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Tiergesundheit

Kälber sind Erregern zunächst schutzlos ausgeliefert

Eines steht fest: Am besten bekommen Kälber erst gar keinen Durchfall. Kommt es dennoch dazu, dass ein Jungtier daran erkrankt, ist schnelles und richtiges Handeln angesagt. Ansonsten laufen die Jungtiere Gefahr, in kurzer Zeit viel lebensnotwendige Flüssigkeit zu verlieren und schwer zu erkranken.

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Von Neugeborenendurchfall (ND) spricht man, wenn Kälber in den ersten drei Lebenswochen an Durchfall erkranken – unabhängig von der Ursache. Dabei handelt es sich um eine klassische Faktorenkrankheit, das heißt bei der Entstehung spielen sowohl Krankheitserreger als auch Managementfaktoren eine Rolle. Entsprechend muss man zur Vorbeuge alles tun, um den Keimdruck niedrig zu halten und die Abwehr (Immunität) der Kälber zu optimieren. Allerdings ist es manchmal schwierig, das Auftreten von Durchfall unter unseren intensiven Haltungsbedingungen völlig zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, schnell und richtig zu reagieren.

Hoher Flüssigkeitsverlust

Neugeborenendurchfall wird fast immer von Parasiten (Kryptosporidien) oder Viren (Rotaviren, Coronaviren) ausgelöst. Diese Erreger verursachen Durchfall, indem sie die Darmschleimhaut schädigen und so in ihrer Funktion stören (siehe Abbildung). Das bedeutet auch, dass die Kälber so lange Durchfall haben, wie es dauert, bis die Darmschleimhaut ausheilt. Die dafür benötigte Zeit ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Es gibt keine Medikamente, die die Heilung beschleunigen können. Unabhängig von den jeweiligen Ursachen gehen dem Kalb als Folge des Durchfalls mehr oder weniger große Mengen an Flüssigkeit, Elektrolyten und Puffersubstanzen verloren.

Infusionen nötig

Der zusätzliche tägliche Flüssigkeitsverlust des kranken Kalbes liegt bei mittelschwerem Durchfall bei circa zehn Prozent (%) des Körpergewichts (das sind etwa vier Liter (l) bei einem 40 Kilogramm (kg) schweren Kalb). Bei sehr starkem Durchfall können die täglichen Flüssigkeitsverluste aber auch das Doppelte betragen. Daraus ergibt sich für das Kalb die Gefahr der Austrocknung. Diese lässt sich anhand der Augen am besten abschätzen: Fangen die Augäpfel an einzusinken, hat das Kalb bereits rund 8 % seines Körpergewichtes an Flüssigkeit verloren. Sind die Augen so weit eingesunken, dass man fast den kleinen Finger in die Augenhöhle legen könnte, sind es mindestens 20 %. Diese Beobachtungen sind äußerst wichtig, da bei einem Austrocknungsgrad von 8 % davon ausgegangen werden muss, dass in aller Regel eine Infusionstherapie nötig ist, um das Kalb zu retten.

Lesen Sie den gesamten Beitrag von Dr. Ingrid Lorenz vom Tiergesundheitsdienst Bayern in der aktuellen BWagrar-Ausgabe 21/2022.

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