Minister besucht Verein Schwäbisches WiesenObst
- Veröffentlicht am
Anfang Mai begrüßten über 300 Streuobstwiesenbewirtschafter und WiesenObst-Lieferanten der Manufaktur Jörg Geiger in Schlat im Landkreis Göppingen den Landwirtschaftsminister von Baden- Württemberg, Peter Hauk (MdL): "Streuobst ist nicht nur ein Genuss, es ist auch ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Ob unverarbeitet oder veredelt, Streuobst ist aus dem kulinarischen Repertoire Baden-Württembergs nicht wegzudenken. Zudem leisten Streuobstwiesen einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und auch deshalb danke ich allen, die sich mit Herzblut und Hingabe dem Erhalt und der Pflege unserer Streuobstwiesen widmen", sagte Hauk einer Pressemitteilung des Vereins WiesenObst zufolge.
Die Manufaktur Jörg Geiger ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins Schwäbisches WiesenObst e. V., der am 1. April 2016 in Stuttgart gegründet worden war. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählen Slow Food Deutschland, der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW), das Schwäbische Streuobstparadies e. V., der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL), der Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten e.V., die Edeldestillerie August Kottmann und weitere Einzelmitglieder.
Anliegen des Vereins ist die Erhaltung einer traditionellen, extensiven Wirtschaftsform, die gekennzeichnet ist durch eine Mischwirtschaft von Obstbäumen auf stark wachsenden Unterlagen, Großkronigkeit, weitem Reihenabstand und möglicher Unternutzung. Im Mittelpunkt steht der Erhalt regional typischer, landschafts- und lebensraumprägender Nutzungs- und Bewirtschaftungsformen sowie entsprechend genutzten Grünlands und anderer Unternutzungsformen. Der Bestand je Hektar ist bei mehr als 20 Jahre alten Anlagen auf 155 Bäume begrenzt.
Erste Ernte liegt im Tanklager
Bei einem Rundgang durch die Manufaktur Jörg Geiger machte sich Peter Hauk im Werk II zur Herstellung der alkoholfreien PriSecco‘s ein Bild im Tanklager über die flüssigen Bestände aus dem ersten WiesenObst-Erntejahr 2016. Im weiteren Verlauf bedankte sich Hauk für die Initiative zur Gründung des Vereins. Es gehe darum, die einzigartige Qualität der Rohstoffe großkroniger Bäume auf stark wachsenden Unterlagen nach außen zu tragen und die Initiative in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Allerdings führe Regionalität nur in Kombination mit Qualität und Premiumverarbeitung zu nachhaltigen Effekten. Allein im Bereich des Albvorlandes bestehe eine zusammenhängende Fläche von rund 30.000 ha Streuobstwiesen, landesweit rund 116.000 ha. Der ökologische Wert dieser Wirtschaftsform sei allen Beteiligten bewusst. Entscheidend sei aber, dem Verbraucher mit einem Wort ein Bild vor Augen zu führen. Der Begriff Streuobst würde leider oft außerhalb von Baden-Württemberg missverstanden. Hier lobte Hauk den Begriff „WiesenObst“, denn es transportiere genau das Bild der aktiven vielfältigen Unternutzung der Wiese und der nachhaltigen Bewirtschaftung der landschaftsprägenden Baumriesen. Hier biete sich die Chance, mit der nun eingetragenen Kollektivmarke „Schwäbisches WiesenObst“ den Anbau auf starkwachsenden Unterlagen mit all den Vorteilen für Mensch und Natur bekannt zu machen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.