EG Allgäu wächst weiter
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Nach einem Umsatzrückgang 2014 verzeichnete die EG 2015 wieder einen deutlichen Anstieg sowohl im Preis für die Tiere als auch bei den Verkaufszahlen. Insgesamt wurden mit 39.271 Stück Großvieh Tiere vermittelt (37.524). Sie verteilen sich auf: 25.657 Kühe (Vorjahr: 25.458), 5778 Färsen (4984), 6153 Bullen (5934), 1683 Kälber und Fresser (1148). Bei den Schweinen wurden 48.161 Tiere verkauft (48.271). Das berichtete Geschäftsführer Berthold Kirchmaier auf der Versammlung Anfang März in Kißlegg. Die Schweine vermarktet die EG Allgäu über die Metzgerschiene. Hier habe man bewusst nicht mehr Tiere verkauft, weil das Preisniveau sehr schwach war. Ein kräftiges Wachstum gab es bei der Allgäu Schlachtvieh GmbH: Im Jahr 2015 wurden hier insgesamt 7248 Stück Vieh (Vorjahr: 5292) vermarktet, darunter 1583 Kühe (1703), 1053 Färsen (789), 624 Bullen (411), 2697 Kälber (1680) und 1327 Fresser (709) sowie 1953 Schweine (1232).
Jungtiere im Allgäu aufziehen
Die EG Allgäu vermarktet die Tiere ihrer Mitglieder direkt aus den Betrieben heraus, ohne Zwischenhandel. Im Allgäu ist sie mittlerweile der größte Anbieter von Schlachtvieh. In seinem Vortrag machte Kirchmaier deutlich, dass es sich lohnt, auch Holstein- und Braunviehkälber im Allgäu zu mästen und die Jungtiere nicht zwangsläufig nach Norddeutschland verkauft werden müssen. „Wir wollen unsere Jungtiere auf Stroh mästen und regional verkaufen“, so Kirchmaier. Er verspricht sich von der Regioschiene eine höhere Wertschöpfung und damit mehr Einkommen für die Mitglieder.
Im März 2016 gingen die Preise für Jungbullen zuletzt im Schnitt um 30 Cent pro kg SG, die für Kühe um 15 Cent nach unten. Kirchmaier schätzt, dass damit der Tiefpunkt erreicht ist und die Preise nicht noch weiterfallen werden.
Biosparte läuft gut
Gut entwickelt hat sich 2015 bei der EG der Biobereich mit seinen rund 774 Mitgliedern. „Biofleisch ist sehr gut abzusetzen, die Nachfrage ist enorm. Wir könnten mehr Tiere verkaufen“, so Kirchmaier. Die 3682 vermarkteten Tiere, darunter 2891 Kühe, erlösten bis zu 60 Cent pro kg über der bayerischen Notierung. Die Abrechnungen der Biotiere fließen in die bayerische Notierung mit ein und helfen so mit, das gesamte Preisniveau für Rindfleisch nach oben zu ziehen, erläuterte Kirchmaier. Den Trend für Bio sieht er weiterhin positiv.
EG Allgäu trotzt Strukturwandel
Auf die angespannte Lage an den internationalen Fleischmärkten ging Edgar Gärtner, stellvertretender Leiter des Vion Schlachthofes in Buchloe ein. In Buchloe werden im Wochenschnitt 2500 Stück Großvieh verarbeitet. Gegenüber dem Vorjahr haben die Schlachtungen dort im Jahr 2015 um über 15 Prozent zugelegt, berichtete Gärtner. Zu den Abnehmern gehören Fast-Food-Ketten und Supermärkte. Bei Vion stelle man sich den gesellschaftlich relevanten Themen wie Regionalität, Tierwohl und Nachhaltigkeit. Tierwohlaspekte werden zum Beispiel im Best-Beef-Programm von McDonald’s umgesetzt. Medienberichte, dass ein hoher Anteil trächtiger Kühe in den Fleischverabeitungsprozess gelangt, kritisierte Kirchmaier scharf. Für die EG Allgäu treffe dies keineswegs zu. Die Tiere werden auf Trächtigkeit kontrolliert. Wird eine tragende Kuh entdeckt, wird dies auf einem Formular festgehalten, das die Landwirte ausfüllen sollen, so Kirchmaier. Wegen des Strukturwandels nimmt die Zahl der Betriebe ab. Die EG Allgäu schafft es dennoch schon seit Jahren über 5000 Mitglieder zu halten. Ende Dezember 2015 waren es 5155 Mitglieder (Vorjahr: 5228).
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