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Frostschäden in Baden-Württemberg

Kalte Nächte im April schadeten Obst und Reben

Große Teile von Obst und Reben in Baden-Württemberg litten unter den Frostnächten im April, wie eine Bestandsaufnahme der Vereinigten Hagelversicherung ergab.
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Gemeinschaftstaxe in Löwenstein: Joachim Rukwied (Mitte) im Gespräch mit Dr. Rainer Langner (r.) und Ulrich Eppler.
Gemeinschaftstaxe in Löwenstein: Joachim Rukwied (Mitte) im Gespräch mit Dr. Rainer Langner (r.) und Ulrich Eppler.Vereinigte Hagel
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Rund 20 Sachverständige begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Hagel, Dr. Rainer Langner, am 25. Mai 2020 zu einer so genannten Gemeinschaftstaxe in Achern-Mösbach im Ortenaukreis. Hintergrund sind die Frostnächte von Anfang April, die in Baden-Württemberg über einige Tage hinweg mehrere Tausend Hektar Wein und Obst zum Teil schwer geschädigt haben, teilt der Spezialversicherer mit.

„Rund 92 Prozent der Kernobstbestände, über die Hälfte des Stein- und Beerenobstes sowie fast ein Drittel der Reben wurden uns als geschädigt gemeldet“, fasst Bezirksdirektor Ulrich Eppler die aktuelle Lage zusammen. Jetzt gelte es bei den meisten Kulturen, die Schäden zu besichtigen und einen ersten Eindruck zu erhalten. Bei den Kirschen steht bereits die Endregulierung an, die kurz vor der Ernte vorgenommen werden muss. Allein die Vereinigte Hagel rechnet mit mehreren Millionen Euro, die sie am Ende ausbezahlen muss.

Dass rund 14.000 Hektar in Baden-Württemberg gegen Frost versichert sind, liegt an einem Pilotprojekt der Landesregierung, die Versicherungsprämie der Obstbauern und Winzer zu fördern. Landwirtschaftsminister Hauk, der an der Taxe ebenfalls zugegen war, stellte in diesem Zusammenhang fest: „Die gute Beteiligung der Landwirte an unserem bundesweit einmaligen Pilotprojekt zur Förderung von Versicherungsprämien zeigt, dass die Branche Verantwortung für die Gestaltung ihrer Zukunft übernimmt. Klar ist aber auch, dass für die mit staatlicher Unterstützung versicherbaren Kulturen und Risiken zukünftig keine Ad-hoc-Hilfen mehr gewährt werden.“ Der Mitteilung zufolge sprach sich 
Hauk für Versicherungslösungen als geeignete Maßnahme für das betriebliche Risikomanagement aus. 

Bereits eine Woche vor dem Termin in Achern berichtete Dr. Langner anlässlich einer weiteren Taxe in Löwenstein im Kreis Heilbronn, warum das Risiko von Frostereignissen zunimmt, obwohl der Klimawandel doch etwas anders vermuten lasse: „Durch die schon früh im Jahr steigenden Temperaturen hat sich auch die Phänologie verändert. Die Blüte der einzelnen Kulturen hat sich in den letzten Jahren um einige Tage bis Wochen nach vorne verschoben." Die Fröste hingegen ereigneten sich nicht wie die Blüte früher, sondern könnten die Pflanzen nun vermehrt in der Vollblüte treffen. Die Schäden durch Frost nehmen dadurch noch zu. Auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, informierte sich bei der Gemeinschaftstaxe über das Ausmaß der Frostereignisse und die beginnende Schadenregulierung.


 

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