
Unterdurchschnittliche Erträge
Am 15. August lud der Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen e.V. zum Erntepressegespräch auf den Hof von Familie Schwörer, der Birkhof Ei GmbH & Co.KG, nach Neufra ein. Der Betriebsschwerpunkt auf der fürstlichen Domäne Birkhof liegt auf der Legehennenhaltung sowie im Ackerbau.
von Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen e.V. Quelle Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen e.V. erschienen am 15.08.2024„Durch extreme Wetterbedingungen geprägt war die Agrarsaison einmal mehr besonders herausfordernd“, meinte Kreisobmann Karl Endriß bei der Begrüßung. Ein nasses Frühjahr, begleitet von intensiven und häufigen Regenfällen, führte zu Staunässe und Überschwemmungen auf den Feldern und Wiesen. Die Ernte begann in der Region relativ früh in der ersten Juli Hälfte, wurde jedoch immer wieder durch Niederschläge unterbrochen.
„Kleines Korn, kleiner Ertrag, kleiner Preis!“ Karl Endriß, Kreisobmann
Nachdem Mitte Juli ein Großteil der Wintergerste gedroschen war, begann zeitgleich die Rapsernte, kurz darauf die restlichen Kulturen Winterweizen, Triticale, Sommergerste, Hafer. Hier kam es durch die unterschiedlichen Wachstums- und Abreifephasen große Unterschiede in der Ernteabfolge. Jedoch stabilisierte sich das Wetter mit zunehmendem Ernteverlauf mit längeren Trockenperioden was die Ernte deutlich erleichterte. Durch die Hitzeperiode der vergangenen Tage und Wochen ist die Ernte so gut wie abgeschlossen. Auch die Spätdruschgebiete in unserem Verbandsgebiet kommen gut voran und sind nahezu fertig.
Ernte- und Qualitätsergebnisse
Allgemein weisen die Ergebnisse ein breites Spektrum auf, von durchschnittlichen Erträgen bis hin zu katastrophalen. Niederschlagsmenge, Standort, Bodenverhältnisse, Vorfrucht und vieles mehr hatten Einfluss auf den Ertrag. Die Erträge lagen aber allesamt unter dem Durchschnitt. Wo teilweise noch Hagel dazu kam, sah es noch schlechter aus. Die deutlich geringere Anzahl an Sonnentagen in diesem Jahr verlangsamte das Wachstum und die Photosynthese der Pflanzen, was wiederum zu kleineren Körnern führte und auch die Qualitäten beeinflusste.
Wintergerste: Die Wintergerste enttäuschte mit schwachen Erträgen von rund 65 dt/ha. Das Hektoliter Gewicht lag ebenfalls niedrig, was auf die ungünstigen Wachstumsbedingungen zurückzuführen ist. Die vielen Niederschläge gefielen der Gerste überhaupt nicht, teilweise waren die Bestände auch krank durch die Nässe.
Winterraps: Überraschend positiv entwickelte sich der Winterraps, der trotz der schwierigen Bedingungen durchschnittliche Erträge von etwa 42 dt/ha erreichte. Auch die Ölgehalte von rund 42 % waren solide und lagen im zufriedenstellenden, mittleren Bereich.
Winterweizen: Der Winterweizen konnte die Erwartungen nicht erfüllen, mit Erträgen weit unter dem Durchschnitt Die Erträge schwankten immens von teilweise 50 dt/ha bis zu 80 dt/ha auf guten Standorten. Auch hier war das Hektoliter Gewicht aufgrund von kleineren und schwächeren Körnern deutlich geringer als üblich, ebenso sind die Qualitäten eher unter dem Durchschnitt. Teilweise gab es auch Probleme mit Fusarium und Mutterkorn.
Sommergerste: Die Sommergerste erzielte leicht unterdurchschnittliche Erträge von etwa 63 dt/ha. Der Vollgerste-Anteil und das Protein waren zwar akzeptabel, lagen jedoch im unteren Drittel des Normalbereichs.
Hafer: Mit etwa 53 dt/ha erzielte auch der Hafer nur ein leicht unterdurchschnittliches Ergebnis, jedoch war die Qualität der Ernte in Ordnung. Hier waren die später gesäten Bestände etwas im Vorteil da diese gegen Ende noch mehr Sonne ausnutzen konnten.
Mais: Einige Bestände weisen durch die Niederschläge und Staunässen deutliche Schäden auf. Einige Bestände mussten sogar neu angesät werden da der Mais förmlich abgesoffen ist. Jedoch lassen im Allgemeinen die Bestände auf eine zufriedenstellende Ernte hoffen
Grünland: Im Grünland ein ähnliches Bild wie beim Mais. Die Erträge waren bislang meistens durchschnittlich bis zufriedenstellend. Bis eben auf die überschwemmten und sehr nassen Standorte.

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