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Dominik Modrzejewski im Interview mit BWagrar

Was jetzt im Pflanzenbau ansteht

Dr. Dominik Modrzejewski ist seit Anfang November 2020 neuer Fachreferent für „Pflanzliche Erzeugung“ des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV). Im Interview mit BWagrar verrät er, woher er kommt, und erklärt, welche Herausforderungen er für den Pflanzenbau im Land sieht.
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  Dr. Dominik Modrzejewski ist seit Anfang November 2020 neuer Fachreferent für „Pflanzliche Erzeugung“ des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV).
Dr. Dominik Modrzejewski ist seit Anfang November 2020 neuer Fachreferent für „Pflanzliche Erzeugung“ des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV).Privat
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BWagrar-Interview mit Dominik Modrzejewski

Was jetzt im Pflanzenbau ansteht


Dr. Dominik Modrzejewski ist seit Anfang November 2020 Fachreferent für „Pflanzliche Erzeugung“ des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV). Woher kommt er? Mit was und wo war er bisher beschäftigt? Welche Herausforderungen sieht er für den Pflanzenbau im Land? Dazu äußert sich der neue Pflanzenbau-Referent des LBV im Interview mit BWagrar.

 

BWagrar: Herr Modrzejewski, Sie sind neuer Referent für „Pflanzliche Erzeugung“ des LBV? Verraten Sie unseren Leserinnen und Lesern etwas zu Ihrer Herkunft und Ausbildung?

Modrzejewski: Geboren bin ich in Ludwigsburg. Meinen Bachelor habe ich in Agrarwissenschaften mit der Fachrichtung Pflanzenwissenschaften und meinen Master in Agribusiness an der Universität Hohenheim absolviert.

Im Rahmen eines Praktikums bei einem großen Lebensmittelhersteller im Agrarmanagement bin ich auf die neuen Pflanzenzüchtungstechniken wie CRISPR/Cas aufmerksam geworden. Daraufhin habe ich meine Masterarbeit über die Chancen und Risiken dieser Techniken für den Ökolandbau erörtert.

CRISPR/Cas stand auch im Mittelpunkt meiner Promotionsarbeit am Julius Kühn-Institut, in der ich mich intensiv mit praktischen Anwendungsbeispielen für die Landwirtschaft, der Risikobewertung und der rechtlichen Regulierung auseinandergesetzt habe.

BWagrar: Die Neuen Züchtungstechnologien werden kontrovers diskutiert. Wie gehen Sie mit einem solch aufgeladenen Thema um?

 

"Um die enormen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern, ist ideologiefreies und evidenzbasiertes Handeln dringend notwendig."

 

Modrzejewski: Im Rahmen meines Studiums und der anschließenden Promotion habe ich mich intensiv mit den Vor- und Nachteilen der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft auseinandergesetzt. Ich sehe das Schwarz/weiß-Denken, wie konventionelle versus biologische Landwirtschaft oder Hightech versus naturnah, sehr kritisch. Um die enormen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern, ist ideologiefreies und evidenzbasiertes Handeln dringend notwendig.

Für mich ist es wichtig, meine Arbeit immer auch in enger Abstimmung sowohl mit konventionellen als auch mit ökologisch wirtschaftenden Betrieben auszurichten. Die Kombination von Praxis, Wissenschaft und gesellschaftlichen Anforderungen oder politischer Arbeit macht für mich die Referentenstelle beim LBV so spannend.

BWagrar: Welche wichtigen Herausforderungen sehen Sie in der pflanzlichen Erzeugung und welche Themenfelder wollen Sie als erste beackern?

 

"Bei der Bewältigung der Herausforderungen setzte ich große Hoffnungen in den technologischen Fortschritt, die Erforschung und Entwicklung innovativer und praxistauglicher Lösungen und in die Pflanzenzüchtung."

 

Modrzejewski: Klimawandel, landwirtschaftlicher Flächenverlust, Düngeverordnung, Pflanzen-schutzmittel-Reduktion, Biodiversität-Stärkungsgesetz … Die Liste der Herausforderungen für pflanzlichen Erzeuger ist lang. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen setzte ich große Hoffnungen in den technologischen Fortschritt, die Erforschung und Entwicklung innovativer und praxistauglicher Lösungen und in die Pflanzenzüchtung.

Konkret denke ich dabei an die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung oder den Einsatz von CRISPR/Cas als ein weiteres Werkzeug der Pflanzenzüchtung. CRISPR/Cas hat großes Potenzial und kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die genannten Herausforderungen zu meistern.

Die Tatsache, dass in Baden-Württemberg ein Forschungsprogramm zu neuen Züchtungstechniken wegen parteiinternen Querelen auf Eis gelegt wurde, ist nicht nachvollziehbar und muss revidiert werden. Die Umsetzung der Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie des Landes wird für den Acker-, Obst-, Wein- oder Gemüsebau in den nächsten Jahren eine große Herausforderung sein.

 

"Die Umsetzung der Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie wird in den nächsten Jahren eine große Herausforderung sein. Wir als Verband drängen dabei auf praxistaugliche Lösungen."

 

Wir als Verband müssen dabei auf praxistaugliche Lösungen drängen. Dabei wird auch entscheidend sein, wie die Förderkulisse gestaltet und die Entwicklung von Alternativen für dem Pflanzenschutzmittel-Einsatz in engem Austausch mit der Praxis forciert wird. Das vom LBV eingebrachte Testbetriebsnetz wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.

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