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Tiernahrung

Milchleistungsfutter im Test

Zwischen Oktober und Dezember 2015 wurden in Bayern und Baden-Württemberg 19 Milchleistungsfutter von acht Herstellern oder Werken geprüft. Fünf Futter wurden bemängelt.
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Darunter waren acht Leistungsfutter zur Ergänzung von mehr oder weniger ausgeglichenen Grundrationen und elf Ausgleichsfutter (oder für den Verschnitt mit Getreide). Inhaltsstoffe und Deklaration: Die Herstellerangaben wurden bis auf drei Proben mit Energieuntergehalten und zwei Proben mit Rohprotein- oder eine mit Rohfaserübergehalten durch die Laboranalyse bestätigt.

Bei Vergleich nach Vorgaben des Verein Futtermitteltest (VFT) und Anwendung enger Toleranzen wurde darüber hinaus einmal ein Phosphor-Übergehalt, einmal ein knapper Rohprotein-Übergehalt und einmal eine Energie-Überschreitung festgestellt, was jedoch nicht zur Abwertung führte. Die deutlichen Übergehalte bei Rohprotein und Untergehalte bei Energie führen zur Abwertung in „2“ oder „3“. Insgesamt wurde vierzehnmal die Note „1“ vergeben (siehe Tabelle). Allerdings waren nur bei elf der neunzehn geprüften Futter die Anteile der verwendeten Komponenten in Prozent angegeben, was aber für die Rationszusammenstellung und -ergänzung hilfreich wäre.

Fütterungshinweis: Zwei Futter sind mit dem Hinweis „mit reduziertem Gehalt an pansenabbaubarem Zucker und Stärker “ versehen. Dies muss bei Rationen mit hohen Anteilen an Zucker und pansenabbaubarer Stärke beachtet werden. Gerade in Bayern weisen die Grassilagen vom ersten Schnitt in 2016 relativ hohe Zuckergehalte auf!

In diesem Zusammenhang fällt ein Fütterungshinweis „mit erhöhtem Gehalt an pansenstabiler Stärke und verdaulicher Rohfaser“ auf. Beides hat den Zweck, die Gefahr einer Pansenazidose zu vermindern. Die pansenstabile Stärke „entlastet“ die faserabbauenden Pansenbakterien, die verdauliche Rohfaser steht gleichzeitig als langsam freiwerdende Energiequelle zur Verfügung. Dies kann in Rationen mit hohem Gehalt an pansenabbaubaren Kohlenhydraten sinnvoll sein. Der Zusatzhinweis „auf ausreichende Strukturversorgung achten …“ ist nie verkehrt.

Eiweiß: Sechs Futterproben waren „mit geschütztem Eiweiß“ angegeben. Dies kann bei Milchleistungen über 30 kg Milch sinnvoll sein, da hier die Eiweißsynthese durch die Mikroben im Pansen nicht mehr ausreicht. Allerdings wäre dann zur Rationsberechnung die Angabe des UDP-Gehalts nötig, was nur bei einem Futter der Fall war. In der vorliegenden Untersuchungsreihe wurde lediglich bei sieben der dreizehn Futterproben der nXP-Wert ausgewiesen, allerdings nur sechsmal zusammen mit dem RNB-Wert (Ruminale Stickstoffbilanz). Notwendig ist aber die kombinierte Angabe, da der RNB-Wert zur Überprüfung der Ausgeglichenheit von Eiweiß und Energie notwendig ist (RNB-Wert sollte in der Ration gegen „0“ gehen).

Mineralstoffe: Der Hinweis „Mineralstoffgehalte berücksichtigen“ wie bei einem Ausgleichskraftfutter auf der Deklaration aufgeführt, ist keineswegs überflüssig. Kraftfutter, vor allem solche für den Verschnitt mit Getreide oder den Ausgleich (Energie / Protein / Mineralstoffe) können wegen der verwendeten Komponenten sehr unterschiedliche Calcium- und Phosphorgehalte aufweisen.

Die hier aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf die geprüften Chargen und sind nicht auf andere Produkte oder Zeiträume übertragbar.


 

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