Vorderwälderbulle Igamack führt das Ranking an
Die August-Zuchtwertschätzung für Vorderwälder hat es dieses Mal in sich. Zum einen wurde die Basis von den Bullen auf die sechs- bis achtjährigen Kühe umgestellt. Das erhöht die Milchwerte um knapp fünf Punkte und erniedrigt die Kalbeverlaufswerte um den gleichen Betrag. Dazu gibt es drei neue Merkmale, der Eutergesundheits- der Fruchtbarkeits- und der Vitalitätswert. Abgekürzt: EGW, FRW und VIW.
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Igamack führt mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 119 (+1), Milchwert (MW) 121 (+4) und Fleischwert (FW) 108 (-3) die Liste an. Die Melkbarkeit gilt es mit einem Wert von 94 (+1) zu beachten, die Fitness liegt bei 95 (-8) und im EGW erreicht der Bulle einen Wert von 103. Im Exterieur seiner Töchter bleibt er hinter den Erwartungen zurück. Sein paternaler Kalbeverlauf liegt bei 70, er eignet sich demzufolge nur für geburtserfahrene Kühe.
Auf dem zweiten Platz rangiert Olefaz mit einem GZW von 116 (+3) und MW von 117 (+3), basierend auf 45 (+1) Töchterleistungen. Er ist ein Milchmengenvererber mit gutem EGW und ordentlicher Melkbarkeit (103 +1). Sein FW liegt bei 100 (-2), der paternale Kalbeverlauf liegt bei 96 (-4). Der Bulle punktet im VIW und FRW. 27 Töchter zeigen alle Hauptnoten dreistellig, haben eine gute Größe, mit 111 das beste Fundament und erzielen die Euternote 105 (+1). Positiv ist zudem die Voreuteraufhängung und der Eutersitz.
Auf Rang drei folgt der Bulle Igguss. Er verfügt über einen GZW von 113 (+2), einen MW von 113 (+4) und erzielt den besten FW mit 113 (-1). Igguss ist der Inhaltsstoffvererber mit plus 0,49 Fett- und 0,32 Eiweißprozenten. Er punktet bei der Melkbarkeit, sein EGW fällt positiv aus. Sein paternaler Geburtsverlauf liegt bei 101 (-6). 22 Töchter sind bewertet und zeigen mit Ausnahme des Kalibers gute Werte. Eine Ausnahmeerscheinung ist er mit 107 (+2) in der Töchterbemuskelung. Wenn Rahmen und Milchmenge verankert sind, passt Igguss gut, bei Rindern eignet sich der Bulle für die kräftigeren Tiere.
Radgipa, ein Radraul-Sohn aus einer Gipada-Mutter, startet neu auf der Liste. Er steigt mit einem GZW von 112 und einem MW von 111 ein. Ein ordentliches Plus vererbt er im Fettgehalt. Seine Melkbarkeit liegt bei 106. Seine Fitness erzielt mit einem Wert von 116 den höchsten Wert. Sehr hoch fällt mit 114 der Wert für den paternalen Kalbeverlauf aus. Noch besser schneidet der Bulle mit seinem Vitalitätswert von 121 ab. Ein Rinderbulle ohne Wenn und Aber. Das ist auch nicht verwunderlich, denn seine Rahmennote beträgt 82. Allerdings liegt die mittlere Kreuzbeinhöhe der 21 Töchter bei 135,3 Zentimeter, was noch gut in die Vorderwälderlandschaft passt. Bemuskelung (104) und Fundament der Töchter (108) sind gut, herausragend ist die Eutervererbung mit 121.
Der Bulle Ragos behauptet sich wacker. Er hat in der Milch die meisten Töchter mit 318 (+12) Kühen, die einen MW von 117 (+5) erzielen. Im FW liegt er bei 96 (-1). Die Melkbarkeit von 172 Töchtern ergibt einen Zuchtwert von 103. Sein Exterieur mit 120 bewerteten Töchtern ist - wie bei Olefaz - in allen Hauptnoten dreistellig. Er kann allerdings - wie Igamack auch - nur für Kuhbesamungen verwendet werden.
Radraul, ein Radi-Sohn aus einer Raul-Tochter, ist ein Gewinner der Schätzung. Er ist der klassische Doppelnutzungsbulle mit einem MW von 105 (+5) und FW von 111 (-2). Die Melkbarkeit und der EGW sind mit 107 (+3) beziehungsweise 106 als gut zu bezeichnen. Sein Geburtsverlauf liegt mit 84 (-8) allerdings unter dem Schnitt. In der Töchterbewertung ist Radraul in Bemuskelung, Fundament und Euter dreistellig. Im GZW hat er mit einem Wert von 109 (+6) am meisten zugelegt. VIW und FRW liegen bei 105 und bei 103.
Gipig hat einen Punkt im GZW (104) und drei im MW (107) hinzu gewonnen. Ein Wermutstropfen ist die schlechte Inhaltsstoffvererbung. Der FW liegt bei 97 (-2), in der Melkbarkeit schneidet er mit einem Wert von 111 (+2) als bester Vererber ab. In der Euterbewertung schafft es der Bulle mit einem Wert von 112 auf den zweiten Platz. Gipig vererbt lange Euter, die vorne über eine gute Aufhängung verfügen. Nur die Striche tendieren etwas zu kurz (94) und dick (107). Der paternale Kalbeverlauf liegt bei 101 (-7) Punkten. Mit einem FRW von 106 schneidet der Bulle gut ab.
Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung stehen drei Bullen im aktuellen Lot: Igguss mit einem FW von 113, Radraul mit einem FW von 111 und Igamack I mit einem FW von 108. Für die Hornlos-Besamung stehen der mischerbig hornlose Gigior P sowie reinerbig hornlose Igragar PP zur Verfügung. Die Nachzucht von Igragar PP wird genetisch hornlos sein.
Gesextes weibliches Sperma verfügbar
Für die Vorderwälderzucht beginnt ein neues Zeitalter. Von den Testbullen Gomez und demnächst auch Radetzky wird für 28 Euro pro Dosis gesextes weibliches Sperma angeboten. Es steht die Entscheidung an, ob Ramos-Sperma ebenfalls gesext wird. Bisher sind 35 Bestellungen da, es bräuchte noch weitere Nachfragen. Leider kann Altbullensperma nicht gesext werden, das geht nur mit Frischsperma von Testbullen.
Hinterwälder: Fockernap steigt im Milchwert auf die Spitzenposition
Im aktuellen Angebot stehen sechs Bullen mit Töchterergebnissen in Milch aus sechs Linien: Benforal, Fockernap, Labflort, Napfocki, Ronlab und Siltben. Alle sechs Bullen mit neun bis 54 Töchtern können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Die positive Entwicklung im Milchwert hängt mit der Basisänderung von den Bullen- zu denKuhjahrgängen zusammen. Für die Geburtsverläufe ergeben sich günstige Werte, vor allem im Rassevergleich. Fockernap erweist sich mit neun Töchtern und einem MW von 114 als bester Bulle in der Milchempfehlung.
Für die Mutterkuhhaltung sind neben den elf aufgeführten Bullen auch zwei besondere Bullen in der Empfehlung: Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 Prozent der Fälle genetisch hornlos.
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