Akteure rund um den Wald in Baden-Württemberg zur aktuellen Situation des Waldes und den wichtigsten Handlungsfeldern zur Sicherung der Waldzukunft befragt worden. Die daraus abgeleiteten Zielformulierungen seien im Oktober 2020 in sechs Regionalen Waldgesprächen, einem Verbändegespräch und einem Ressortgespräch diskutiert worden.

21 Ziele formuliert

Insgesamt wurden 21 Ziele entworfen. Diese stünden gleichwertig nebeneinander und umfassten den Wald und seine Themen in ihrer ganzen Breite. Sie reichten von der Stärkung von Kommunikation und Vernetzung, den Erhalt des Waldes und aller Waldfunktionen durch aktives Waldmanagement, die Sicherung des Beitrags von Waldmanagement und Waldprodukten zu Kohlenstoffspeicherung und Treibhausgasvermeidung, den Interessenausgleich zwischen unterschiedlichen Waldnutzungsansprüchen insbesondere hinsichtlich der Erholungsnutzung bis hin zu Schutz und Entwicklung von Waldbiodiversität und dem verstärkten Einsatz digitaler Technik.

Die Ziele seien bewusst als Zustandsziele formuliert, um zu zeigen, wie eine Waldzukunft in Baden-Württemberg aussehen könnte. „Die vielfältigen Maßnahmen, die zur Zielerreichung erforderlich sind, können nun gemeinsam mit den Akteuren rund um den Wald erarbeitet werden. Erste dringende Handlungsfelder sind im aktuellen Arbeitsstand bereits enthalten“, so Minister Hauk.

Erste operative Maßnahmen auf dem Weg zur Waldzukunft in Baden-Württemberg seien in den Bereichen ‚Unterstützung der Waldbesitzer‘ als Garanten der vielfältigen Ökosystemleistungen, ‚Digitalisierung in Kommunikation und Betriebssteuerung‘ sowie bei der Anpassung der Waldmanagement-Instrumente, unter anderem der landesweiten Waldentwicklungstypen, an sich schnell wandelnde Rahmenbedingungen im Klimawandel zu sehen. „Die Waldstrategie ist kein einmaliges, kurzlebiges Produkt. Sie ist vielmehr ein Prozess, der kontinuierlich laufen muss, um so im Gespräch zu bleiben und die Maßnahmen weiter zu entwickeln“, betonte der Minister.

Zuspruch vom Landeswaldverband

Der Vorsitzende des Landeswaldverbandes, Dietmar Hellmann, bewertet diese Ergebnisse positiv: „Das klare Bekenntnis zum Wald von Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßen wir außerordentlich. Da in Baden-Württemberg jetzt der Wald zur Chefsache gemacht wird, erhoffen wir uns zeitnahe Schritte zum dauerhaften Schutz von Biodiversität und zur Honorierung der Leistungen des Ökosystems Wald für Wasser, Luft, Boden und Gesellschaft. Wir freuen uns, so Hellmann weiter, dass mit diesen 21 Punkten konkrete Ziele für einen zukunftsfähigen Wald formuliert wurden. Der partizipative Entstehungsprozess spricht dafür, dass diese Ziele von einer großen Mehrheit der Waldakteure im Ländle mitgetragen werden. Das ist ermutigend und entscheidend für ihre erfolgreiche Umsetzung in der Praxis.“

Zu den Zielen 1 (Stärkung der Kommunikation und der Vernetzung der Akteure um den Wald) und 3 (Sicherung der gesellschaftlichen Unterstützung für die vielfältigen Belange des Waldes):

Für die Geschäftsführerin des Landeswaldverbandes Dr. Odile Bour ist „das Selbstverständnis des Landeswaldverbandes, eine zusammenführende, moderierende Rolle zu pflegen. Wir wollen den Dialog, die Kommunikation und die Vernetzung der Akteure rund um den Wald stärken, indem wir eine Kommunikations- und Austauschplattform anbieten. Dabei wollen wir die Partizipation im Wald fördern. Wir sehen den Landeswaldverband als „Dachmarke“ für Dialog im Forstbereich in ganz Baden-Württemberg. Dazu fordern wir die Einrichtung eines Runden Tisches „Wald““.

Bour sieht außerdem ihren Verband als „Stimme des Waldes“: „mit unserer Arbeit wollen wir zur Sicherung der notwendigen gesellschaftlichen Unterstützung für die vielfältigen Belange des Waldes beitragen. Denn wie der Ministerpräsident lieben auch wir diesen Wald!“

Der Landeswaldverband Baden-Württemberg (LWV) e.V. ist ein Zusammenschluss von Verbänden, die sich für den Wald einsetzen. Er setzt sich als Dachverband für die Themen um den Wald auf allen Ebenen ein, der Wald soll dadurch mehr öffentliche und politische Bedeutung bekommen. 

Mehr zur Waldstrategie 2050 finden Sie hier

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