Rindfleisch läuft gut
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Die Vieh- und Fleischmärkte „zeigten sich im vergangenen Geschäftsjahr sehr robust“, erklärte der Vorsitzende des VG-Aufsichtsrats, Harald Rabausch, bei der Versammlung in der Filderhalle. Die Rindfleischmärkte profitierten von sinkenden Rinderbeständen in Deutschland verbunden mit höheren Preisen. Bei den Schlachtschweinen waren 2017 die Preise Rabausch zufolge nur im ersten Halbjahr ordentlich, dann fielen die Preise und sie seien bis heute unbefriedigend.
Zahlungskräftige Rindfleischkäufer
Dem VG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Reinhard Funk fiel die Aufgabe zu, die Hürden in der Schweinehaltung aufzulisten: Für das anstehende Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab dem Jahr 2019 fehle noch immer eine Lösung für die Ferkelerzeuger. Offen sei auch ob und wie Eber für die Schlachthöfe Vion in Crailsheim und Ulmer Fleisch in Ulm gemästet werden sollen. Zudem bremse das Kastenstandsurteil die Investitionen in der Sauenhaltung. Positiv vermerkte Dr. Funk die Haltungskennzeichnung und besonders die Initiative Tierwohl, „die hat uns vorangebracht“. Beim Rindfleisch lobte er eine stabile, zahlungskräftige Käuferschicht. Förderlich für die Marktpreise sei der deutsche Selbstversorgungsgrad von knapp unter 100 Prozent.
Der neue Geschäftsführer des VG-Tochterunternehmens Viehzentrale Südwest GmbH (VZ), Dr. Sebastian Hill, erläuterte die Zahlen des Geschäftsjahrs 2017. Die Vieherzeuger-Gemeinschaft verlor bei Schlacht- und Nutzvieh 2,4 Prozent der Stückzahlen. Einbußen gab es in allen Kategorien, weil aufgrund von Betriebsaufgaben weniger Tiere angeboten werden. Der Wertumsatz hingegen stieg „dank freundlicher Rinderpreise“ auf 135,9 (2016: 128,1) Mio. Euro. Der Jahresüberschuss kletterte auf 348.345 (306.389) Euro. Die Bilanzsumme beträgt 6,73 (6,42) Mio. Euro, die Eigenkapitalquote satte 92,1 (92,7) Prozent.
VG-Beteiligungen
Unter den vier VG-Beteiligungen ist die Viehzentrale Südwest die wirtschaftlich stärkste. Sie steigerte den Mengenumsatz um 1,9 Prozent auf 2,75 Mio. Stück Nutz- und Schlachtvieh. Zuwächse gab es bei Ferkeln und Schafen; Einbußen bei Schlachtrindern, Schlachtschweinen, Zuchtschweinen und Nutzkälbern. Der VZ-Wertumsatz wuchs auf 447,7 (414,9) Mio. Euro, der Jahresüberschuss fiel wegen höherer Stückpreise und Steuern auf 1,25 (1,58) Mio. Euro. Die Bilanzsumme beträgt 36,0 (36,14) Mio. Euro, die Eigenkapitalquote gute 49,4 (46,4) Prozent.
Bei der NVG Bovex GmbH fielen die Stückzahlen um 2,1 Prozent auf 465.764 (475.715). Beim Schlachtvieh schrumpften die Zahlen bei Schlachtrindern und Schlachtschweinen, während die Schafe um zwei Drittel zulegten. Beim Nutzvieh verloren Großvieh und Kälber zweistellige Prozentzahlen während die Ferkel mit einem Minus von 1,4 Prozent noch glimpflich davon kamen. Bem Ertrag machen sich ebenfalls die höheren Rinderpreise bemerkbar. Der Wertumsatz stieg auf 119,5 (112,1) Mio. Euro. Aber die höheren Einkaufspreise für die Tiere dämpften den Jahresüberschuss, der auf 216.000 (246.000) Euro fiel.
Bei der Kälber-Kontor-Süd GmbH nahm die Zahl der Nutzkälber um 3,5 Prozent auf 45.838 (47.485) Tiere ab. Der Wertumsatz stieg auf 13,96 (13,52) Mio. Euro, der Jahresüberschuss fiel auf 224.000 (265.000) Euro.
Bei der UEG Gölsdorf GmbH blieben die Verkaufszahlen beim Nutzvieh (Großvieh und Kälber) mit minus 1 Prozent und 62.267 (62.921) Stück nahezu stabil. Dagegen sackten die Zahlen beim Schlachtvieh (Großvieh) um 10,9 Prozent auf 10.600 (11.901) Stück ab. Beim Ertrag ein ähnliches Bild wie zuvor: Der Umsatz ist mit 16,18 (15,01) Mio. Euro höher als ein Jahr zuvor. Doch der Jahresüberschuss halbiert sich auf 91.000 (184.000) Euro.
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