Stimmungsabschwung am Speisekartoffelmarkt
Nach und nach sind die Preise für Speisefrühkartoffeln in Deutschland deutlich zurückgegangen. Sie lagen Anfang August nahe denen von 2022. Bald dürfte das Preisniveau nur noch halb so hoch wie im Vorjahr sein.
von AMI Quelle AMI erschienen am 13.08.2024Angebot und Nachfrage nach Speisefrühkartoffeln sind in den vergangenen Wochen aus dem Gleichgewicht geraten, die Preise stehen seither unter Druck. Nun endet die Frühkartoffelsaison offiziell. Der Blick von Marktakteuren richtet sich auf die Haupternte. Von den Umständen und Erfahrungen aus der Frühkartoffelzeit kann nicht direkt auf die Haupternte geschlossen werden. Dort gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die bisher nicht ihre Wirkung entfalteten. Beim Nachbau gibt es Auflaufprobleme, hinzu kommen Verluste durch Überschwemmungen in Bayern und eine überall fortwährende Behandlung gegen Krankheiten. Außerdem hellen viele Bestände frühzeitig auf, weil sich Nährstoffe im Boden verlagert haben. Früh abgereifte Bestände müssen länger lagern. Tun sie das im Feld, drohen Qualitätseinbußen.
Jede Menge Unsicherheiten für den weiteren Marktverlauf
Alle angeführten preissteigernden Argumente werden aber womöglich durch die Flächenentwicklung in den Schatten gestellt. Allein in Niedersachsen legte der Kartoffelanbau um 16 Prozent zu. Darunter sind viele Speisekartoffeln. Die schon aufgehäuften Übermengen an Frühkartoffeln gehen ins Zwischenlager und könnten es schwer haben, später gute Erlöse einzufahren. Derzeit herrscht Hochsommer. Echte Probleme durch Hitze und Dürre gibt es ansonsten nur im Südosten Europas, vor allem in Rumänien und in der Ukraine. Dort werden später Kartoffeln fehlen, die in Westeuropa zugekauft werden müssen. Zu solchen Nachfrageimpulsen muss aber noch deutlich mehr kommen, damit sich der Markt beruhigt.
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