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DRV-Ernteschätzung 2018

Niedrigste Getreideernte der letzten zehn Jahre erwartet

Die Getreideernte 2018 in Deutschland schätzt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) mit 41,4 Millionen Tonnen auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.
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Für viele Landwirte in den Dürregebieten weitet sich das bisherige Ernteergebnis zusehends zu einer existenzbedrohenden Krise aus, zumal auch das Vorjahr schon keine gute Ernte gebracht hat, teilt der Verband mit. „Etliche Mitglieder unserer Genossenschaften sind teilweise dringend auf staatliche Hilfen angewiesen“, stellt DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers fest. Entwarnung gibt er mit Blick auf Brot- und Brötchenpreise. „Der Anteil des Getreidepreises am Brotpreis beträgt nur wenige Prozent“, erläutert Ehlers weiter.

Das bereits unterdurchschnittliche Vorjahresergebnis von 45,5 Millionen Tonnen Getreide wie auch der langjährige Durchschnitt von knapp 48 Millionen Tonnen werden dieses Jahr weit verfehlt. Grund für das schlechte Ergebnis ist die große Trockenheit im Norden und Nordosten des Landes, die zu erheblichen Einbußen bis hin zu Totalausfällen geführt hat. Im Westen und Süden des Landes ist die Situation in der Summe zwar deutlich besser, allerdings werden auch dort die durchschnittlichen Erträge der vergangenen Jahre oftmals nicht erreicht.

Die Wintergerste ist in weiten Teilen Deutschlands gedroschen. Der Verband erwartet derzeit 7,9 Millionen Tonnen (-12 Prozent zum Vorjahr). Der Roggen wird gegenwärtig mit 2,6 Millionen Tonnen prognostiziert (-5,2 Prozent). Die Weizenernte ist mittlerweile in vielen Regionen des Landes angelaufen. Hier geht der Verband von einer Gesamtmenge in Höhe von 21,5 Millionen Tonnen aus (-12,1 Prozent). Bei Sommergerste wird aufgrund einer größeren Anbaufläche eine Erntemenge von 2,2 Millionen Tonnen erwartet (+19,2 Prozent). Beim Körnermais rechnet der Verband derzeit mit 4,2 Millionen Tonnen (-6,8 Prozent). 

Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen sind die Qualitäten des geernteten Getreides im Süden und Westen in der Summe gut bis durchschnittlich, im Norden und Nordosten hingegen streuen sie sehr und enttäuschen oftmals aufgrund niedriger Hektolitergewichte und einem hohen Anteil an Schmachtkörnern.

Auch die Rapsernte dürfte nach den gegenwärtig vorliegenden Ergebnissen noch schwächer als bislang prognostiziert ausfallen. Hier geht der Verband derzeit von knapp 3,6 Millionen Tonnen aus. Dieses Ergebnis ist ebenfalls das schlechteste der vergangenen zehn Jahre.

Die vom DRV vorgelegte Ernteprognose ergibt sich aus den Flächenangaben des Statistischen Bundesamtes vom Mai und den Ertragsschätzungen des DRV. Die tatsächlich gedroschenen Mengen dürften aber in verschiedenen Regionen noch geringer ausfallen, da witterungsbedingt Flächen als Ganzpflanzensilage abgeerntet worden sind. Mangels verlässlicher Angaben können diese aber gegenwärtig nicht quantifiziert werden.

Der DRV legt seine nächste Ernteschätzung Mitte August vor.

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