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Streuobst

Anerkennung als Kulturerbe angestrebt

Die Pflege von Streuobst soll als kulturelle Tradition von der Unesco anerkannt werden.
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Dieses Ziel verfolgt der bundesweit aktive Verein Hochstamm Deutschland mit Sitz in Rohrdorf im Landkreis Calw. Ende Oktober wurde dazu ein bundesweit gültiger Anerkennungsanstrag beim Wissenschaftsministerium in Stuttgart abgegeben.

Seit dem Jahr 2003 stellt die Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen (Unesco) lebendige, kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit. Überall auf der Welt sollen überliefertes Wissen und Können sowie Alltagskulturen als sogenanntes immaterielles Kulturerbe (IKE) erhalten und gefördert werden. Deutschland gehört dem Unesco-Projekt seit 2013 an. Zentrales Element in Deutschland ist ein bundesweites Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes mit derzeit knapp 100 Initiativen. Unter anderem gehören dazu das deutsche Bauhüttenwesen, die Amateurmusikpflege in Baden-Württemberg oder die Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad Hindelang.

Mit dem Rückgang der Streuobstwiesen verschwinden nicht nur die hochstämmigen, großkronigen Obstbäume selbst, sondern mit ihnen alte Obstsorten, das Wissen um die Pflege der Bäume und die Verarbeitung des Obstes zu Most, Bränden, Dörrobst oder Cidre. Die Anerkennung von Streuobst als Immaterielles Kulturerbe soll mehr Aufmerksamkeit für diese gefährdeten Biotope schaffen und so helfen, die Bestände und ihre Kultivierung zu erhalten. Die Anerkennung ist zudem eine sichtbare Auszeichnung für die Träger der Kulturform und würdigt deren Bemühungen.

Nach Einschätzung des gemeinnützigen Vereins Hochstamm Deutschland lassen sich nur durch das meist ehrenamtliche Engagement zahlreicher Streuobstbegeisterter mit Pflege-, Ernte-, Baumpflanz- und Bildungsaktionen diese Lebensräume erhalten. Der Verein legt Wert auf den Hinweis, dass die Anerkennung als Kulturerbe keine Nachteile mit sich bringt. Mit der Anerkennung ist kein Schutzstatus von Streuobstwiesen verbunden. Mit einer Einschätzung zu den Chancen der IKE-Anerkennung wird bis zum landesweiten Streuobsttag Anfang Mai 2020 gerechnet.

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