Milchpreis sinkt im März weiter
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Im arithmetischen Mittel fiel er auf 27,9 Cent. Die große Spanne in den Auszahlungspreisen zwischen 25,3 Cent und 31,7 Cent pro kg von über sechs Cent sorgt für Unzufriedenheit bei den Erzeugern. Da ist die Gefahr groß, dass die Rufe nach Kündigungen auf der einen Seite und Aufnahmestopps auf der anderen Seite lauter werden. Der Kieler Rohstoffwert fiel im März um 2,3 Cent auf 19,8 Cent. Das ist ein Preisniveau, das an das Krisenjahr 2009 heranreicht, in dessen Verlauf die Milchpreise auf ein Rekordtief von etwa 22 Cent pro kg gefallen waren. Auch damals rutschte der Kieler Rohstoffindex (Verwertung von Butter und Magermilchpulver) unter die 20-Cent-Marke.
Trinkmilchpreise zieht es mit
Nach den Preisrückgängen im Lebensmitteleinzelhandel zuletzt bei Käse und Butter zieht es in diesen Tagen auch den Preis bei der Trinkmilch nach unten. Noch laufen die Kontraktverhandlungen. Erste Meldungen berichten von einem Minus von 10 Cent pro Liter. Das wäre ein gewaltiger Rückgang und trifft die Molkereien je nach Verwertungsrichtung unterschiedlich hart. Umgerechnet auf den Liter Vollmilch im Discount (bei einem Ladenpreis von 55 Cent) errechnet sich hier ein Erzeugerpreisniveau von nur noch 25 Cent pro kg. In Baden-Württemberg sind einige Molkereien bereits im März kräftig, um bis zu zwei Cent runtergegangen. Für April und Mai muss u. a. wegen der Trinkmilchabschlüsse mit weiteren Rückgängen gerechnet werden. Wegen der hohen Anlieferungsmengen appellieren die Molkereien an die Erzeuger, die Mengen zu bremsen beziehungsweise jetzt nicht weiter auszudehnen. Die saisonalen Anlieferungsspitze dürfte mit Beginn der Weidesaison Mitte Mai erreicht werden.
Magermilchpulver geht zum Großteil in die Intervention
Bei Magermilchpulver ist die Intervention derzeit wichtigster Kunde. Hier wurden die möglichen 109.000 t Magermilchpulver bereits ausgeschöpft, der Ankauf wurde nun verdoppelt. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität wurde an der Kemptener Butter- und Käse-Börse in der ersten Aprilwoche unverändert mit 1550 Euro/t bis 1690 Euro/t notiert, auch das ist ein Preisniveau, das an das Jahr 2009 erinnert. Dabei ist im Inland der Absatz bei Frische-Produkten gut. Die Butternachfrage ist normal. Am Markt für Schnittkäse sei eine Stabilisierung auf historisch niedrigem Preisniveau zu erkennen, meldet die ZMB.
Preisdruck hält noch weiter an
Trotz der Preissenkungen auf breiter Front sind in Europa die Anlieferungsmengen nach wie vor zu hoch. In Deutschland kam der saisonale Anstieg der Milchanlieferung zuletzt aber zum Stillstand. In der 12. Woche wurde laut Schnellberichterstattung der ZMB eben so viel Milch erfasst wie in der Vorwoche und damit noch 2,5 Prozent mehr als in der Vorjahreswoche. Solange die Nachfrage mit dem Angebotswachstum nicht schritthalten kann, dürfte der Druck auf die Preise anhalten. Mit Hochdruck wird deshalb an weiteren Konzepten gearbeitet. Diskutiert wird unter anderen eine Neugestaltung der Milchabnahmeverträge.
4,2% Fett, 3,4% Eiweß, ct/kg (netto) | ||
Auszahlung | Durchschnitt | Spanne |
März | 27,3 (27,9*) | 25,3 - 31,7 |
Februar | 28,6 (28,8*) | 26,4 - 32,6 |
Januar | 29,3 (29,6*) | 27,4 - 32,6 |
Durchschnittspreis in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von neun Molkereien aus Baden-Württemberg für konventionelle Kuhmilch, zweitägige Erfassung, S-Klasse, einschließlich gängiger Zuschläge, ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge. (* = arithmetisches Mittel) |
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