Preismisere am Schweinemarkt
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In der EU dürften bis zum Jahresende 2015 mit einer Gesamtschlachtmenge von 262,5 Mio. Schwei-nen im Vergleich zum Vorjahr 9 Mio. Schweine mehr (+3,7 Prozent) oder +700.000 t mehr Fleisch (+5 Prozent) erzeugt werden.
Besonders expansiv steigerte Spanien in diesem Jahr die inländische Produktion. Die Schlachtungen lagen dort laut Daten von Eurostat bis August sogar 10 Prozent über Vorjahresniveau. Zeitgleich gibt es nur einige wenige Regionen im Welthandel, die im aktuellen Jahr einen erhöhten Einfuhrbedarf haben. Dazu zählen lediglich China und Südkorea.
Um die Gunst der Abnehmer buhlen nach dem Wegfall des bedeutsamen russischen Marktes neben europäischen Vermarktern auch die Exporteure aus den USA und Kanada sowie in Teilbereichen auch Chile. Dabei konnten Spanien und Deutschland im Zeitraum von Januar bis September 2015 deutlich mehr Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse außerhalb Europas vermarkten als im Vorjahreszeitraum. Förderlich dafür waren unter anderem auch der sehr niedrige Eurokurs gegenüber dem US-Dollar sowie günstige Offerten aus Spanien und Deutschland.
Bis einschließlich September lag das Schlachtaufkommen in Deutschland 1,5 Prozent über Vorjah-resniveau. Bis Jahresende dürfte das Schlachtvolumen die Marke von knapp 60 Mio. Schweinen erreichen. Paradoxer Weise entwickelt sich der deutsche Schweinefleischkonsum in die andere Richtung: er schrumpft. Laut Schätzungen der AMI dürfte der Verzehr in Deutschland im Jahr 2015 das vierte Jahr in Folge leicht sinken. Letztlich führt diese Situation zu einem heftigen Verdrängungswettbewerb auf Erzeugerstufe in ganz Europa.
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