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August-Zuchtwerte Brown Swiss

Chagall führt das Vererber-Ranking an

Nachdem das Zuchtprogramm der Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) über Jahre eine dominierende Rolle gespielt hat, kann die intensive Nutzung der heimischen Brown Swiss-Population erneut zu Spitzenbullen in einer bisher nicht gekannten Breite beitragen. In gewohnter Weise bestimmen genomische Bullen die Spitzenplätze, aber auch einige interessante neue geprüfte Bullen laufen an.

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  Bjalla, die Mutter der neuen Nummer eins Chagall, entstammt der Payssli-Kuhfamilie.
Bjalla, die Mutter der neuen Nummer eins Chagall, entstammt der Payssli-Kuhfamilie. RBW
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Mit sechs Bullen unter den zehn besten Vererbern der Rasse, dem höchsten genomischen und nachkommengeprüften Bullen, kann das heimische Zuchtprogramm erneut seine Qualitäten untermauern. Nummer eins der Rasse ist der Canyon-Sohn Chagall. Der Bulle verfügt über einen Gesamtzuchtwert (GZW) von 146. Er geht auf eine Seasidebloom-Mutter zurück und hat seinen Ursprung in der Kuhfamilie von Even Bounce und damit in der Payssli- und Vassli-Kuhfamilie. Chagall wird bei mittlerem Format korrekt gestellt Fundamente hinterlassen. Die Euter werden lang im Vordereuter sowie hoch und breit im Hintereuter bei guter Strichform und -platzierung sein. Daneben zeigt er eine sehr hohe Milchmengenvererbung (plus 1389 Kilogramm) und durchweg positive funktionale Merkmale.

Zudem sind Calvino (GZW 139) und Capone (GZW 128) als Canyon-Söhne im Einsatz. Mit den hohen Casanova-Söhnen Caracala und Calderon kann zudem eine weitere Cadence-Blutführung eingesetzt werden. Caracala bringt neben einer sehr kompletten Körpervererbung beste Becken sowie eine ideale Strichform und -ausrichtung. Er geht auf Voicemail und Huxoy zurück. Calderon war bereits als Casanova aus Cadura als liniengezogener Bulle und Typverstärker im breiten Einsatz und kann sich bei einem GZW von 136 halten.

Neben den Cadence-Blutführungen fallen die vielen Amor-Blutführungen auf. Mit Albany und Austria waren es im April die Amorie-Söhne, die überzeugen konnten. Beide Bullen können ihre sehr hohen Werte mit einem GZW 143 und 141 halten und bleiben unter den besten Bullen der Rasse, vor allem wegen der sehr hohen Milchmengenvererbung, während sie sich in der Körper- und  Fundamentvererbung etwas unterscheiden und damit einen breiten Einsatz, je nach Schwerpunkt, ermöglichen.

Hoher Zuchtfortschritt

Interessant aufgemischt wird das Feld nun von den zahlreichen Ajax-Söhnen. Mit Arnimo, Arkin, Alvarez, Axa und Avadi laufen gleich fünf neue extrem hohe Bullen an. Arnimo (GZW 143) ist aus Seasidebloom gezogen und zeigt bei einem durchschnittlichen Fundament und Körper, passende, fehlerfreie Euter, verspricht viel Milch, vitale Kälber und eine sehr gute Persistenz. Alvarez (GZW 141), der aus Cadura gezogen ist und Axa (GZW 140), der auf Bisto zurück geht, können vor allem zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. Dabei zeigt Alvarez durchweg positive funktionale Merkmale und Axa eine positive Inhaltsstoffvererbung.

Zur Verbesserung der Körpermerkmale kann Axas Vollbruder Arkin (GZW 142) eingesetzt werden. Als Euterverbesserer (Euter 122) kann Avadi genutzt werden. Komplettiert werden die Amor-Blutführungen mit dem Aristo-Sohn A1, der lange Zeit nicht verfügbar war und nun in den breiteren Einsatz gelangen kann. Er verspricht sehr gute Euter und eine hohe Milchmenge bei einer guten Melkbarkeit und Eutergesundheit.

Mit Piccard, Volantis, Dimitri und Vance kommen zudem vier Alternativen in den Einsatz. Piccard (GZW 142) ist ein früher Piano-Sohn aus einer Huvi- Mutter. Er verspricht eine sehr korrekte Körpervererbung mit langen und breiten Becken. Zudem kann er den Euterkörper und die Strichplatzierung verbessern. Bei einer knapp durchschnittlichen Melkbarkeit vererbt er positive Inhaltsstoffe. Der Bulle wird allerdings nicht vor Ende September verfügbar sein.

Volantis (GZW 141) ist ein Vorsprung-Sohn aus einer Amor-Mutter, der bereits als Bullenvater im Einsatz war. Er kombiniert viel Milch mit sehr hoch aufgehängten Eutern. Dimitri (GZW 128) ist der einzige Dixieboy-Sohn, der körperhafte Kühe mit besten Eutern und positiven Eiweißprozenten hinterlassen wird. Mit Vance (GZW 140) kommt als Volker-Sohn aus Auranto und Easton eine etwas ausgefallenere Kombination hoch in die Bestenliste. Er wird sehr breite und tiefe Kühe hinterlassen, die zudem auf ideale Striche und beste Euter verweisen können. Er wird wie viele der genannten Bullen zügig als Bullenvater Einsatz finden.

Zudem kann die Rasse Brown Swiss inzwischen auf ansprechende hornlose Bullen blicken. Visor PS, der bereits als geprüfter Bulle weit oben in der Liste steht, kann sich erneut um vier Punkte verbessern und festigt sich direkt hinter Husold bei einem GZW von 143. Zudem bleiben Daim P, Don PP, Virus P und Sagan PS interessant. Als neuer reinerbig hornloser Bulle kann demnächst Design PP eingesetzt werden, der als David P-Sohn aus Visor PS aktuellste Genetik kombiniert, positive Inhaltsstoffe und sehr komplette Euter verspricht.

Die nachkommengeprüften Bullen werden weiterhin von Husold (GZW 144) angeführt, dem inzwischen Visor PS auf den Fersen ist. Einer der interessantesten neuen geprüften Bullen ist Dorian, der zwar nur mit mittlerer Milchmenge anläuft, allerdings zu den besten Eutervererbern der geprüften Bullen gehört und dies bereits mit einer herausragenden Nachzucht belegen konnte. Cadura, der schon längere Zeit im Einsatz war und in vielen Bullenmutterpedigrees auftaucht, kann sich erneut auf einen GZW von 124 verbessern.

In der Summe bietet die aktuelle Zuchtwertschätzung eine bisher nicht gekannte Vielfalt an neuen hohen Bullen, die bereits fast alle auch weiblich gesext zur Verfügung stehen. Somit kann der Zuchtfortschritt schnell in die Population getragen werden und die Rasse Brown Swiss erfolgreich vorangebracht werden.

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