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Raufutter in Baden-Württemberg

Heu und Stroh deutlich teurer

Heu und Stroh aus Baden-Württemberg sind gut gefragt: Bei Kunden aus Norddeutschland, Österreich und der Schweiz. Die Preise steigen.
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Der Regenmangel im Frühjahr und Sommer verringerte den Grasaufwuchs und die Getreideernte. Das Raufutteraufkommen ist deshalb bundesweit kleiner als in Jahren mit normalen Regenmengen. Auch in Baden-Württemberg. Während in Südbaden die Preise für Heu und Stroh seit Längerem steigen, haben sie in Württemberg erst in den letzten Wochen richtig zugelegt.

Das zeigen die 14-tägigen Raufutter-Orientierungspreise in BWagrar. So lagen die Großhandelseinstandspreise in Süddeutschland für Wiesenheu-Großballen am 23. Juli 2018 ab Hof/Feld bei 8,00 bis 12,50 Euro/100 kg brutto, am 20. August waren die Preise auf 10 bis 17 Euro/100 kg gestiegen. Das entspricht einem Preisanstieg binnen eines Monats von 25 bis 36 Prozent. Bei Strohgroßballen waren die Preise um bis zu zehn Prozent gestiegen. Bei Kleinballen für Heu und Stroh lag die Teuerungsrate bei bis zu acht Prozent.

Im Landhandel wird der schnelle Preisanstieg bestätigt. „Innerhalb des Augusts sind die Preise für Heu und Stroh deutlich gestiegen“, erklärte ein Raufutterhändler in der Nähe der deutsch-schweizerischen Grenze gegenüber BWagrar. Nach seinen Angaben legten die Preise allein im August bei Heu um 50 Prozent und bei Stroh um 20 Prozent zu.

Ware wird zurückgehalten

Von enormen Preissteigerungen in jüngster Zeit für Raufutter berichten weitere Raufutterhändler südlich von Stuttgart im Einzugsgebiet der Autobahn A 81. Als Gründe nennen sie das wegen der Trockenheit geringere Angebot von Heu und Stroh. Außerdem würden Landwirte die knappere Ware zurückhalten und reihenweise die Händler abtelefonieren, um sich Angebote einzuholen.

Hinzu kommt die Nachfrage aus Norddeutschland sowie aus den angrenzenden Ländern Schweiz und Österreich. In Österreich soll der Almabtrieb schon begonnen haben. Aufgrund des Futtermangels auf den Almen sei der Abtrieb um vier bis sechs Wochen vorgezogen worden.

Osteuropäer verkaufen in die Schweiz

Langjährig erfahrene Raufutterhändler mahnen bereits, dass die angespannte Marktlage nicht ewig anhalte. Derartige Marktentwicklungen seien nicht neu. Werde das Zukauffutter zu teuer, könnten die Milchviehbetriebe wieder mehr Kühe zum Schlachten abgeben, dann würde die Raufutternachfrage wieder sinken. Auch gelte die alte Kaufmannsweisheit „hohe Preise zieht Ware an“. Anbieter aus Osteuropa seien mit ihren Transportern unterwegs in die Schweiz, um dort ihr Raufutter zu verkaufen. Nach Angaben eines badischen Vermarkters steht am Bodensee und auf der Schwäbischen Alb nur etwa die Hälfte der üblichen Strohmenge zur Verfügung.

Über die weitere Preisentwicklung sind sich die befragten Händler nicht einig. Während die einen darauf hinweisen, dass jetzt eine Preisspitze erreicht ist, rechnen andere mit weiteren Preissteigerungen. Die jüngsten Regenfälle in Baden-Württemberg jedenfalls dürften nicht ausreichen, um noch einen nennenswerten Grünlandaufwuchs auszulösen. Allenfalls der Anbau von Zwischenfrüchten könnte eine gewisse Entlastung bei der Grundfutterversorgung bringen. Vorausgesetzt, dass es ergiebig regnet.

Weniger Druck auf der Ostalb

Die Lage ist aber nicht im ganzen Land so angespannt wie im südlichen Baden-Württemberg. Ein Händler aus der Region Ostalb berichtet von eher moderaten Preissteigerungen im August. Probleme mit der Raufutterverfügbarkeit habe er nicht, weil er unter anderem auf ein eigenes Strohlager zurückgreifen kann. Er vermarkte Heu und Stroh nur über Stammkunden. Das gelte für den Ein- und den Verkauf.

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