2024/25 voraussichtlich erneut rückläufig
- Veröffentlicht am
Der Internationale Getreiderat (IGC) veröffentlichte jüngst seine erste Schätzung der globalen Weizenbilanz für die kommende Saison 2024/25. Der Rat erwartet, dass die geringere Anbaufläche durch umfangreichere Erträge mehr als kompensiert wird. Im Resultat dürfte die weltweite Weizenerzeugung im Jahresvergleich um 9,3 Millionen Tonnen auf 798,8 Millionen Tonnen steigen. Abgesehen von Bedenken bezüglich der Erträge aufgrund übermäßiger Regenfälle in Nordeuropa sind die Aussichten für die weltweit wichtigsten Lieferanten der nördlichen Hemisphäre günstig.
Die EU-Weizenerzeugung wird im Wirtschaftsjahr 2024/25 voraussichtlich das dritte Jahr in Folge zurückgehen, um 2,6 auf 130,5 Millionen Tonnen. Der Rückgang spiegelt eine geringere Anbaufläche wider, da die Landwirte aufgrund der gesättigten Böden ihre Anbaupläne nicht verwirklichen konnten. Anhaltende Regenfälle in den vorigen Wochen haben zudem die Feldarbeiten erschwert. In Teilen Bulgariens, Rumäniens und Italiens werden dagegen weitere Niederschläge benötigt.
Die Aussichten für Russland sind hingegen nach wie vor günstig. Der Rat erwartet hohe Erträge und avisiert eine russische Weizenerzeugung in Höhe von 90,4 Millionen Tonnen, das wären zwar 0,6 Millionen Tonnen weniger als in der laufenden Saison zusammenkamen, das Niveau bleibt aber trotz alledem äußerst hoch.
Australien dürfte mit 30,1 Millionen Tonnen im Jahresvergleich rund 4,1 Millionen Tonnen mehr von den Feldern holen, auch Argentiniens Ernte dürfte mit prognostizierten 18 Millionen Tonnen größer ausfallen als in der Saison 2023/24.
Im Zuge einer umfangreicheren Verfügbarkeit erwartet der IGC für die Vermarktungssaison 2024/25 auch einen größeren Verbrauch von Weizen. Mit 803,9 Millionen Tonnen dürfte dieser im Jahresvergleich um 1,3 Millionen Tonnen ansteigen. Während der Bedarf für Nahrungsmittelzwecke mit 558,9 Millionen Tonnen und der zur industriellen Nutzung mit 25,1 Millionen Tonnen einen neuen Rekordwert erreichen dürfte, könnte die Nachfrage nach Weizen zur Verwendung in Futtermitteln gegenüber dem Spitzenwert des Vorjahres zurückgehen. Der Nahrungsmittelverbrauch wird den Prognosen zufolge aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der sich ändernden Verbrauchsmuster vor allem in Asien und Afrika steigen, wobei die größten Zuwächse in China, Indien und Pakistan erwartet werden.
Die weltweiten Vorräte an Weizen dürften sich zum Ende des Wirtschaftsjahres 2024/25 auf rund 262,4 Millionen Tonnen belaufen, das wären 5,1 Millionen Tonnen weniger als voraussichtlich zum Ende der laufenden Saison eingelagert werden. Zudem würde dies den geringsten Übertrag seit sechs Jahren bedeuten. Vor allem die Vorräte der EU dürften im Jahresvergleich um 4,1 auf 14,6 Millionen Tonnen zurückgehen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.